Schulbau Start

GroĂźer Jubel in Dobi: 2. SgH-Schule ist fertig

Ein weiterer Festtag in Dano: 552 Jungen und 452 Mädchen haben jetzt extrem verbesserte Lernbedingungen

Von Carsten Boning

Dobi. Die Jungen und Mädchen versammeln sich in Scharen um den Fotografen, sie strahlen und jubeln, sie klatschen begeistert in die Hände. Es ist eine Menge los auf dem Vorplatz der „Higher Primary School“ in Dobi. Die Freude in dem äthiopischen Ort ist riesengroß, denn auf diesen Tag hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis acht lange gewartet. Der Grund für die Euphorie: Die neue Higher Primary School, die zu 100 Prozent durch Spendenerlöse der OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ finanziert wurde, ist fertig und in Betrieb genommen worden. 552 Jungen und 452 Mädchen haben jetzt extrem verbesserte Lernbedingungen.

Die Stiftung „Menschen für Menschen“, die seit 1984 von SgH unterstützt wird, hat die Gebäudekomplexe bauen lassen – mit zweckgebundenen Spenden aus den beiden SgH-Wintern 2016/17 und 2017/18. Die neue Schule, bestehend aus drei Gebäuden für jeweils vier Klassen, zwei Nebengebäuden für die Verwaltung und die Bibliothek sowie zwei Trockentoiletten-Einheiten mit je vier Kabinen, kostete rund 250.000 Euro – sie ist voll finanziert. Zur Investition gehören auch die Lehrbücher und die Einrichtung (Schulmöbel).

Jeder der zwölf Klassenräume bietet Platz für 50 Schüler. Unterrichtet wird in Dobi in einer Vormittags- und einer Nachmittagsschicht, um den 1000 Schülern gerecht werden zu können. Baubeginn war am 1. November 2017, gut anderthalb Jahre später erfolgte termingerecht der Umzug vom Altbau in die neue Schule. „Langfristiges Ziel ist es, das Bildungsniveau in der Region Dano anzuheben und somit auch die Entwicklung Äthiopiens voranzutreiben“, teilte MfM in seinem Abschlussbericht für die Dobi Higher Primary School mit. Der Neubau der Dobi HPS sei „ein wichtiger Schritt, die Chancen der Kinder und Jugendlichen in der Region Dano entscheidend zu verbessern“. Für die äthiopische Regierung war Dobi ein kritischer Punkt, ein Ort mit großer Not in Sachen Schulbedarf. Eine Not, die SgH nun etwas gelindert hat.

Die Schule in Dobi ist die zweite Higher Primary School, die „Sportler gegen Hunger“ und „Menschen für Menschen“ gemeinsam gebaut haben. Ende November 2017 war in Kelecha Jibat die erste SgH-Schule für über 1330 Schüler eingeweiht worden. Dobi und Kelecha Jibat liegen beide im MfM-Projektgebiet Dano. Die Hochplateau-Region, in der die von Karlheinz Böhm gegründete Stiftung seit 2013 mit diversen Initiativen tätig ist, liegt etwa 200 Kilometer westlich von der Hauptstadt Addis Abeba. „Ein wunderschönes Land, sehr grün“, schwärmte Stiftungsvorstand Dr. Sebastian Brandis im OV-Gespräch im vergangenen SgH-Winter. Mit der neuen Higher Primary School in Dobi hat „Menschen für Menschen“ acht neue Schulen in der Region Dano fertiggestellt. Die alten Gebäude – so auch in Dobi – waren von Termiten befallen und zerfielen nach und nach. Im Boden lauerten Insekten wie Sandflöhe, im Idealfall waren die Böden mit einer sich verhärtenden Mischung aus Kuhdung, Matsch und Asche überzogen.

Parallel zum Endspurt inklusive Umzug in Dobi haben SgH und MfM ihr drittes Schulprojekt in Angriff genommen. In Wore Illu town, im Nordosten Äthiopiens gelegen, entsteht die neue „Wore Illu Higher Secondary School“ – eine weiterführende Schule für die Klassen neun und zehn. Und es geht sehr gut voran. Der aktuelle Baustatus bei der bislang größten SgH-Schule (vier Klassenraumblöcke) liegt bei 26,20 Prozent. „6,62 Prozent vor der Zeit“, teilte MfM mit. Die alte Schule in Wore Illu town besuchen über 2300 Schüler aus 19 umliegenden Higher Primary Schools, die das landesweite Examen zum Ende der 8. Klasse bestanden haben.

Bild: Gute Laune in Dobi: Die Schüler freuen sich über ihre neue Higher Primary School. Foto: MfM / Chris Jeffrey