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WSC Ritzer lässt es im Bob-Mekka Rekorde regnen

Volles Haus beim Dinklager Bobrennen

Von Steffen LĂĽnsmann

Dinklage. Der Neujahrstag im Oldenburger Münsterland. Während die Leute anderenorts noch bemüht sind, die vorangegangene Silvesterfeier aus den Knochen zu bekommen, steht das Partybarometer in Dinklage schon wieder auf Maximum. Als Manager Frank Schlarmann beim Bobrennen des WSC Ritzer für „Sportler gegen Hunger“ nach dem dritten Lauf eine neue Bestzeit verkündet, drehen die Massen völlig durch: „Oh, wie ist das schön! Oh, wie ist das schön! So was hat man lange nicht gesehen – so schön, so schön!“ Das große Zelt, das erstmals vor dem Ritzer steht, ist rappelvoll, die Kneipe sowieso. Und alle singen, springen und feiern das WSC-Bobteam. Bei dieser Stimmung unter den geschätzten 1000 Gästen kann selbst der Londoner Darts-Tempel „Ally Pally“ einpacken. Im Dinklager Wintersport-Mekka dreht die Meute völlig durch.

Kein Wunder, dass Frank Schlarmann – gleichberechtigter Manager-Partner von Udo Quaschigroch – auch am Tag danach noch euphorisiert war. „Das war noch mal das i-Tüpfelchen“, sagte er zum vollen Festzelt.

Bevor das Bobteam gegen 13.30 Uhr beim Ritzer eingetroffen war, hatte der Tag mit dem FrĂĽhstĂĽck bei Bäker Kalvelage und dem ersten Halt bei Nuxoll schon perfekt begonnen. Dabei gab’s bereits eine erfreuliche Nachricht: Nuxoll bleibt auch nach dem Besitzerwechsel eine Station auf der SgH-Route des Bobteams. Und auch Ehrenmitglied Oma Kohorst bleibt weiterhin Reiseleiterin, wenngleich mit Waltraud nun eine neue Fahrerin an Bord ist.

Nach der stärkenden Suppe bei Fetisch-Jordan ging’s schlieĂźlich zum Ritzer, wo das WSC-Herz schlägt. „Da waren meine Jungs schon ein bisschen angespannt“, beschrieb Frank Schlarmann das Eintreffen im Zelt angesichts der groĂźen Zuschauermassen. Die Nervosität war Onkel, Speedy, Bäker und Flocke anzumerken. Auf der neuen und wesentlich längeren Bahn gab’s nach der Eröffnungszeremonie mit 15 Musikern des Kolpingorchesters zwei Fehlstarts – eine Premiere in der langen Geschichte. Schlarmann hat Onkel hier als Ăśbeltäter ausgemacht. „Danach war der Druck aber weg“, erklärte der Manager.

So hagelte es im Laufe des Tages Bestzeit um Bestzeit – und das trotz eines Ausfalls. Speedy musste passen, Schlarmanns Diagnose: „Beidseitige Wadenzerrung – er hat zu wenig Magnesium genommen.“ Die Lücke füllte Wirtschaftsminister Michael Ryschka mit Bravour, während Stengi im Fahrerlager alles im Griff hatte.

Reichlich zu tun hatten die beiden Boxenluder Heike und Franzi, die mit den Spenden-Kanistern im Dienste der guten Sache von Fan zu Fan gingen. Einer davon war auch Bobteam-Freund und Bürgermeister Frank Bittner, der genau wie Thomas Niemann vom treuen Sponsor VR-Bank Dinklage-Steinfeld den WSC-Pulli erhielt. Auch sie trieben das Bobteam zu neuen Höchstleistungen an – da saß neben dem Zeitlupenlauf und dem Flutlichtrennen auch ein Zugabenlauf mit den Boxenludern drin. Genau wie beim Rollator-Überraschungslauf bebten Zelt und Kneipe regelrecht.

Frank Schlarmann bemerkte: „Es fühlen sich alle wohl.“ Alter spielt dabei nie eine Rolle – von 17 bis 75 ist alles vertreten. Den Wohlfühlfaktor bestätigten auch die Teamkollegen. „Wir haben uns alle die Hand darauf gegeben, mindestens fünf Jahre so weiterzumachen“, verriet Schlarmann, der auch mit Ritzer-Wirt Marko Bühler kurzzeitig in Klausur ging. Ergebnis: „Wir bleiben noch mindestens 20 Jahre hier zusammen im Ritzer.“

Angesichts der gewachsenen Dimensionen des Neujahrs-Bobrennens macht sich der WSC nun intensiv Gedanken ĂĽber personellen Zuwachs auf der Boxenluder-Position. Zeit ist genug da: Das Transferfenster schlieĂźt erst an Silvester 2020.

Bild: Orange trägt nicht nur die Müllabfuhr: Der Viererbob des WSC Ritzer jagte im neuen Outfit durch die neue Bahn. Foto: Wenzel