Schulbau

SgH baut erstmals eine Schule in Äthiopien

Lernen in einem ĂŒberfĂŒlltenVerschlag: Mehr als 150 Kinder und Jugendliche sitzen eng an eng in den BĂ€nken. Foto: KlĂ€ne

Spenden aus den nĂ€chsten beiden Aktionen von „Sportler gegen Hunger“ fließen in Fundamente, WĂ€nde und DĂ€cher

Vechta/Addis Abeba. Es ist ein Satz wie in Stein gemeißelt. „Nur wer Lesen und Schreiben gelernt hat, kann sich aus eigener Kraft aus der Armut befreien“, hat Karlheinz Böhm einmal gesagt. Er starb im Mai dieses Jahres. Aber seine Stiftung „Menschen fĂŒr Menschen“ setzt Böhms Lebenswerk fort. Sie sĂ€t ĂŒberall in Äthiopien wichtiges Wissen. Diese Arbeit trĂ€gt vor allem in den Schulen schnell FrĂŒchte. Fast 400 hat die Stiftung seit 1981 gebaut.

Und nach drei Jahrzehnten baut die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ ĂŒber die Böhm-Stiftung erstmals eine eigene Schule in Äthiopien: Aus den SgH-Erlösen dieses und des nĂ€chsten Winters fließen Spenden zweckgebunden in denNeubau dieser Schule. Von den Fundamenten ĂŒber die Mauern bis zur Dachspitze und Einrichtung: Alles wird von „Sportler gegen Hunger“ finanziert. Der gesamte Komplex fĂŒr 1500 SchĂŒler wird mit Kosten von 246.000 Euro veranschlagt; der Bau der SgH Schule beginnt Mitte nĂ€chsten Jahres und soll 2016 fertig sein.

Die Schule befindet sich in einem Dorf namens Kelecha Jibat. Es liegt 235 Kilometer sĂŒdwestlich der Hauptstadt Addis Abeba im Projektgebiet Dano. Selbst mit einem GelĂ€ndewagen ist es nur schwer ĂŒber steinige und löchrige Pfade zu erreichen. Die Einwohner leben ĂŒberwiegend von Viehzucht und Ackerbau. Aus eigener Kraft halten sie den Betrieb ihrer Schule seit etwa 1981 aufrecht. Aber ihre Mittel sind begrenzt. 1502 MĂ€dchen und Jungen lernen aktuell unter katastrophalen Bedingungen. Die SchulgebĂ€ude sind aus Lehm und Holz gebaut und ein leichtes Opfer von Termiten. Immer wieder mĂŒssen zerfallene HĂ€user abgerissen und neue gebaut werden – ein Fass ohne Boden.

Die KlassenrĂ€ume sind dunkel, stickig und völlig ĂŒberfĂŒllt. Zeitweise unterrichten die Lehrer die 150 SchĂŒler unter freiem Himmel oder in einem notdĂŒrftig zusammengeflickten Verschlag aus Holz und Wellblechplatten. Es gibt kein Wasser und nur zwei verkĂŒmmerte Latrinen, die hygienischen Bedingungen sind besorgniserregend. Es drohen Krankheiten, die in Äthiopien mangels medizinischer Versorgung tödlich enden können.

OV-Reporter Volker KlĂ€ne traf beim Besuch in Kelecha Jibat aber auf motivierte SchĂŒler, Lehrer und Eltern. Über sie wird er ab heute in den kommenden Wochen berichten.

Bild: Lernen in einem ĂŒberfĂŒlltenVerschlag: Mehr als 150 Kinder und Jugendliche sitzen eng an eng in den BĂ€nken. Foto: KlĂ€ne