Start

Gemütlich durch die Natur, Vollgas am Büfett

Über 300 Teilnehmer bei der 34. Lüscher Ortswanderung für „Sportler gegen Hunger“ / BWL-Achter kommt auf 15,11 Meter

Von Carsten Boning

Lüsche. Die leichte Verspätung beim Start nahm Oliver Suding gelassen zur Kenntnis. Und nicht nur das, der Vorsitzende von BW Lüsche war sogar erfreut. Denn: Immer mehr Wanderer versammelten sich im Schatten der Vestruper Kirche. Aus allen Ecken kamen sie am Sonntagmittag zum Treffpunkt für die 34. Lüscher Ortswanderung für „Sportler gegen Hunger“ – über die Dorfstraße und den Grünen Weg, über den Vestruper Esch und die Hochelstener Straße.

Über 300 Wanderer aus Lüsche, Hausstette, Vestrup und umzu waren es am Ende, die sich für den guten Zweck engagierten. Das Motto beim SgH-Klassiker „BW Lüsche hält drei Orte auf Trab“ wurde also mal wieder mit Leben gefüllt – begünstigt natürlich durch den ultimativen Wunschtermin. „Es ist schön, dass wir wieder einen Sonntag zwischen den Feiertagen haben“, sagte Suding. Und nach weiteren Begrüßungsworten schickte er die Schar aus Groß und Klein, aus Jung und Alt auf die Reise: „Nu geiht los.“

Wettertechnisch freuten sich die Lüscher Organisatoren über ideale Bedingungen. Klare Luft, kein Tropfen Regen vom Start in Vestrup bis zum traditionellen Abschluss in Sudings Halle in Lüsche, kaum Wind – besser geht’s fast nicht. Dass der blaue Himmel und der strahlende Sonnenschein diesmal fehlten, war den meisten Wanderern völlig schnuppe. Es muss nicht immer Kaiserwetter wie im Januar sein, Königswetter tut’s ja auch.

Musikalisch begleitet vom Musikverein Vestrup und abgesichert durch die Feuerwehr Lüsche, ging’s auf die erste Etappe der insgesamt 8,6 Kilometer langen Strecke durch die Natur, die Lüsches Navi-Gurus Heino Ruhe und Guido Bührmann erneut in akribischer Art und Weise ausgetüftelt hatten. 1,8 Kilometer waren es bis zur ersten Station. Auf dem Hof Espelage gab’s belegte Brote (Käse, Mett, Schinken) sowie kalte und heiße Getränke. Zeit zum Schnacken, Zeit zum Stärken. Die gleiche Gute-Laune-Prozedur wiederholte sich 1,9 km später auf dem Hof Imbusch. „Eine tolle Veranstaltung, hier halten alle zusammen“, sagte Jan Kreymborg, Trainer von Lüsches Kreisliga-Team, das laut ans Tor zur Bezirksliga klopft. Der Glühwein dampfte in seinen Händen – und beim Smalltalk ging es auch um Lüsches Teilnahme am OV-Supercup.

Der dritte Streckenabschnitt bis zum Hof Borgerding an der Grenze zwischen Hausstette und Lüsche war mit 3,3 Kilometern der längste. Und zwischendurch meldete sich bereits die Smartwatch einer BWL-Ikone: Das Schritte-Pensum für den Tag war erreicht. Er marschierte natürlich weiter, schließlich hatten die Altherren ebenso wie die 1. und 2. Herren später Thekendienst in Sudings Halle. Abschnitt vier, die letzte gemütliche Etappe der „Tour de Lüsche“, führte dann über 1,6 Kilometer ins festlich geschmückte Ziel im Ort.

Dort folgte die schmackhafte Stärkung mit Backschinken, Kartoffelpüree und Sauerkraut, dazu noch Gyros und Krautsalat. Um kurz vor 19.00 Uhr war alles weg – es ging ratzfatz. Die Wanderer, darunter auch zwei australische Austauschschülerinnen, hatten Hunger mitgebracht.

Wie im Vorjahr gab es auch wieder ein Tipp-Spiel. Musste bei der 33. Auflage der Wanderung das Gewicht des achtköpfigen Vorstandes getippt werden (786 Kilo waren es damals), so ging es diesmal um die Größe des BWL-Achters. Gerüchten zufolge wollte die Führungsetage damit verhindern, dass die Gewichtszunahme nach den Weihnachtstagen auch noch öffentlich wird. Sei’s drum. Zwei Euro sammelte Daniel Nacke pro Tipp ein, eine Hälfte der Summe ging an SgH, die andere an den Gewinner. Des Rätsels Lösung: 15,11 Meter mit Schuhen. Conny Diers lag mit seinem Tipp exakt richtig. Den Gewinn in Höhe von 105 Euro beorderte der Lüscher direkt in die SgH-Kasse, die bereits vor dem Start mit 500 Euro von der Landjugend Lüsche gefüllt worden war. In Sudings Halle wurden zudem für die Kinder drei Kino-Gutscheine à 30 Euro verlost; strahlende Gewinner waren Maximilian Bührmann, Lara Ostendorf und Frieda Beckermann. Ein weiterer 50-Euro-Gewinn ging an Angelika Schlotmann.

Nach dem Essen und dem offiziellen Teil ging es in die Verlängerung mit dem singenden DJ Achim Bütow, der für mächtig Stimmung sorgte. Das Thekenpersonal kam so richtig ins Schwitzen. Es wurde lange gefeiert – und auch diese Verspätung wurde gerne gesehen.

Bild: Wanderer ohne Ende: Die Lüscher SgH-Teilnehmerschar bei der ersten Station auf dem Hof Espelage. Foto: Schikora