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Samba-Stimmung vor der Schlammschlacht

17. Dinklager Adventslauf: 252 LĂ€ufer trotzen dem Regen / Matschiger Burgwald wird zur Herausforderung

Von Steffen LĂŒnsmann

Dinklage. Eigentlich war’s ein trister Sonntagmorgen. Der Regen prasselte unermĂŒdlich auf die Straßen, die graue Wolkendecke ließ keinen einzigen Sonnenstrahl durch. Aber in Dinklage dominierte der Samba. Schon um 10.00 Uhr morgens hörte man im ganzen Stadtgebiet rhythmische TrommelgerĂ€usche, die den Kampf gegen die Kirchenglocken gewannen. Und je nĂ€her man dem Kardinal-von-Galen-Haus kam, umso lauter wurden sie. Sie stammten von den Trommlern der Lohner Gruppe „Sambalaon“, die am neuen Start- und Zielort auf den 17. Dinklager Adventslauf fĂŒr die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ einstimmten.

Samba-Stimmung am ersten Advent, das hat’s beim Dinklager Adventslauf vorher noch nie gegeben. Und die Organisatoren wippten und strahlten krĂ€ftig um die Wette, was neben der Musik auch an der tollen Resonanz der insgesamt 252 LĂ€ufer lag. „Die Neuerungen kamen richtig gut an. Da haben wir wohl einiges richtig gemacht“, freute sich Ted Mönnig von den Dinklager BurglĂ€ufern. Nur an den widrigen VerhĂ€ltnissen im Burgwald konnte der Lauftreff nichts Ă€ndern, das lag ganz in den HĂ€nden des Wettergottes – und der spielte leider nicht mit. Als Mönnig von seiner Fahrradtour entlang der Route zurĂŒckkam, beschrieb er den Boden als „so lala. Er könnte fĂŒr die LĂ€ufer zu einer Aufgabe werden.“

Oh ja, das wurde er, wie zwei SpitzenlĂ€ufer bestĂ€tigten. Stefan Fangmann (Lohne), mit einer Zeit von 23:48 Minuten Sieger ĂŒber die 6-km-Distanz, atmete nach dem Zieleinlauf durch und sagte: „Die Strecke war hart, weil sie weich war.“ Deshalb sei es fĂŒr ihn auch eine ideale Gelegenheit gewesen, um fĂŒr die Cross-Saison zu trainieren.

Viktor Kuk (Damme), der den Hauptlauf ĂŒber 10,2 km gewann (38:15), brachte es noch besser auf den Punkt. Auf die Frage nach den BodenverhĂ€ltnissen antwortete er grinsend mit einem Wort: „Matschig.“ Vor allem in den Kurven war Körperbeherrschung gefragt. „Da bin ich mehrmals fast hingefallen“, erzĂ€hlte Kuk. Aber er blieb standhaft und rannte so zum Sieg – mit einem Laufstil, den er selbst als „ziemlich entspannt“ bezeichnete. Genau wie Kuk strahlten auch die anderen LĂ€ufer, als sie nach und nach die Ziellinie passierten. Einige rissen die Arme hoch, andere schnauften erleichtert durch. Man blickte in zufriedene Gesichter und auf dreckige Klamotten. Schließlich lag eine echte Schlammschlacht hinter den Sportlern.

Schon im Vorfeld war unter der LĂ€uferschar herauszuhören, dass die Entscheidung fĂŒr den neuen Start- und Zielort am und im Kardinal-von-Galen-Haus sowie die Kooperation mit „Dinklusiv“ richtige GlĂŒcksgriffe waren. Drinnen wurden die LĂ€ufer bestens verpflegt, draußen heizten ĂŒber 20 ausdauerstarke Musiker von „Sambalaon“ sowie der gut gelaunte Moderator Georg Tepe der Meute ein.

Eine halbe Stunde vor dem Start ließ sich sogar der Himmel von der Samba-Stimmung anstecken; der Regen stoppte. Aber als Dr. JĂŒrgen Hörstmann, Klubchef des TV Dinklage, den „Riesenaufwand“ der Organisatoren lobte und anschließend den Startschuss gab, prasselte es wieder los. So wurde es ein matschiger Adventslauf, bei dem alle LĂ€ufer den Kampf gegen den Burgwald fĂŒr sich entschieden.

Bild: Herrliches Ambiente: Die Route fĂŒhrte die LĂ€ufer ĂŒber die Dinklager Burgallee am Kloster entlang. Foto: Schikora