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Mit vier Fässern 14 Hektar Land bewässern

Father Joseph (Malawi): Dank neuer Pumpen gibt es jetzt genug Wasser für die Ernte

Von Franz-Josef Schlömer

Malawi. Die Jahre 2015 und 2016 in Malawi waren heftig. Viele Pflanzen, die zuvor im November eingesät worden waren, vertrockneten wegen der Klima-Anomalie El Nino. Dabei handelt es sich um eine umgekehrte Wettersituation mit extremer Trockenheit. Kurzum: Besonders im Dorf Chiwaula in Malawi fehlte das Wasser überall.

Aber mit den SgH-Spenden finanzierte Father Joseph, der als Priester mehrere Jahre in Visbek lebte, zwei absenkbare Pumpen für die Bewohner. Denn die Quelle befindet sich in 46 Metern Tiefe und ist schwer zu erreichen. Das schreibt Joseph Mpinganjira den SgH-Organisatoren per Mail aus Malawi. Das Wasser wird in vier Tanks mit je 5000 Liter Fassungsvermögen gepumpt.

Diese bedienen die Bewohner mit einem Wasserhahn. Von den erhöht stehenden „Tankhouses“ fließt das Wasser in kleinere Behälter. Damit das Wasser auch zu den Pflanzen auf dem Feld gelangt, gaben die Familien einen kleinen Betrag für ein Leitungssystem. „So können wir 14,5 Hektar Land abdecken“, erklärt Father Joseph. Ziel sei es, in der Zukunft insgesamt eine 19 Hektar große Fläche zu bewirtschaften. Den Großteil in Malawi macht der Gemüseanbau aus. Den Teil der Ernte, den die Familien nicht essen, verkaufen sie. „Einer der Landwirte hat so viel geerntet, dass er 220 Euro eingenommen hat“, schreibt Father Joseph. Für die kommende Regen-Saison sollen vermehrt Obstbäume gepflanzt werden. Die positive Entwicklung des Dorfes spornt die Bewohner und andere Hilfsorganisationen an, immer wieder neue Projekte zu starten.

Außerdem haben sich die Menschen in Chiwaula in einer „Water User Association“ organisiert, um das Wassersystem zu beaufsichtigen und zu unterhalten. In diesem Verein kümmern sie sich auch um die Wartung und Sicherheit der Pumpen.

Neben den Pumpen konnte Father Joseph auch einen Vorrat Mais kaufen, der an Ernährungsprogramme für zwei Schulen ging. Für die Zukunft hofft er auf eine solarbetriebene Pumpe, da in Afrika die Sonne fast durchgehend scheint.

Außerdem möchte er gerne die Dorfbewohner animieren, mehr Bäume in Hinblick auf den Klimawandel zu pflanzen. Mithilfe dieser Bäume, so hofft er, soll das Wasser einsickern und so soll der Grundwasserspiegel nachhaltig gleich bleiben. „Das Projekt hat anderen die Augen geöffnet“, berichtet Father Joseph dankbar.

Bild: 5000-Liter-Tanks: Mit einfachen Mitteln wird ein Bewässerungssystem für den Gemüsebau installiert. Foto: Joseph