Beim Event fĂŒr âSportler gegen Hungerâ gab’s jede Menge Regen, aber das Programm wurde gnadenlos durchgezogen. Mehr als 220 LĂ€ufer drehten ihre Runden.
Von Carsten Boning
Lutten. Auf den letzten Metern, in der letzten 30 Minuten des 24-Stunden-Laufs fĂŒr âSportler gegen Hungerâ, öffnete Petrus noch mal alle Schleusen. Als hĂ€tten Dauerregen und die krĂ€ftigen Böen nicht gereicht, gab’s am Sonntagmittag um 13.30 Uhr noch einen kurzen, heftigen Hagel-Regen-Schauer als Krönung des Schietwetters obendrauf. Die letzten LĂ€ufer, die in der 24. Stunde des SgH-Events ihre Runden um den Hauptplatz des TuS Lutten drehten, schreckte das allerdings nicht ab â jetzt war’s ohnehin egal, mehr als klatschnass geht ja nicht. Also: Durchziehen bis zum Schluss, bis 14.00 Uhr.
Wie im Vorjahr, als Tief Tristan die Sportanlage des TuS Lutten in eine bitterkalte, aber beeindruckende Schnee- und Eis-Landschaft verwandelt hatte, war Lutten auch bei der zweiten Auflage des XXL-Laufs wieder ein Paradies fĂŒr Hartgesottene. Die LĂ€ufer, Wanderer, Walker und Radfahrer trotzten von Samstag, 14.00 Uhr bis Sonntag, 14.00 Uhr allen WiderstĂ€nden â das Programm wurde gnadenlos abgespult, sehr zur Freude der Organisatoren vom Lutter Lauftreff âKMH & friendsâ und von der 1. DamenfuĂball-Mannschaft des TuS Lutten. âEs war teilweise echt grenzwertig, aber alle haben es durchgezogen. Und alle waren danach top zufriedenâ, hieĂ es aus dem Orga-Team.
Regen in allen Varianten, dazu krĂ€ftiger Wind â das waren ab Samstagabend die Herausforderungen fĂŒr alle Teilnehmer. Der eine oder andere war nach seiner Stunde fĂŒr SgH nass bis auf die Unterhose. Und mit jeder Etappe im Zeitplan wurde es matschiger. Beim Ăbergang vom Hauptplatz zu Platz drei hatte sich aufgrund des GefĂ€lles irgendwann ein mĂ€chtiger Wassergraben gebildet, den sonst wohl nur die Springreiter vom Hamburger Derby kennen.
Und die Umrundung des Trainingsplatzes war selbst fĂŒr erfahrene Trailexplorer, die schweres GelĂ€uf nur allzu gut kennen, eine echte Herausforderung, die ihre Spuren hinterlieĂ und eigentlich Gummistiefel erfordert hĂ€tte. Die dicken Schlammpackungen an den Waden sahen nach Fango, nach Wellness aus, erholsam war’s allerdings nicht.
Dennoch wurde das Ziel erreicht: 24 Stunden am StĂŒck fĂŒr SgH laufen. Pro Stunde waren maximal zehn Teilnehmer erlaubt, und diese coronabedingte Obergrenze wurde fast ausgereizt. Die Organisatoren zĂ€hlten am Ende mehr als 220 SgH-UnterstĂŒtzer aus Lutten und umzu. Von 4.00 bis 5.00 Uhr gab’s die schwĂ€chste Stunde mit nur zwei LĂ€ufern und einem Wanderer.
Bereits vor der Eröffnungsstunde mit TuS-Klubchef Heinrich Blömer waren die 1. und 2. F-Jugend sowie die G-Jugend im Einsatz; sie drehten ihre Runden um den âWilliseeâ. Als Lohn gab’s eine Ladung SĂŒĂigkeiten von den Organisatoren. Auch die C-Jugend sowie diverse EinzellĂ€ufer spulten ihr Pensum abseits der TuS-Anlage ab und machten Erinnerungsfotos vor dem Event-Banner bei der Feuerwehr oder beim Sportplatz. Grund: Alle Teilnehmer nehmen an einer Verlosung von 20 Preisen teil, die in KĂŒrze durchgefĂŒhrt wird.
