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Burgläufer schweben auf Wolke sieben

15. Adventslauf für „Sportler gegen Hunger“: 248 Teilnehmer, bekannte Sieger und kaum zu bremsende Kinder

Von Franz-Josef Schlömer

Dinklage. Wolkenbrüche prägten vor einem Jahr den Dinklager Adventslauf für die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“. Und eine Wolke kam trotz herrlichen Sonnenscheins auch beim 15. Adventslauf zum Vorschein, aber nur rhetorisch. „Ganz ehrlich, ich fühlte mich wie auf Wolke sieben. Schon zu Beginn haben mich die kleinen Kinder mitgerissen, die waren ja kaum zu bremsen“, schwärmte Georg Tepe, der das Event des Lauftreffs Burgläufer Dinklage im Jahnstadion moderierte.

Aber nicht nur die Kids waren zu früher Morgenstunde gut drauf. Mit insgesamt 248 Finishern verzeichneten die Burgläufer eine herausragende Beteiligung inklusive der heimischen Laufspitze. Die Sieger über 11 und 6 Kilometer stellen schon das Nonplusultra der Szene dar: Viktor Kuk (Damme), Tobias Penski, Katharina Stark und Verena Kruse (alle Lohne) – die erwarteten Topleute liefen vorne.

Vielleicht rĂĽcken in ein, zwei Jahrzehnten hier einige Bambinis nach. Schon vor dem Start machten die FĂĽnf- und Sechsjährigen mit Begeisterung bei fröstelnden Temperaturen das Aufwärmen unter G-Jugendtrainer Dirk Middendorf mit. Dehnen, Holzhacken – das bringt Power. „Dirk hat mit seinen Jungs einmal auf der Bahn trainiert, die Hälfte ist irgendwann stehen geblieben. Jetzt musste er aufpassen, dass sie nicht zu schnell laufen“, erzählte Georg Tepe begeistert. Im Wettkampf kamen alle ins Ziel; Eltern, Geschwister und Freunde feuerten sie an. „Los Finn, gib‘ Gas“ oder „Super, Dennis“ – so oder ähnlich hieĂź es immer im Zieleinlauf. Auf Tepes Frage „War das schwierig?“ antwortete Sieger Moritz Haskamp per Stadionmikrofon ganz cool: „Eigentlich nicht.“

Die sieben- bis neunjährigen Kinder führte Oldie Ansgar Tabeling auf die Runde außerhalb des Stadions. Peter Lüesse hatte gleich acht Spieler aus seiner F-Jugend motiviert. „Als Läufer habe ich sie heiß gemacht. Wir haben auch gut trainiert, damit die Jungs wissen, dass es ein langes Laufen ist“, berichtete der Trainer und ergänzte mit einem Schmunzeln: „Im Fußball funktioniert das alleine. Wenn sie einen Ball vor Augen haben, laufen sie immer.“

Als passionierter Läufer reihte sich Peter Lüesse natürlich auch in die Teilnehmerschar der „Großen“ ein. „Es war herrlich. Dinklage ist ja nicht bekannt für seine Strecke und gutes Wetter, aber die Strecke ist attraktiver geworden und das Wetter war diesmal vom Feinsten. Es war schön, einmal ohne Gegenwind die Umgehungsstraße zu laufen“, erzählte Lüesse. Die starke Resonanz führte er darauf zurück, dass Dinklage schön einfach sei. Kurze Anreise, viele Parkplätze, Duschen direkt am Ziel – und dann wieder weg. Für ihn als Hobbyläufer besitze so ein Lauf auch einen Reiz. „Es ist ein sportliches Highlight, Läufern wie Kuk oder Penski zuzugucken. Ich hatte noch zwei Kilometer zu laufen, da konnte ich sehen, wie Viktor Kuk seine Zielrunde hingelegt hat. Beeindruckend.“ Und zu Tobias Penski und den Lohner Triathleten sagte Peter Lüesse: „Sie dominieren hier ja die Läufe. Das zeigt auch, wie akribisch sie trainieren.“

Aber nicht nur die Cracks fanden den Weg nach Dinklage. Etliche liefen erstmals mit. Eine Vechtaer Gruppe, die sonst für sich alleine läuft, wusste gar nicht, das es so etwas gibt. „Die waren total angetan und sagten, sie kommen gerne wieder“, berichtete Moderator Georg Tepe, als er am Tag nach dem Lauf von der Wolke sieben auf seinem Arbeitsplatz gelandet war.

Bild: Dem Oldie Beine machen: Die Kinder treiben Vorläufer Ansgar Tabeling auf ihrer 1,25-km-Runde vor sich her. Foto: Schikora