Schwester Klara Lüers aus Visbek berichtet über ihre Arbeit in Malawi / Großer Maisvorrat dank der SgH-Spende
Der zweiseitige Brief zum 3. Advent, der für die „lieben Freunde der Aktion Sportler gegen Hunger“ bestimmt war, begann mit einem kleinen Wetterbericht. „Es ist seit Wochen fast unerträglich heiß. Der Regen lässt in Madisi noch auf sich warten. Wir hoffen, dass der ‚Regengott‘ Erbarmen mit uns hat. Die Felder sind für die Aussaat vorbereitet“, schreibt Schwester Klara Lüers, die seit über drei Jahrzehnten in Malawi lebt. Die 78-Jährige aus Visbek, die für ihren Franziskaner-Orden in der St. Francis Catholic Primary School in Madisi tätig ist, zeigte sich „sehr glücklich und dankbar, dass wir in dieser Corona-Krise mit Ihrer Spende von 10.000 Euro vielen Menschen in den Dörfern helfen konnten“.
Ein Teil der SgH-Spende wurde für klassische Nothilfe zum Überleben verwendet. Die coronabedingte Schließung von Schulen und Kindergärten bedeutete für die unzähligen Waisen, dass die Schulspeisung, die für viele oft die einzige Mahlzeit des Tages ist, entfiel. „Wir machten uns große Sorgen um die Ernährungssituation unserer Kinder in den Dörfern“, berichtete Klara Lüers. Nach Rücksprache mit den Dorfältesten beschlossen die Franziskaner-Schwestern, wöchentliche Rationen von Mais- und Sojamehl zu den Kindern, Großeltern und Betreuern zu bringen – und das persönlich, um sicher zu gehen, dass die Zuteilung auch klappt. Alles lief unter strengen Corona-Regeln ab. „Wir hatten gute Schutzengel“, berichtete Schwester Klara von den Reisen in die Dörfer, wo sie von den Kindern singend und tanzend empfangen wurden.
Wöchentlich wurden 2000 bis 2500 kg Mais und Sojamehl verteilt. Mit der SgH-Spende habe man einen großen Maisvorrat einkaufen können, so Klara Lüers. Ebenso erfreulich: Seit Mitte September sind die Kinder wieder in der Schule und erhalten vor Ort ihre tägliche Schulspeisung.
Mit der SgH-Spende wurde zudem ein Ziegen-Projekt auf den Weg gebracht. Der Hintergrund: Wenn die Waisen nach der Schule in ihre Dörfer zurückkommen, gehören sie zu den Mittellosen. Auch ihre Großeltern sind mittellos, sie gehen betteln oder helfen auf den Feldern für ein wenig Geld. „In den meisten Fällen reicht das nicht für das Notwendigste“, so Klara Lüers. Und so entstand die Idee, dass zehn bedürftige Frauen, die sich um Waisenkinder aus der Schule kümmern, zum Start in eine gewisse Unabhängigkeit eine Ziege und einen Ziegenbock erhalten – für die Zucht.
Ein Viehbestand ist für die Leute eine Geldanlage. Mit dem Verkauf von Ziegen können sie leicht Lebensmittel, Kleidung und Schulmaterial kaufen. Dazu Schwester Klara: „Das macht die älteren Menschen finanziell unabhängig und gibt ihnen Sicherheit.“ In den umliegenden Dörfern wurden 20 Ziegen gekauft. Eine große Kraftanstrengung für die Schwestern und die Lehrer – und auch für die Ziegen, die von der Hitze total schlapp waren und erst mal gefüttert und getränkt werden mussten. Bei der Übergabe an die Familien gab’s große Freude. „Eine ältere Frau sagte: ‚Es ist wie ein Traum, plötzlich eigene Ziegen zu haben’“, berichtete Schwester Klara: „Sie trug strahlend eine Ziege auf den Schultern nach Hause. Diese Szene trieb uns Tränen in die Augen.“ Die Visbekerin hielt zum Schluss fest: „Im Namen unserer Waisen und Besitzerinnen von Ziegen ein herzliches Zikomo kwambiri. Danke schön!“
Bild: Moment der Übergabe, Teil eins: Für die Kinder gab’s Rationen von Mais- und Sojamehl. Foto: Lüers
Schwester Klara Lüers aus Visbek berichtet über ihre Arbeit in Malawi / Großer Maisvorrat dank der SgH-Spende
Der zweiseitige Brief zum 3. Advent, der für die „lieben Freunde der Aktion Sportler gegen Hunger“ bestimmt war, begann mit einem kleinen Wetterbericht. „Es ist seit Wochen fast unerträglich heiß. Der Regen lässt in Madisi noch auf sich warten. Wir hoffen, dass der ‚Regengott‘ Erbarmen mit uns hat. Die Felder sind für die Aussaat vorbereitet“, schreibt Schwester Klara Lüers, die seit über drei Jahrzehnten in Malawi lebt. Die 78-Jährige aus Visbek, die für ihren Franziskaner-Orden in der St. Francis Catholic Primary School in Madisi tätig ist, zeigte sich „sehr glücklich und dankbar, dass wir in dieser Corona-Krise mit Ihrer Spende von 10.000 Euro vielen Menschen in den Dörfern helfen konnten“.
