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Lohner Tennis-Cracks sind Sportler mit Herz

32. Doppelturnier der Freitagsgruppe 16/18 endet mit 2241 Euro fĂŒr SgH/ Konditormeister löst das große RĂ€tsel

Von Franz-Josef Schlömer

Lohne. Aufschlag Grippewelle, Return Freitagsgruppe 16/18 des TV Lohne und Matchpoint „Sportler gegen Hunger“: Die Lohner Tennisfreunde blockten bei ihrem 32. Doppelspaß zunĂ€chst gekonnt die Influenza-Attacke ab, trotz sechs kurzfristiger Absagen schickte Chefstratege Bernard Knies ein komplettes 24er Feld ins Rennen. Und dann lieferten sich die Helden des weißen Sports herrliche Schlagabtausche auf den Courts und im Klubheim – sowohl sportlich als auch verbal. Am Ende gab’s in Ludger Zerhusen einen strahlenden DebĂŒtantensieger und in „Sportler gegen Hunger“ den großen Hauptgewinner; fĂŒr die Hungerhilfe kamen 2241 Euro zusammen.

Nachdem die Organisatoren bei der Lohner Sportgala im Januar fĂŒr ihr Engagement den Ehrenpreis erhalten hatten, waren die Erwartungen an das 32. SgH-Turnier natĂŒrlich hochgesteckt. Und das Team hielt den gesteigerten Erwartungen in jeder Phase stand.
Höhepunkt des bewegten Tages war die gewohnt sĂŒffisante Zusammenfassung der Ereignisse bei der Siegerehrung durch Freitagsgruppen-PrĂ€sident Karl-Heinz Rohe. ZunĂ€chst verteilte er dickes Lob an Vereinswirtin Rosi Deeken fĂŒr ihre leckeren SpezialitĂ€ten, an SgH-Motor Bernard Knies fĂŒr seinen nimmermĂŒden Einsatz und an Heiner Westerheide fĂŒr seine FotobĂŒcher – alle erhielten lang anhaltenden Applaus aus der fröhlichen Runde.

Danach ging’s in medias res, augenzwinkernd zog der PrĂ€sident gnadenlos Strafgelder fĂŒr „Sportler gegen Hunger“ ein. Dieter Braje musste löhnen, weil er wĂ€hrend des Spiels die eigenen Fans mit einem Ball angegriffen hatte. Klaus Theodor und Thomas Övermöhle erwischte es wegen SchlĂ€gerwerfens. Mit Bußgeldern bestrafte Rohe ganz im Sinne einer ĂŒberparteilichen christlichen Tageszeitung einige „unchristliche“ Ergebnisse, also Siege mit sechs oder mehr Punkten Differenz. Carsten Burkhard und Norbert Timphus hatten sich erdreistet, mit acht Punkten Vorsprung zu gewinnen. Auch Klaus Theodor und Ludger Zerhusen (sieben Punkte vorn) nahmen keinerlei RĂŒcksicht auf kleine und schwache Mitglieder dieser Tennisgesellschaft. Gleich neun Cracks mussten ihr Portemonnaie zĂŒcken, weil sie mit sechs Punkten siegten. Der gebeutelte Routinier Hubert Kreutzmann kommentierte vielsagend: „Ich bin fĂŒr Opferschutz, das Geld sollte an die Opfer ausgezahlt werden.“

Egal, ob Sieg oder Niederlage: Zur SgH-Kasse gebeten wurde eigentlich jeder schon bei seiner Anmeldung. Dort musste wie immer die persönliche Endplatzierung getippt werden, jede Abweichung pro Platz kostete. Einige schĂ€tzten sich im Sinne von SgH auch völlig falsch ein. Michael Warncke, MannschaftsfĂŒhrer der Herren 40, hatte noch drei Tage vorm Turnier selbstbewusst verkĂŒndet: „Ich komme, um auch einmal einen Pokal zu holen.“ Dann schĂ€tzte er sich auf den 24. und letzten Platz ein, was richtig teuer wurde, ihm am Ende aber auch zugute kam. Bei gleicher Ausbeute wie Gerhard Hackstedt, der sich auf Platz fĂŒnf getippt hatte, wurde Warncke auf Platz zwei vor seinen Kontrahenten gesetzt. Das salomonische Urteil des PrĂ€sidenten: „Wer sich erhöht, wird erniedrigt“. Und umgekehrt.

Warncke war zuvor in den vier Doppelmatches mit wechselnden Partnern eher als Publikumsspieler aufgefallen, der es glĂ€nzend verstand, einen Teil der Wicheler Fans auf seine Seite zu locken. Bei der Gruppe aus der Christoph-Bernhard-Straße stieß er dagegen auf Granit. Die mehrheitlich weiblichen Fans genossen die packenden Duelle mit Prosecco und LĂ€cheln. Ihr Held war sicherlich Ludger Zerhusen, der als Neuling mit vier Siegen und 27:6 Spielen zum Triumph marschierte – wie im Vorjahr der damalige Newcomer Tobias Bruns, der auf Rang sechs abrutschte.

Abschließendes Highlight bildete wie immer die Tombola. Bernard Knies und Georg von Lehmden hatten ĂŒber 100 wertvolle Preise aufgetrieben. GlĂŒcksfee Rosi Deeken meinte es am besten mit Michael Warncke (Hotelgutschein fĂŒr drei Tage), Bernd Vahrmann (Schomaker-Reise), Paul Eick (halbes Schwein, gestiftet von Christian Deters), Dieter Braje (Navi) und Heiner Mahnken (Ballonfahrt mit Otto Hoping).

Mit einem leckeren Kunstwerk hatte Konditormeister Adrian Stempfle wieder seine 16/18-Mitspieler beglĂŒckt: ein herzförmiges Ochsenauge mit einem aufgesetzten Marzipan-Tennisball und der Aufschrift „SmH“. Überall RĂ€tselraten. Ein purer Rechtschreibfehler? Sieger mit Hunger? Nach diversen nicht jugendfreien Begriffen löste der KĂŒnstler das RĂ€tsel auf: „Sportler mit Herz“.

Das zeigen die Lohner Tennisfreunde seit 32 Jahren. Mit 301 Mark starteten sie am 13. Dezember 1985, mit den jetzigen 2241 Euro kommen sie auf insgesamt 42.488 Euro fĂŒr SgH.

Bild: Gekonnter Stopp in Arbeit: Heiner Westerheide rĂŒckt ans Netz vor. Foto: Schikora