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Wore Illu fiebert dem Neubau entgegen

Drittes SgH-Schulprojekt startet in diesem Jahr / 200.000-Euro-Schallmauer geknackt

Vechta. Löcher in der Wand, Löcher im Fußboden, Löcher in der Decke – die Wore Illu Higher Secondary School ist in einem schlechten Zustand. Einen anderen Schluss lassen die Fotos nicht zu, die die Stiftung „Menschen für Menschen“ unter der Woche aus Äthiopien an die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ gemailt hat. Die Platzverhältnisse in den Klassenräumen sind sehr beengt, zu dritt oder gar zu viert sitzen die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse an kleinen Tischen, die eigentlich nur für zwei Personen geeignet sind. Hinzu kommt die schlechte Bausubstanz. Und: Es sind zum Teil Blechwände, die tagsüber extrem aufheizen.

Ein Ende dieser Verhältnisse, unter denen natürlich auch die Lernqualität leidet, ist allerdings in Sicht. „Sportler gegen Hunger“ wird in Wore Illu town, das im Nordosten Äthiopiens liegt, eine neue Higher Secondary School (HSS) für 2300 Schüler bauen – wie immer koordiniert und kontrolliert von „Menschen für Menschen“ (MfM), die Vereinbarung über zweckgebundene Zuwendungen ist längst fixiert. Die HSS in Wore Illu, eine weiterführende Schule für die Klassen 9 und 10, besuchen alle Schüler aus den 19 umliegenden Higher Primary Schools, die das landesweite Examen zum Ende der 8. Klasse bestanden haben. Der Neubau, der in diesem Jahr startet, umfasst vier Klassenraumblöcke, eine Verwaltung, eine Bibliothek sowie zwei Sanitärhäuser. MfM rechnet mit einer Bauzeit von 18 Monaten. Mit Kosten von 385 000 Euro ist dieses Schulprojekt das größte in der Geschichte von SgH.

Die Higher Primary School in Kelecha Jibat war die erste Schule in Äthiopien, die zu 100 Prozent durch SgH-Spendenerlöse finanziert wurde. Im November 2017 wurde diese Schule feierlich eröffnet. In Dobi, das wie Kelecha Jibat in der MfM-Projektregion Dano liegt, entsteht gerade die zweite SgH-Schule. Das Bauprojekt befindet sich nach Angaben der Stiftung auf der Zielgeraden.

Als Startkapital für den Bau in Wore Illu dient jene Summe, die nach der Dobi-Schlussrechnung übrig bleibt. Dazu fließen dann Spenden aus dem laufenden und dem nächsten SgH-Winter. Die 35. Saison von „Sportler gegen Hunger“, die seit dem 1. Dezember 2018 läuft, befindet sich ebenso wie der Bau in Dobi auf den letzten Metern. Das letzte große SgH-Wochenende mit fünf Events ist absolviert, in den kommenden vier Wochen folgen jetzt noch fünf weitere Veranstaltungen.

Morgen Nachmittag steigt das Handball-Hallenmasters von Frisia Goldenstedt, gefolgt vom 24-Stunden-Schwimmen des Vereins Reha- und Behindertensport Vechta sowie drei SgH-Klassikern in Carum, Lohne und Bakum.

In Sachen Erlös hat „Sportler gegen Hunger“ zum sechsten Mal in Folge die 200.000-Euro-Schallmauer geknackt. Auf den vier SgH-Sonderkonten befanden sich gestern Nachmittag exakt 209 539,44 Euro. Vom Gesamterlös profitieren auch in diesem Jahr wieder heimische Missionsvertreter, die seit Jahrzehnten in Afrika tätig sind.

Bild: Es ist eng, es ist stickig, es ist staubig: Die Lernbedingungen in der Wore Illu Higher Secondary School sind schlecht. Durch einen Neubau, komplett finanziert von SgH, soll es besser werden. Foto: MfM