Zwischen 19.00 und 20.00 Uhr, also parallel zum Bundesliga-Hit FC Bayern – RB Leipzig, gab’s eine Vorstandsstunde. FĂŒnf Vorstandsmitglieder von RW Visbek, Frisia Goldenstedt und TuS Lutten drehten gemeinsam ihre Runde â und direkt danach ĂŒbernahmen die Bezirksliga-FuĂballerinnen von Fortuna Einen.
Zur groĂen LĂ€uferschar gehörten auch viele bekannte Gesichter aus der VEC-LĂ€uferszene. Und aus Wildeshausen war Woldemar Schilberg dabei â er kam mit dem Fahrrad, lief am Sonntag von 7.00 bis 9.00 Uhr und fuhr dann noch mit dem Rad zurĂŒck.
Apropos Fahrrad: Eine fĂŒnfköpfige Gruppe um TuS-Platzkassiererin Simone Kossen absolvierte eine Tour ĂŒber 46 Kilometer, sammelte unterwegs einigen Spenden ein und konnte nach rund acht Stunden ĂŒber 1000 Euro beisteuern.
Artland-Dragons-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Kröger lenkte sich unterdessen in der Heimat â er ist auch FuĂballobmann beim TuS Lutten â vom Abstiegskampf in der 2. Basketball-Bundesliga ProA ab und erlief dank eines persönlichen Sponsors 1000 Euro (zehn Runden Ă 100 Euro).
Die 2. Herren des TuS Lutten, die die Stunde von 21.00 bis 22.00 Uhr gebucht hatte, absolvierte aus RĂŒcksicht auf zwei Corona-Genese in der 10er Gruppe eine Wanderung â und unterwegs gab’s diverse Spielchen fĂŒr SgH. Der Schatzmeister der Truppe konnte nach einer Stunde volle Taschen ausleeren. Damit nicht genug der Anekdoten: Eine LĂ€uferin kam direkt aus der Nachtschicht zum Platz, eine andere lief erstmals wieder nach einem Kreuzbandriss. Und die Feuerwehr Lutten, die wie im Vorjahr die Nachtwache ĂŒbernahm, leuchtete die Strecke nachts neu aus, als die Aschenbahn nicht mehr passierbar war.
FĂŒr die Teilnehmer gab’s eine kleine Verpflegungsstation mit Kuchen, BockwĂŒrstchen sowie kalten und warmen GetrĂ€nken. Die Organisatoren bedankten sich beim Fazit ausdrĂŒcklich fĂŒr die Disziplin in Sachen 2G-Kontrolle, Maske und Abstand. Und das SgH-Sparschwein im Foyer der Lutter Sporthalle wurde auch krĂ€ftig gefĂŒttert.
Bild: Unterwegs fĂŒr den guten Zweck: Eine Szene vom 24-Stunden-Lauf in Lutten â als es mal nicht regnete. Foto: Schikora
Beim Event fĂŒr âSportler gegen Hungerâ gab’s jede Menge Regen, aber das Programm wurde gnadenlos durchgezogen. Mehr als 220 LĂ€ufer drehten ihre Runden.
Von Carsten Boning
Lutten. Auf den letzten Metern, in der letzten 30 Minuten des 24-Stunden-Laufs fĂŒr âSportler gegen Hungerâ, öffnete Petrus noch mal alle Schleusen. Als hĂ€tten Dauerregen und die krĂ€ftigen Böen nicht gereicht, gab’s am Sonntagmittag um 13.30 Uhr noch einen kurzen, heftigen Hagel-Regen-Schauer als Krönung des Schietwetters obendrauf. Die letzten LĂ€ufer, die in der 24. Stunde des SgH-Events ihre Runden um den Hauptplatz des TuS Lutten drehten, schreckte das allerdings nicht ab â jetzt war’s ohnehin egal, mehr als klatschnass geht ja nicht. Also: Durchziehen bis zum Schluss, bis 14.00 Uhr.
