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SgH-Brunnen fördern sauberes Wasser

Klara LĂŒers (Visbek): Nach dem erlösenden Regen in Malawi 15 Tonnen Mais als Vorrat fĂŒr 1560 Kinder gekauft

Von Franz-Josef Schlömer

Madisi. Es geht aufwĂ€rts in Madisi (Malawi). In dem armen Land, wo etwa 8,5 Millionen von 14,5 Millionen Einwohnern auf Lebensmittelspenden angewiesen sind, setzt sich Schwester Klara LĂŒers aus Visbek seit einem halben Jahrhundert vor allem fĂŒr Kinder ein. Sie leitet die St. Francis School in Madisi und konnte nun nach dem lang ersehnten Regen endlich 15 Tonnen Mais von der Ernte als Vorrat kaufen. „Nach einer langen DĂŒrreperiode kam Anfang des Monats der erlösende Regen. Wir hoffen auf eine andauernde Regenzeit und damit auf gute Ernten“, sagt die Schwester.

Mit diesem Mais-Vorrat versorgt sie nicht nur die 1560 Kinder in Schule und Kindergarten. „Wir erwarten zusĂ€tzlich einen großen Andrang von armen und alten Menschen aus den umliegenden Dörfern. Wir hoffen, dass der Vorrat bis zur nĂ€chsten Ernte reicht“, berichtet die Franziskus-Schwester.

Die Kinder haben ein schweres Schicksal: 60 Prozent von ihnen haben ihre Eltern an die Krankheit Aids verloren und sind Waisen. Deren Situation schilderte die Schwester ausfĂŒhrlich Anfang Dezember in einer Mail an die SgH-Verantwortlichen. Die 74 Jahre alte Ordensfrau ist nach wie vor Koordinatorin der St. Francis-School in Madisi. Der Ort liegt 80 Kilometer nördlich von Lilongwe, der Hauptstadt von Malawi.

Obwohl der PrĂ€sident Peter Mutharika im April 2016 eine Hungersnot ausgerufen hat, geht es fĂŒr die Kids der Schule von Schwester Klara aufwĂ€rts. Denn nachdem sie festgestellt hatte, dass die Wasserversorgung in den Heimatdörfern der Kinder sehr schlecht ist, beauftragte sie eine Firma mit dem Brunnenbau. Dabei legt sie Wert auf einen humanitĂ€ren und nicht rein finanziellen Hintergrund. Endlich ist sie fĂŒndig geworden: Diese neuen Brunnen sind besonders nachhaltig und verhindern ein „Zusammenfallen“ durch sandige Erde mithilfe von PlastikfĂ€ssern. Bis zu 20 FĂ€sser mit 200 Litern werden miteinander verbunden und in die Erde eingelassen. Auf dem Grund legt die Firma eine Schicht Kieselsteine. So fließt das Wasser bereits gefiltert in die FĂ€sser. „Die ersten Versuche in den Dörfern waren vielversprechend, wie man auf den Bildern sehen kann“, berichtet Schwester Klara. Nun möchte sie dieses Projekt mit den ihr zugeteilten Spendengeldern von SgH weiterfĂŒhren.

Die Probleme in Malawi sind zahlreich. „Der akute Notstand an ElektrizitĂ€t, die ĂŒber den Tag sehr gering rationiert wird, verhindert, dass die Wasserwerke genug Wasser in die bewohnten Gebiete fördern können“, sagt die Ordensfrau. Die Folge: Die großen Tanks im Wasserwerk und damit auch die Solartanks in Schule und Kindergarten blieben trocken, viele Haushalte hatten nicht genĂŒgend Wasser zum Trinken. Und das Schlimmste: Es gab kein Wasser, um die Mahlzeiten fĂŒr die Kinder zuhause und in den Schulen zuzubereiten.

Bislang aber seien die Menschen aus ihrem Einzugsgebiet von den fatalen Folgen des Hungers verschont geblieben. „Die Bevölkerung hat im Moment noch einen bescheidenen Vorrat“, berichtet sie.

Schwester Klara LĂŒers bedankt sich ausdrĂŒcklich bei den Sportlern im Kreis Vechta: „Diese Spende ist eine große StĂŒtze, um unsere Projekte weiterzuentwickeln. Wir wĂŒnschen Ihnen ein tiefes Erleben der Heiligen Nacht, damit Sie ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest feiern können. Gott segne Sie alle!“

Bild: Stolz auf das Bauwerk: Schwester Klara erkundigt sich vor Ort, ob der neue Brunnen vorschriftsmĂ€ĂŸig funktioniert.  Foto: LĂŒers