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Weihnachtssingen kÀmpft mit dem Regen

Auch die 30. Auflage des SgH-Klassikers war eine besinnliche Einstimmung auf das Fest – trotz des Wetters

Von Carsten Boning

Lohne. Der kleine Versprecher war natĂŒrlich pure Absicht. „Und jetzt kommt ‚Leise rieselt der Regen’“, sagte Horst Kamphaus, als er das dritte Lied des Abends ankĂŒndigte. Kein Schnee, sondern Regen. Jede Menge Regen – und von wegen leises Rieseln. Es plĂ€tscherte pausenlos, es prasselte unaufhörlich auf die SĂ€nger, Musiker und ihre Zuhörer ein. Nein, Petrus kannte am Sonntagabend nun wirklich keine Gnade mit dem Lohner Weihnachtssingen fĂŒr die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“.

Die Basketballer von BW Lohne, ihr Nachwuchs, ihr Freundeskreis und der BlĂ€serkreis der Musikschule Lohne nahmen es aber gelassen hin – und sie bescherten ihren GĂ€sten trotz der widrigen UmstĂ€nde dennoch eine wunderbare Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Der Abend vor Heiligabend war nass, aber irgendwie doch schön. Knapp 1200 GĂ€ste lauschten den feierlich-fröhlichen KlĂ€ngen. An den Rekordbesuch aus dem vergangenen Jahr, als 2000 Menschen fĂŒr eine drangvolle Enge rund um den Brunnen gesorgt hatten, kamen die Lohner diesmal nicht ran. Völlig schnuppe! Die Lohner und die, die inzwischen auswĂ€rts leben und zum Fest nach Hause kommen, machten das Beste aus den Bedingungen. „Lasst uns froh und munter sein“, hallte es durch die Stadt. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

„Wir betreiben relativ wenig Aufwand, dann ist es etwas leichter zu verkraften, wenn das Wetter nicht mitspielt“, meinte „Hottea“ Kamphaus, einer der FrontmĂ€nner aus dem Organisationsteam. Und er nahm’s mit Galgenhumor. „Top Wetter – und alle sind gut ausgestattet“, sagte er bei der Eröffnung des 30. Weihnachtssingens fĂŒr SgH und meinte damit das Meer aus Regenschirmen. Der eine oder andere Gast trug auch Gummistiefel – keine schlechte Idee eigentlich. Die, die seit drei Jahrzehnten kaum ein Weihnachtssingen in der FußgĂ€ngerzone verpasst haben, mussten allerdings lange ĂŒberlegen, ob das Wetter beim SgH-Klassiker zwischen der Kirche St. Gertrud und dem Haus Uptmoor schon mal so mies war. „Ich kann mich nicht erinnern“, meinte etwa Jörg Zerhusen, einer der MĂ€nner der ersten Stunde und nach wie vor in der Orga-Crew aktiv.

Rund 45 Minuten trotzten die Lohner SĂ€nger und Musiker dem Regen, tatkrĂ€ftig unterstĂŒtzt von 25 bis 30 Helfern an den Theken und im Umfeld. Mit „Tochter Zion“ ging’s los, gefolgt von „Winter Wonderland“, „O du fröhliche“ und weiteren Klassikern wie „Stille Nacht“, „Jingle Bells“ oder „In der WeihnachtsbĂ€ckerei“. Die Liederzettel waren einlaminiert, Lohnes Meister der stimmungsvollen Improvisation waren mal wieder bestens vorbereitet.

WĂ€hrend der besinnlichen Dreiviertelstunde schlĂ€ngelten sich die vier Spendensammler Andi Batke, Magnus ZubrĂ€gel, Jörg Zerhusen und DebĂŒtant Michi Kampsen durch die Regenschirme und freuten sich ĂŒber die Spendenbereitschaft der wetterfesten GĂ€ste. Zum Abschluss erklang traditionell der Michael-Jackson-Klassiker „Heal the World“. Ein finaler GĂ€nsehaut-Moment – und auch die Wunderkerzen trotzten dem Regen. „2019 wird’s besser“, hielt Jörg Zerhusen fest. Vielleicht rieselt dann ja der Schnee.

Bild: Viele Lichter, viele Menschen, viele Regenschirme: Lohnes Innenstadt am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr. Foto: Elke Schikora