Schulbau Start

„Bergfest“ für die SgH-Schule in Wore Illu

Neubau im Nordosten von Äthiopien ist zu knapp 60 Prozent fertig / Über 2300 Schüler fiebern Eröffnung entgegen

Von Carsten Boning

Vechta. „Bergfest“ auf dem Hochplateau: Der Neubau der Wore Illu Higher Secondary School, der zu 100 Prozent durch Spendenerlöse der OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ finanziert wird, ist zu knapp 60 Prozent fertig. Das teilte die Stiftung „Menschen für Menschen“ (MfM), die seit 1984 von SgH bei der Arbeit in Äthiopien unterstützt wird und die Gebäudekomplexe in Wore Illu bauen lässt, in ihrem März-Update mit. Demnach lag der Baufortschritt Anfang des Monats bei exakt 56,21 Prozent. Die Mauerwerks- und Dachdeckerarbeiten sind abgeschlossen, auch die Fensterrahmen sind installiert.

Die Arbeiten an der dritten und bislang größten SgH-Schule in Äthiopien hatten am 19. Februar 2019 begonnen. Die Fertigstellung ist für diesen Sommer geplant. Die neue Schule, eine weiterführende Einrichtung für die Klassen neun und zehn, besteht aus vier Klassenraumblöcken für jeweils vier Klassen, einer Verwaltung, einer Bibliothek sowie zwei Sanitärhäusern. Der Neubau wird auf dem schwer zugänglichen Gelände der bestehenden Schule hochgezogen. Die Kosten belaufen sich auf rund 385.000 Euro. Der Bau ist durch zweckgebundene Erlöse der SgH-Winter 2017/18 und 2018/19 komplett finanziert.

Die Region Wore Illu, seit 2011 ein Projektgebiet von MfM, liegt zwischen 2100 und 3400 Metern Höhe sowie 300 Kilometer nordöstlich von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Sie gehört zur „South Wollo Zone“ im Regionalstaat Amhara. 88 Prozent der 110.000 Einwohner leben in ländlichen Regionen. Der Hauptort ist Wore Illu Town – dort entsteht die SgH-Schule.

Die aktuelle Wore Illu HSS besteht aus Wellblech-Gebäuden, dadurch ist es morgens sehr kalt und ab Mittag sehr heiß in den Klassenräumen. In den Wänden gibt’s Löcher, auch die Böden sind zum Teil aufgebrochen und staubig, Sandflöhe inklusive. Über 2300 Schüler besuchen die Schule; sie haben an 19 umliegenden Higher Primary Schools das landesweite Examen zum Ende der 8. Klasse bestanden. Unterrichtet wird derzeit in zwei Schichten (morgens und nachmittags).

Die ersten zwei SgH-Schulen waren die beiden Higher Primary Schools in Kelecha Jibat und Dobi, die im November 2017 bzw. Juni 2019 in Betrieb genommen wurden. Diese beiden Schulen in der MfM-Projektregion Dano besuchen 1330 bzw. 1004 Schüler. Parallel zum Bau in Wore Illu wurde auch mit den Arbeiten an der vierten SgH-Schule begonnen – im Bezirk Illu Gelan rund 200 Kilometer westlich von Addis Abeba entsteht die Ijaji Higher Secondary School für ebenfalls 2300 Schüler der Klassen neun und zehn. Der 350 000 Euro teure Neubau ist vom Umfang her identisch mit dem in Wore Illu. Illu Gelan grenzt an die MfM-Projektregion Dano, zu der auch Kelecha Jibat und Dobi gehören.

Bild: Es geht voran in Wore Illu Town: Die 3. SgH-Schule in Äthiopien nimmt Formen an – hier ein Blick auf einen Klassenraumblock für vier Klassen. Foto: MfM