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„Bakum boßelt“ begeistert den ganzen Ort

„Tour de Bakum“ statt Wintervolksfest: 58 Boßel-Gruppen für „SgH“ unterwegs / 40.000 Lose und 800 Preise

Von Carsten Boning

Bakum. Ja, sie waren total erledigt. Ja, der Vollgas-Sonntag an der frischen Luft steckte ihnen in den Knochen. Aber als sich die „Sportler gegen Hunger“-Crew des SC Bakum am Montagvormittag im Vereinsheim zum Aufbau der XXL-Tombola traf, machte sich auch eine große Erleichterung und Freude breit. Den Stolz auf das Erreichte brachte Klubchef Willi Hoping auf den Punkt: „Der Sonntag ist bombig gelaufen. Wir haben an den sechs Stationen enorm viel Zuspruch erhalten. Die Leute waren einfach begeistert.“

Wie im Vorjahr hatten die Bakumer coronabedingt auf ihr geliebtes Wintervolksfest in der Sporthalle mit Fußballturnier und Showprogramm verzichten müssen, doch die diesjährige Alternative „Bakum boßelt für SgH“ traf den Nerv der Bevölkerung genauso wie der Klassiker. „Das ist der Wahnsinn, was unterwegs los ist“, sagte Hoping am frühen Sonntagnachmittag bei seinem Zwischenstopp am Vereinsheim. Und am Tag danach ergänzte er: „Gefühlt war der ganze Ort auf den Beinen. Alle waren Feuer und Flamme.“

58 Boßel-Gruppen absolvierten die „Tour de Bakum“; diverse Cliquen, Nachbarschaften und Familien nutzten das für einen kleinen sportlichen Wettstreit, wobei der Spaß natürlich im Vordergrund stand. „Alle Mannschaften haben vollen Einsatz gezeigt, wenn es darum ging, die Kugeln zu retten“, berichtete Carsten Klostermann aus dem Orga-Team. Der eine oder andere Boßel-Crack musste auch in Gummistiefeln in den tiefen Graben am Straßenrand, um das Spielgerät rauszufischen.

Apropos Spielgerät: Der HGV Lutten hatte dem SC Bakum sein Boßel-Equipment von der Lutter Birse zur Verfügung gestellt. Aber: Bakum war so heiß auf das Event, dass das Orga-Team noch zusätzliche Hilfe aus dem Boßel-Mekka Ostfriesland benötigte. Man wurde im Kreis Wittmund fündig, genauer gesagt bei einem Boßelexperten aus Reepsholt (www.bossel.de), der angesichts der SgH-Aktion begeistert war und den Bakumern kostenlos 50 Kugeln und 15 Kraber (Kescher) zur Verfügung stellte.

Die Boßel-Gruppen sowie diverse Wanderer konnten unterwegs sechs Verpflegungsstationen ansteuern. In Büschel, Elmelage, Lohe und Westerbakum sowie beim Tennisheim und SCB-Vereinsheim gab’s kalte und warme Getränke, Brezel, Bratwurst, Pommes und Waffeln. „Wir haben 600 Bratwürste verkauft“, sagte Hoping: „Und dass es überall eine Toiletten-Möglichkeit gab, kam auch super an.“

Unterwegs konnte die Orga-Crew auch wieder einige Spenden bzw. symbolische Schecks in Empfang nehmen. Die Landjugend überreichte aus ihrer Tannenbaum-Aktion stolze 2000 Euro, hinzu kamen noch Spenden der 1. Herren (700 Euro), der 2. Herren (666 Euro), der 3. Herren (300 Euro), der B-Mädchen (600 Euro) und der Bakumer Germanen (1000 Euro).

Die Volleyball-Abteilung des SC Bakum kümmerte sich indes um den Kuchenverkauf in der Sporthalle. „Auch das ist top gelaufen. Vielen Dank an alle“, sagte Hoping. 44 Kuchen waren gespendet worden, mehr als zunächst geplant. 35 Kuchen wurden verkauft, den Rest verteilten die Organisatoren für die Kaffeetafel am Tag danach.

Am Vereinsheim, wo der SgH-Tag mit einer morgendlichen Spinning-Einheit unter der Regie von Christin Wendeln begonnen hatte, gab’s auch ein Torwandschießen. Dreimal unten, dreimal oben – 150 Schützen von Jung bis Alt traten an. Der Sieg, der mit zwei Tickets für ein Spiel des VfL Osnabrück belohnt wurde, ging an Daniel Scheele. Die Plätze zwei bis vier belegten Rainer Averbeck, Theo Werner als Youngster in der Spitzengruppe sowie Christian Kollmer. Alle vier hatten zunächst dreimal getroffen, die Entscheidung fiel im Stechen. „Es hat Spaß gemacht, nur der Wind hat etwas genervt“, sagte David Schuling, der das Torwandschießen zusammen mit Simon Hoping durchführte. Alle Schützen erzielten 87 Treffer. Das Tippspiel gewann Theresa Hoping mit ihrem 85-Treffer-Tipp. Und: Das Torwandschießen spülte 1200 Euro in die SgH-Kasse.

Und was fehlt noch? Richtig, die Tombola. Der SC Bakum verkaufte in den vergangenen Tagen und Wochen sagenhafte 40.000 Lose. „Das ist unfassbar, der Wahnsinn. Die Losverkäufer haben wieder einen super Job gemacht“, erklärte Hoping und kündigte für den Sommer eine Party mit der fleißigen Verkäuferschar an. Insgesamt 800 Preise warten nun auf die Gewinner. „Der Tag ist bombastisch gelaufen, ganz Bakum war super zufrieden“, bilanzierte Carsten Klostermann. Viele hätte eine Wiederholung des Boßel-Events angeregt. „Trotzdem wünschen wir uns natürlich, im nächsten Jahr in die Halle zurückkehren zu können“, so Klostermann. Und Hoping deutete an, dass „die junge Garde bereits voller Ideen“ für das Wintervolksfest im Januar 2023 sei.

Bild: Sportlicher Wandertag: Das Bakumer Boßel-Event für „Sportler gegen Hunger“ kam bestens an.  Foto: Elke Schikora