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Frische Kostbarkeit für die Ärmsten der Armen

Klara Lüers (Visbek): SgH hilft beim Brunnenprojekt in Malawi

Die Erleichterung in Madisi war groß. Nein, riesengroß. „Unsere Gebete wurden erhört“, berichtet Schwester Klara Lüers. Und die 75 Jahre alte Ordensfrau aus Visbek, die sich seit einem halben Jahrhundert um Kinder in Malawi kümmert und nach wie vor als Koordinatorin der St. Francis-School in Madisi tätig ist, ergänzt: „Endlich hat der Regen Einkehr gehalten.“

Nach vielen Wochen der Dürre und der Hitze können Menschen, Tiere und die bunte Pflanzenwelt aufatmen, so Schwester Klara Lüers. Überall auf den Feldern werde fleißig gearbeitet, um Mais, Bohnen, Erdnüsse, Soja und Tabak zu pflanzen. „Wir hoffen auf eine andauernde Regenzeit und somit auf gute Ernten“, schreibt die Franziskus-Schwester in ihrem Brief vom 6. Dezember an die „Freunde der Aktion Sportler gegen Hunger“. Nicht nur die 1500 Kinder in der Schule und im Kindergarten hoffen auf einen guten Vorrat bis zur nächsten Ernte.
Die Übermittlung der Daten und Fotos war nicht einfach. „Da wir täglich Stromausfall haben, zeitweise bis zu 42 Stunden, ist jede Minute am Computer gefragt und kostbar“, berichtet Schwester Klara Lüers aus Madisi. Das Dorf liegt 80 Kilometer nördlich von Lilongwe, der Hauptstadt von Malawi.

Mit der „großzügigen Spende“ von 10.000 Euro aus der letzten SgH-Saison habe man das begonnene Brunnenprojekt in den umliegenden Dörfern weitergeführt. In den ärmsten Regionen rund um Madisi konnten bzw. können fünf neue Brunnen mit Pumpen errichtet werden. Eine Bohrfirma aus Kasungu (45 km nördlich von Madisi) habe „zu fairen Preisen schnelle und gute Arbeit geleistet“, teilt Schwester Klara mit. Und weiter: „Noch dankbarer waren wir, als uns mitgeteilt wurde, dass die Kosten auch regelmäßige Instandhaltung in einem großzügigen Garantie-Zeitraum und die Schulung der Dorfbewohner beinhalten“. Ein Hoffnungsschimmer in schweren Zeiten.

Die erste Bohrstelle konnte schneller als erwartet errichtet werden. „Ich finde fast keine Worte, um Ihnen die Freude der Dorfbewohner zu vermitteln“, schreibt Schwester Klara. Frisches Wasser – ein Luxus in Malawi, eine Kraftquelle im Kampf gegen Armut und Krankheit, Hunger und Not. Unvergessen sind die Fotos aus dem vergangenen Jahr. Das Wasser aus dem alten Brunnen war eine trübe Brühe, ein Gefahrenherd für alle möglichen Infektionen. Damit ist jetzt Schluss – dank der Hilfe von „Sportler gegen Hunger“.

Die ersten beiden Anlagen in Bowe und Shadreck wurden feierlich übergeben. Schwester Klara und Father Khisi erlebten ein großes Fest in den Dörfern, mit Reden und Tänzen. „Allerlei Darbietungen, die eine ungebremste Freude ausdrückten“, so Schwester Klara: „Wir waren wirklich sehr gerührt. Die Kostbarkeit des Wassers bei den Ärmsten der Armen zu erleben, die noch nicht einmal das Nötigste zum Leben haben, das war ein großes Geschenk für mich.“

Zum Abschluss ihrer zweiseitigen Mail richtete sich Schwester Klara Lüers noch mal direkt an die große SgH-Gemeinschaft: „Nochmals danke ich Ihnen allen für Ihr großes Herz und für Ihre Großzügigkeit! Im Namen unserer Kinder, all unserer Schwestern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sage ich Ihnen ein ganz herzliches ‚Zikomo Kwambiri‘! Danke schön!“

Bild: Frisches Wasser: Schwester Klara Lüers ist froh. Foto: Lüers