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Triumphfahrt der Kinder-Champions im Werder-Bus

8. Kindergarten-Cup von SFN Vechta für „Sportler gegen Hunger“ liefert ein buntes Spektakel in der vollen Halle der Liebfrauenschule

Von Franz-Josef Schlömer

Vechta. Der Werder-Bus drehte am Sonntag eine Extra-Runde durch Vechta, aus den Fenstern blickten staunende Fußballer. Aber nicht die Bundesliga-Profis von Werder Bremen, sondern die erfolgreichsten Jüngsten-Profis des 8. Kindergarten-Cups von SFN Vechta. „Die Kinder waren begeistert, aber auch völlig kaputt. Die Aufregung kam ja noch dazu“, meinte Tanja Willenborg, deren Sohn Anton das Tor des Turniersiegers vom Kindergartens St. Laurentius Langförden hütete. Im packenden Finale hatten die Langfördener durch Tore von Mateo Lopez Gomez und Frederik Tepe das A-Team des Städtischen Kindergartens mit 2:0 geschlagen, danach gingen aber beide Mannschaften gemeinsam auf große Triumphfahrt durch Vechta. Spieler, Geschwisterkinder, Betreuer, Eltern – alle stiegen in den Werder-Bus ein.

Erstmals nahmen alle elf Kindergärten der Stadt Vechta an diesem beliebten Turnier teil, sodass SFN Vechta eine Rekordteilnehmerzahl von 122 Kindern registrierte. Entsprechend dicht gedrängt ging es auf der stets voll besetzten Tribüne der Liebfrauenschule her, wohin der Kindergarten-Cup aufgrund der gesperrten Halle West umgezogen war. Die Cafeteria im Vorraum quoll über mit Gästen, am Ende war alles restlos ausverkauft. Zu den Siegern dürfte so auch die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ zählen.

Aber es gab an diesem Tag fast nur Sieger. „Der schönste Gewinn waren die leuchtenden Kinderaugen und das Lächeln in den Gesichtern der Kinder, die sich einmal richtig austoben konnten und viel Applaus durch ihre zahlreich mitgebrachten Fans erhielten – auch wenn mal etwas nicht so klappte“, erzählte der Cheforganisator Boris Büssing.

Am entspanntesten blieben dabei die Kicker – selbst in den dramatischen Halbfinals. Der Torhüter der Arche Noah spielte beim vermeintlichen Kampf um den Einzug ins Finale genüsslich mit dem Tornetz, winkte wiederholt mit seinen riesigen Handschuhen zur Tribüne, setzte sich vor den Torpfosten auf den Po – und das Spiel vor ihm lief und lief. Die Taktik wäre aufgegangen, hätte nicht Langfördens Frederik Tepe vier Sekunden vor dem Abpfiff – die Zeit wurde heruntergezählt – getroffen, was zu Jubelstürmen im gesamten Laurentius-Team der Betreuerinnen Tina Lopez Gomez und Sarah Alterbaum führte. Nebenan ging das Halbfinale zwischen dem Städtischen Kindergarten und St. Nepomuk sogar ins Siebenmeterschießen, Schützen und Torhüter wurden lautstark von ihren Mitspielern angefeuert. Ganz cool blieb der Keeper vom Städtischen Kindergarten stehen, wurde zweimal angeschossen und so zum Helden.

Vor den Platzierungsspielen traten die Betreuer und Ehrengäste zum Siebenmeterschießen an. Martin Höffmann, der Vorsitzende im Ausschuss Jugend und Sport der Stadt Vechta, schritt ebenso zur Tat wie der SFN-Vorsitzende Boris Radau oder ULF-Schulleiter Hans Funken, dem die Ausrichter ausdrücklich für die Bereitstellung der Halle dankten. Als es hier um die Entscheidung ging, blieben aber die Betreuer unter sich. Als einzige Frau hatte sich Langfördens Betreuerin Tina Lopez Gomez fürs zweite Stechen qualifiziert, scheiterte dann aber an Vechtas C-Jugendtorhüter Erik Hüsing. Dem knallte so manches Geschoss um die Ohren, bis Betreuer Andreas Kalkhoff von der SG Montessori Kindergarten/Erfahrungskindergarten Telbrake im fünften Stechen siegte und aus den Händen des stellvertretenden SFN-Vorsitzenden Burkhard Sack die Torjägerkanone erhielt.

Apropos Ehrungen: Die gab’s reichlich – und Schirmherr Martin Höffmann nahm sie vor. Erstmals verliehen die Organisatoren einen Fairplay-Preis, und zwar fĂĽr den Montessori Kindergarten. Dieses Team stimmte nach einer unklaren Situation einer Umwertung des Ergebnisses zu ihren Ungunsten zu – und darf jetzt zum Oevermann-Zoo nach Calveslage. Die Arche Wilhelminenhof der Familie Balz in BĂĽschel darf der St. Elisabeth-Kindergarten besuchen; diese Kinder wurden fĂĽr die schönsten Trikots belohnt. Eine schwierige Auswahl fĂĽr die Jury, denn nahezu alle Teams glänzten mit selbst bemalten Trikots.

Neben den Erinnerungsmedaillen für alle eifrigen Kicker gab es für die drei Topteams Pokale. Der Sieger erhielt zusätzlich den Wanderpokal – und dann obendrauf noch die spontane Ehrenrunde mit dem Werder-Bus der Firma Höffmann durch Vechta. Eine wahre Triumphfahrt für echte Kinder-Champions.

Bild: GroĂźer FuĂźball und kleine Kinder: Diese Kombination bereitet einfach SpaĂź. Foto: Schikora