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Dinklager Adventslauf begeistert mit Masse und Klasse

Von „Corona-Delle“ keine Spur: Das Event fĂĽr „Sportler gegen Hunger“ lockte wieder rund 300 Aktive an. Und einer von ihnen war richtig schnell.

Als sie am Sonntagmorgen sahen, wie sich der Start-und-Ziel-Bereich beim Kardinal-von-Galen-Haus mehr und mehr mit Läufern füllte, fühlten sich die Dinklager Burgläufer fast „ein bisschen erschlagen“ – aber das durchaus im positiven Sinne, wie Thomas Schaller aus dem Organisationsteam berichtete. So viele Starter – damit hatten die Veranstalter des 20. Dinklager Adventslaufs zugunsten der OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ angesichts der Corona-Delle bei anderen Läufen nicht gerechnet. 283 Aktive kamen am Ende ins Ziel, die Begleiter der Rolli-Fahrer beim Inklusionslauf nicht mitgezählt. Damit bewegten sich die Zahlen fast genau auf Vorjahresniveau.

„Wir sind super, super zufrieden“, bekannte Thomas Schaller dann auch: „Extrem positiv war die hohe Zahl von 28 Inklusionsläufern.“ Und auch um den Nachwuchs müssen sich die Dinklager nicht sorgen. Bei den Bambini gingen 34 Kinder an den Start, im Schülerlauf 23.

Bei kühlem, aber trockenem Herbstwetter erwartete die Aktiven ein gut zu laufender Kurs durch das „Wohnzimmer“ der Burgläufer, den Burgwald. „Nur ein kleines Stück von 200, 300 Metern war aufgrund von Forstarbeiten etwas matschig“, berichtete Thomas Schaller.

Die Burgläufer waren mit rund 30 Helfern im Einsatz. „Jeder weiß, was er zu tun hat. Sogar Burgläufer, die selbst gar nicht mehr laufen, kommen zum Adventslauf, um zu helfen“, sagte Thomas Schaller. „Stadionsprecher“ Georg Tepe kommentierte das Geschehen, Martin von der Wellen veranstaltete mit den Kindern ein spezielles Aufwärmprogramm. Auch das Kuchenbüffet wurde am 1. Advent gut angenommen.

Schaller betonte zudem die gute Zusammenarbeit mit dem Kardinal-von-Galen-Haus. Der Inklusionslauf fand bereits zum fĂĽnften Mal statt. Auch BĂĽrgermeister Carl Heinz Putthoff schob einen Rolli, nachdem er den Startschuss gegeben hatte.

Sportlich drückte wieder Andreas Bröring dem Lauf seinen Stempel auf. Der Lohner, der tags zuvor schon beim Berger Adventslauf die 10 Kilometer in 33:50 Minuten gewonnen hatte, unterbot im Hauptlauf über 10,5 Kilometer in 37:12 min seine Vorjahressiegerzeit (37:44) noch einmal deutlich – und war damit exakt sechs Minuten schneller als der Zweitplatzierte Sebastian Jütte von BW Lohne (43:12). „Unfassbar, wie schnell der ist“, kommentierte Thomas Schaller den Auftritt Brörings, der damit auch seine Führung im Volksbanken-Laufcup festigte.

Schnell unterwegs war auch wieder der Vechtaer Lars Ulbrich, der in 22:54 Minuten mit einem Vorsprung von ĂĽber zweieinhalb Minuten den 6,5-km-Jedermannlauf gewann.

„Eine Laufveranstaltung, organisiert mit Herz und Verstand“Silke Dahlkemper von den Lohner Waldschleichern, die mit ĂĽber 20 Aktiven in Dinklage antraten

Bei den Frauen holte sich im Hauptlauf mit Johanna Wieferig (Jahrgang 1956) in 51:05 min tatsächlich die älteste Starterin die Siegerurkunde ab. Die Vechtaer Dauerläuferin hatte tags zuvor bei der Deutschen Crossmeisterschaft in Löningen schon Platz drei in ihrer Klasse W65 belegt. Auf der kürzeren Distanz siegte bei den Frauen die 21-jährige Anna Lagemann vom OSC Damme in 29:54 min.

Älter als Johanna Wieferig war im Hauptlauf nur ein Mann: Franz Wulf (Jahrgang 1949) kam in 1:17:24 Stunden als Letzter ins Ziel (und als Sieger der M70) und erhielt dafür ebenso wie Diana Schmidtke einen Honigtopf als Trostpreis. Für die ersten Drei im Haupt- und Jedermannlauf gab es Obstkörbe. Die Kinder bekamen Medaillen – und freuten sich mindestens ebenso über die Süßigkeiten, die es dazu gab.

Auch die Lohner Waldschleicher starteten erstmals seit Corona wieder mit einer Gruppe von über 20 Aktiven. Und waren begeistert: „Eine Laufveranstaltung, organisiert mit Herz und Verstand“, schrieb Waldschleicherin Silke Dahlkemper.

Bild: Mit Tempo in die Kurve: Der spätere Sieger Andreas Bröring (rechts) setzte sich im Hauptlauf gleich an die Spitze. Foto: Schikora