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Setzlinge für Brennholz und Brunnen für sauberes Wasser

Klara Lüers (Visbek) berichtet von den Folgen des Klimawandels in Malawi / Projekt soll Baumbestand bewahren

Seit über drei Jahrzehnten lebt und arbeitet Schwester Klara Lüers aus Visbek in Malawi. Die 79-Jährige ist dort an der St. Francis Catholic Primary School tätig. Nun schickte sie Weihnachtsgrüße aus „dem warmen Herzen Afrikas“.

Sie schreibt: „Seit dem 27. November haben wir schon Schulferien. Die Pandemie hat dabei eine große Rolle gespielt und den gesamten Lehrplan verändern müssen.“ Am 4. Januar werden die 1300 Schüler und 320 Kindergartenkinder zurückerwartet.

In Madisi warten die Einwohner weiterhin auf den ersehnten Regen. „Seit April des Jahres hat die Erde keinen Tropfen Regen gesehen. Die Landschaft ist geprägt von dem ziegelroten Staub, die Flora und die Felder sind vertrocknet, und die Tiere dürsten“, berichtet Klara Lüers. Durch die Presse habe man von wolkenbruchartigen Regenfällen und schweren Gewittern im Norden und Süden des Landes erfahren. Am Malawisee seien sogar fünf Menschen tödlich vom Blitz getroffen worden, dazu wurden 5000 Menschen obdachlos. „Malawi wurde nicht vom Klimawandel verschont. Dazu beigetragen hat offensichtlich die Bevölkerung des Landes. Große Baumbestände sind durch den Anbau von Tabak und der Verwendung für Brennholz zum Opfer gefallen“, so Klara Lüers.

Die 10.000 Euro von SgH sollen für einen Beitrag zur Bewahrung des Baumbestandes eingesetzt werden. Bei einem Besuch stellte der deutsche Botschafter für Malawi ein neues Brennholzprojekt vor. Es gibt eine Art schnell wachsenden Bambus speziell für Brennholz. Die Regierung möchte dadurch verhindern, dass weiterhin ganze Wälder abgeholzt werden.
Der Brennholzbedarf ist groß, da an Schultagen für 1600 Kinder Maisbrei gekocht wird – und für die 60 Prozent Waisenkinder wird zusätzlich Mittagessen zubereitet. Deshalb wird der Vorschlag des Botschafters auch an der St. Francis Catholic Primary School umgesetzt – zunächst mit 800 Setzlingen. Das Projekt wurde noch ausgeweitet und jede Familie im Dorf Nankhumba mit 20 Setzlingen versorgt. Koordinator Father Dr. Maximian Khisi gab den Einwohnern eine Einweisung für die Anpflanzung.

Ein weiterer Teil der Spende floss in einen Brunnen. In fünf Jahren wurden 35 Brunnen gebohrt und installiert – zum Teil mit Hydraulik. Die Nachfrage ist immer noch sehr groß, da die Regierung ihren Zusagen nicht nachkommen konnte.

Bei der Übergabe des Brunnens im Dorf Chisoso kamen die Dorfbewohner in großer Zahl zusammen. Sie tanzten vor Freude, sangen und dankten Gott für das kostbare Geschenk „Wasser“. Der Dorfälteste pflückte eine Mango vom Baum, wusch die Frucht im klaren Wasser und aß sie mit Schale. Danach wusch er seine Hände erneut und verkündete mit lauter Stimme: „Ihr braucht jetzt keine Angst mehr vor Cholera oder anderen Infektionen zu haben.“

Bild: Sauberes Wasser in Chisoso: Klara Lüers pumpt mit zwei Kindern Wasser am neuen Brunnen ab. Foto: Lüers