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In Vechta geht der Marathon über 400 km

Zweite Auflage des 24-Stunden-Schwimmens für SgH im Antonianum-Becken ohne jeglichen Leerlauf

Von Jan von Holt

Vechta. Bahn frei heißt es ja eigentlich beim Start eines Marathons. Und die Distanz ist auch klar: 42,195 Kilometer. In Vechta allerdings weichen die Gesetzmäßigkeiten ein wenig von den üblichen ab: Hier heißt es: Bahnen frei. Und die Länge ist mit rund 400 Kilometern fast zehnmal so lang. Zugegeben ist die Sportart aber auch eine andere. Statt gelaufen wird beim 24-Stunden-Marathon des Reha- und Behindertensportvereins Vechta (RBS) geschwommen. In diesem Jahr hatten die Vechtaer zur zweiten Auflage des Schwimmens für die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ geladen. Und insgesamt kamen die Schwimmer auf rund 400 Kilometer, wie das Orga-Team um Jan Holthaus mitteilte.

„Wir sind mehr als zufrieden, das trifft auch für den Vorstand zu“, bilanzierte Holthaus im Anschluss. Auch die Teilnehmerzahl aus dem letzten Jahr (100) konnte gehalten werden, trotz des Dammer Carnevals. Zwischen 90 und 100 Sportler wagten wieder den Sprung ins Antonianum-Becken. „Und wir hatten über die gesamten 24 Stunden konsequent Leute im Becken“, freute sich Jan Holthaus über den Durchgangsverkehr auf den vier Bahnen.

Und auch wenn wie immer der Spaß im Vordergrund stand, zählten die zahlreichen Helfer natürlich wieder fleißig die geschwommenen Bahnen. Der Sieger bei den Herren hieß wie im Vorjahr Henrik Rabbe. Er legte insgesamt 30 Kilometer zurück. Bei den Damen entschied Nele Einhoff das Rennen für sich. Sie toppte mit 36,5 Kilometern sogar die Bestleistung aus dem Vorjahr von Rabbe (32 Kilometer). Gemeinsam haben die beiden, dass sie für die Schwimmgemeinschaft Barnstorf antreten. „Die haben wieder alles gegeben und alles gerockt“, sagte Jan Holthaus.

In der Gruppenwertung bei den Vierer-Teams verteidigte ebenfalls ein Quartett seinen Titel: Denia Steil, Übungsleiterin bei den Schwimmern des RBS, siegte mit ihrer Familie durch 50 zurückgelegte Kilometer vor dem Team des Reha- und Behindertensportvereins Vechta und der Familie Fortmann, auch aus Vechta. Der älteste Teilnehmer war Karl-Heinz Schepka aus Nienburg, Jahrgang 1952. Und auch er spulte ein ordentliches Pensum ab: 11 Kilometer. Die Jüngsten stürzten sich sogar mit Schwimmflügeln für die gute Sache in die Fluten.

Lobend erwähnte Mitorganisator Jan Holthaus vor allem „den fairen Umgang miteinander. Egal ob ambitioniert oder Hobbysportler, das war alles sehr wertschätzend“, sagte er. Fürs nächste Jahr hat er mit seinem Orga-
Team auch bereits erste Pläne: „Die Prozedur bei unserer EDV muss noch besser werden und wir müssen noch klarer transportieren, dass es nicht um einen Wettkampfcharakter geht“, blickte Holthaus voraus. Beim zweiten Vorsatz ist hiermit ja schon mal ein erster Schritt gemacht.

Bild: Klar abgegrenzt: Der Reha- und Behindertensportverein Vechta teilte das Antonianum-Becken in insgesamt vier Bahnen und sorgte so dafür, dass sich die Schwimmer nicht in die Quere kamen. Foto: Schikora