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Strahlende Gesichter rund um Holdorfs Perle

Die Masse setzt sich in Bewegung: Der Sprint- und Staffelwettkampf war komplett ausgebucht. Beim Start ergab das ein imponierendes Bild. Foto: Schikora

5. OLB-Triathlon Heidesee beschert BW Lohne neuen Teilnehmerrekord / Perfektes Wetter und schwere Strecken

Von Andreas Hammer

Holdorf. Ausdauersport macht glücklich, davon kann man sich an diesem Morgen am Holdorfer Heidesee selbst überzeugen. Strahlende Gesichter, wohin man blickt. Stolze Männer mit nackten Oberkörpern und Medaillen um den Hals. Erschöpft lächelnde junge Frauen im Sportdress. Aufgeregte Mütter, die dem Start ihrer Kinder entgegenfiebern. Die Sonne scheint. Es ist warm. Aus den Boxen klingt Musik.

Tobias Penski hat Stress, aber auch er strahlt. „So eine Veranstaltung steht und fällt natürlich mit dem Wetter“, sagt er. „Vor vier Jahren haben wir hier noch Hagel und Starkregen gehabt.“ Diesmal, beim 5. OLB-Triathlon Heidesee zugunsten der OV/KSB- Aktion „Sportler gegen Hunger“, haben Tobias Penski und seine Mitstreiter von BW Lohne Glück. Es ist sonnig, aber nicht zu heiß. Und das Wasser im Heidesee ist kalt genug, um mit Neopren-Anzug schwimmen zu dürfen. 20,1 Grad – Günter Scharf, der Kampfrichter vom Bremer Triathlon Verband, hat nachgemessen, morgens um 8.20 Uhr.

Es ist ein Wetter für Rekorde. Der Triathlon-Boom schlägt in Holdorf voll durch. 409 Dreikämpfer hatten sich angemeldet. 390 gehen an den Start, inklusive 37 Kinder und Jugendliche, für die es zum ersten Mal zwei eigene Wettkämpfe gibt. „Das war richtig toll. Das war das i-Tüpfelchen auf der Veranstaltung, dass das so gut geglückt ist“, sagt Mitorganisator Rainer Haskamp. Und auch sein Kollege Carsten Höhle freut sich: „Die Jungs und Mädchen haben jetzt richtig Blut geleckt.“

Auch viele Neugierige sind an den Heidesee gekommen. „Man konnte sehen, dass das heute deutlich besser angenommen wird als noch vor fünf Jahren“, sagt Rainer Haskamp. Auch sportlich ist er zufrieden: „Das war ein anspruchsvoller Wettkampf auf hohem Niveau. Man sieht überall glückliche, müde Athleten. Das ist doch unser Ziel.“

Anspruchsvoll – das Wort hört man häufig an diesem Tag. „Die Rad- und die Laufstrecke sind der Hammer“, sagt Tim Wolf. Er ist eigens aus München angereist und gewinnt am Ende in 2:11:48 Stunden wie im Vorjahr die Olympische Distanz. Gerade die Radstrecke mit ihren vielen scharfen Kurven fordert den Athleten alles ab. „Geradeaus fahren kann jeder“, lacht Tim Wolf. „Hier heißt es immer wieder: Bremsen, aufstehen, antreten. Das macht Spaß.“ Und die Laufstrecke? Wolf und der ebenfalls aus München angereiste Zweitplatzierte Ulrich Sure ziehen ihre Laufschuhe aus und zeigen lachend ihre völlig verdreckten Füße. Soll heißen: Das hier ist beinahe ein Crosslauf.

Auf der Sprintdistanz jubelt am Ende wieder Matthias Hüsemann aus Bohmte – zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren. „Nächstes Jahr müssen wir mal ein Kopfgeld auf ihn aussetzen“, lacht Tobias Penski.

Erschöpft, aber glücklich: Das trifft auch auf Dominic Sander zu. Der Lohner ist auf der Sprintstrecke zugunsten von „Sportler gegen Hunger“ gegen seine Mitarbeiter der Firma 123erfasst.de angetreten und hat seine Wette gewonnen. Allerdings musste sein härtester Konkurrent Stefan Neumann auch gesundheitsbedingt passen. Dominic Sander hat den Wettkampf dennoch genossen. „Der Heidesee ist eine Perle. Den hier vor der Haustür zu haben, ist sensationell“, sagt er.

Und diese Perle will BW Lohne auch im nächsten Jahr zum Funkeln bringen, am zweiten September-Wochenende. Der Landesverband hat schon angefragt, ob Lohne nicht einen Landesliga- oder Verbandsliga-Wettkampf ausrichten möchte. „Das wären noch mal 150 Teilnehmer mehr“, sagt Rainer Haskamp. „Darüber müssen wir noch beraten.“ Schließlich will er auch 2017 glückliche Gesichter sehen.

Bild: Die Masse setzt sich in Bewegung: Der Sprint- und Staffelwettkampf war komplett ausgebucht. Beim Start ergab das ein imponierendes Bild. Foto: Schikora