Ein Teil der SgH-Spende wurde für klassische Nothilfe zum Überleben verwendet. Die coronabedingte Schließung von Schulen und Kindergärten bedeutete für die unzähligen Waisen, dass die Schulspeisung, die für viele oft die einzige Mahlzeit des Tages ist, entfiel. „Wir machten uns große Sorgen um die Ernährungssituation unserer Kinder in den Dörfern“, berichtete Klara Lüers. Nach Rücksprache mit den Dorfältesten beschlossen die Franziskaner-Schwestern, wöchentliche Rationen von Mais- und Sojamehl zu den Kindern, Großeltern und Betreuern zu bringen – und das persönlich, um sicher zu gehen, dass die Zuteilung auch klappt. Alles lief unter strengen Corona-Regeln ab. „Wir hatten gute Schutzengel“, berichtete Schwester Klara von den Reisen in die Dörfer, wo sie von den Kindern singend und tanzend empfangen wurden.
Wöchentlich wurden 2000 bis 2500 kg Mais und Sojamehl verteilt. Mit der SgH-Spende habe man einen großen Maisvorrat einkaufen können, so Klara Lüers. Ebenso erfreulich: Seit Mitte September sind die Kinder wieder in der Schule und erhalten vor Ort ihre tägliche Schulspeisung.
Mit der SgH-Spende wurde zudem ein Ziegen-Projekt auf den Weg gebracht. Der Hintergrund: Wenn die Waisen nach der Schule in ihre Dörfer zurückkommen, gehören sie zu den Mittellosen. Auch ihre Großeltern sind mittellos, sie gehen betteln oder helfen auf den Feldern für ein wenig Geld. „In den meisten Fällen reicht das nicht für das Notwendigste“, so Klara Lüers. Und so entstand die Idee, dass zehn bedürftige Frauen, die sich um Waisenkinder aus der Schule kümmern, zum Start in eine gewisse Unabhängigkeit eine Ziege und einen Ziegenbock erhalten – für die Zucht.
Ein Viehbestand ist für die Leute eine Geldanlage. Mit dem Verkauf von Ziegen können sie leicht Lebensmittel, Kleidung und Schulmaterial kaufen. Dazu Schwester Klara: „Das macht die älteren Menschen finanziell unabhängig und gibt ihnen Sicherheit.“ In den umliegenden Dörfern wurden 20 Ziegen gekauft. Eine große Kraftanstrengung für die Schwestern und die Lehrer – und auch für die Ziegen, die von der Hitze total schlapp waren und erst mal gefüttert und getränkt werden mussten. Bei der Übergabe an die Familien gab’s große Freude. „Eine ältere Frau sagte: ‚Es ist wie ein Traum, plötzlich eigene Ziegen zu haben’“, berichtete Schwester Klara: „Sie trug strahlend eine Ziege auf den Schultern nach Hause. Diese Szene trieb uns Tränen in die Augen.“ Die Visbekerin hielt zum Schluss fest: „Im Namen unserer Waisen und Besitzerinnen von Ziegen ein herzliches Zikomo kwambiri. Danke schön!“
Bild: Moment der Übergabe, Teil eins: Für die Kinder gab’s Rationen von Mais- und Sojamehl. Foto: Lüers