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Der schöne Weltpokal kommt nur zur Deko

34. Hobbyvolleyballturnier: Angriffspower von Fortuna Einen nicht zu stoppen / Das Orga-Team wiegt 528,7 Kilo

Von Franz-Josef Schlömer

Vechta. Der Siegerpokal gibt richtig was her. In der Mitte die Weltkugel, von Stangen über dem Sockel gehalten. Ein Schmuckstück. „Wir haben den Pokal zur Deko natürlich mitgebracht“, sagte Elke Niemöller mit einem Augenzwinkern. Das sollte es aber auch gewesen sein: „Wir hatten uns den Hattrick fest vorgenommen und wollten den Pokal auch wieder einpacken“, schob die Mannschaftsführerin von Fortuna Einen schnell hinterher. Und so kam es dann auch beim 34. Vechtaer Hobbyturnier für die OV/ KSB–Aktion „Sportler gegen Hunger“.

Mit einem 25:19-Sieg im Finale gegen den einstigen Seriensieger OSC Damme glückte Fortuna Einen der dritte Triumph bei diesem SgH-Klassiker in Serie. „Ein gutes Finale. Einen hatte aber einfach mehr Power im Angriff“, urteilte Stephan Tönjes aus dem Orga-Team des 1. VV Vechta. Das Nordkreis-Team marschierte überlegen durchs Turnier, ihre „Flieger“ Juri und Vitali waren kaum zu blocken. „Wir wissen selbst nicht warum, aber es läuft und harmoniert einfach“, meinte Elke Niemöller über ihr Team aus Goldenstedt und umzu. Gefeiert habe man auch, „aber nur ein bisschen, wie man es kann, wenn man am anderen Tag arbeiten muss“.

Wie Fortuna Einen durfte sich auch das aktuelle Orga-Team über den Turnierverlauf freuen. „Eine runde Sache. Ohne Frage, es hat alles gut geklappt. Die Leute waren auch gut zufrieden“, hielt Stephan Tönjes fest. Für ihn und seine Mitstreiter inklusive eines Wackelkandidaten stand danach fest, dass sie ihre fünfte Turnierplanung angehen wollen; der Termin wäre auch 2018 der Mittwoch nach Nikolaus, also der 12. Dezember 2018.

Vielleicht hat dann ja auch Tönjes‘ Vorgänger Werner Rahe die Orientierung gefunden. „Mr. Hobbyvolleyball“, wie er kreisweit bezeichnet wird, hatte zehn Jahre lang als Macher alle Spiele auf allen Feldern im Blick. Als Turnierchef im Ruhestand spielte er bei der VVV-Ersten, wusste aber selten, wo er baggern musste. „Wenn ein Feld leer ist, mĂĽssen wir dort spielen“, sagte Werner Rahe und wählte einen praktikablen Weg. Das neue Spielsystem, so sein Nachfolger Stephan Tönjes, hätten noch nicht alle verstanden: „Bisher haben die Mannschaften alles vorgesetzt bekommen, jetzt mĂĽssen sie sich auch selber drum kĂĽmmern“, meinte er. Am Ende wussten aber alle, welches Endspiel um welchen Platz sie bestreiten mussten. Und es gab ein zweites Mal in den dreieinhalb Jahrzehnten ein echtes Finale.

Davon war der letztjährige Finalist Rechterfeld weit entfernt. Vielleicht lag’s an dem neuen und erfischenden SgH-Cocktail, den das Orga-Team kreiert hatte. „Unsere Männer meinten, vom SgH-Cocktail bekämen sie FlĂĽgel“, erzählten Arminias Damen. Aber nach den Cocktails hoben die wackeren Männer gar nicht mehr ab. Noch weiter vom Finale entfernt war Ewig-Teilnehmer Lehrersport. Die rĂĽstigen Senioren um Heinz KĂĽhling und Willi FrĂĽhling erlebten ihren x-ten FrĂĽhling, lieĂźen sogar den SV Holdorf hinter sich. „So lange es geht“, meinte Heinz KĂĽhling voller Tatendrang.

Immerhin: Schlusslicht SV Holdorf hatte zwar wenig Glück im Volleyball, dafür aber im Glücksspiel. Der Name der Südkreisler wurde bei der Verlosung des diesjährigen SgH-Balles gezogen. Eine kleine Tombola hatte das Orga-Team ebenfalls auf die Beine gestellt, bevor es sich selbst auf die Waage stellte: Beim Tippspiel mussten Aktive und Gäste das Gesamtgewicht der zwei Damen und vier Herren erraten. 528,7 Kilo waren es – und Nele Bödecker, eine Spielerin aus der stark vertretenen jüngeren Generation, verfehlte den Wert mit 528,8 nur um 100 Gramm.
So gab’s am Ende etliche Gewinner, von denen einige bis Mitternacht feierten. Und zwar so gut es ging, um am nächsten Tag fit zur Arbeit zu kommen.

Bild: „Was hast du gemacht, Riese?“ Rechterfelds Manuela Frilling (links) staunt über die Aktion von Claus Meyer (rechts). Foto: Schikora