Wie im Vorjahr, als Tief Tristan die Sportanlage des TuS Lutten in eine bitterkalte, aber beeindruckende Schnee- und Eis-Landschaft verwandelt hatte, war Lutten auch bei der zweiten Auflage des XXL-Laufs wieder ein Paradies fĂŒr Hartgesottene. Die LĂ€ufer, Wanderer, Walker und Radfahrer trotzten von Samstag, 14.00 Uhr bis Sonntag, 14.00 Uhr allen WiderstĂ€nden â das Programm wurde gnadenlos abgespult, sehr zur Freude der Organisatoren vom Lutter Lauftreff âKMH & friendsâ und von der 1. DamenfuĂball-Mannschaft des TuS Lutten. âEs war teilweise echt grenzwertig, aber alle haben es durchgezogen. Und alle waren danach top zufriedenâ, hieĂ es aus dem Orga-Team.
Regen in allen Varianten, dazu krĂ€ftiger Wind â das waren ab Samstagabend die Herausforderungen fĂŒr alle Teilnehmer. Der eine oder andere war nach seiner Stunde fĂŒr SgH nass bis auf die Unterhose. Und mit jeder Etappe im Zeitplan wurde es matschiger. Beim Ăbergang vom Hauptplatz zu Platz drei hatte sich aufgrund des GefĂ€lles irgendwann ein mĂ€chtiger Wassergraben gebildet, den sonst wohl nur die Springreiter vom Hamburger Derby kennen.
Und die Umrundung des Trainingsplatzes war selbst fĂŒr erfahrene Trailexplorer, die schweres GelĂ€uf nur allzu gut kennen, eine echte Herausforderung, die ihre Spuren hinterlieĂ und eigentlich Gummistiefel erfordert hĂ€tte. Die dicken Schlammpackungen an den Waden sahen nach Fango, nach Wellness aus, erholsam war’s allerdings nicht.
Dennoch wurde das Ziel erreicht: 24 Stunden am StĂŒck fĂŒr SgH laufen. Pro Stunde waren maximal zehn Teilnehmer erlaubt, und diese coronabedingte Obergrenze wurde fast ausgereizt. Die Organisatoren zĂ€hlten am Ende mehr als 220 SgH-UnterstĂŒtzer aus Lutten und umzu. Von 4.00 bis 5.00 Uhr gab’s die schwĂ€chste Stunde mit nur zwei LĂ€ufern und einem Wanderer.
Bereits vor der Eröffnungsstunde mit TuS-Klubchef Heinrich Blömer waren die 1. und 2. F-Jugend sowie die G-Jugend im Einsatz; sie drehten ihre Runden um den âWilliseeâ. Als Lohn gab’s eine Ladung SĂŒĂigkeiten von den Organisatoren. Auch die C-Jugend sowie diverse EinzellĂ€ufer spulten ihr Pensum abseits der TuS-Anlage ab und machten Erinnerungsfotos vor dem Event-Banner bei der Feuerwehr oder beim Sportplatz. Grund: Alle Teilnehmer nehmen an einer Verlosung von 20 Preisen teil, die in KĂŒrze durchgefĂŒhrt wird.
Zwischen 19.00 und 20.00 Uhr, also parallel zum Bundesliga-Hit FC Bayern – RB Leipzig, gab’s eine Vorstandsstunde. FĂŒnf Vorstandsmitglieder von RW Visbek, Frisia Goldenstedt und TuS Lutten drehten gemeinsam ihre Runde â und direkt danach ĂŒbernahmen die Bezirksliga-FuĂballerinnen von Fortuna Einen.
Zur groĂen LĂ€uferschar gehörten auch viele bekannte Gesichter aus der VEC-LĂ€uferszene. Und aus Wildeshausen war Woldemar Schilberg dabei â er kam mit dem Fahrrad, lief am Sonntag von 7.00 bis 9.00 Uhr und fuhr dann noch mit dem Rad zurĂŒck.
Apropos Fahrrad: Eine fĂŒnfköpfige Gruppe um TuS-Platzkassiererin Simone Kossen absolvierte eine Tour ĂŒber 46 Kilometer, sammelte unterwegs einigen Spenden ein und konnte nach rund acht Stunden ĂŒber 1000 Euro beisteuern.
Artland-Dragons-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Kröger lenkte sich unterdessen in der Heimat â er ist auch FuĂballobmann beim TuS Lutten â vom Abstiegskampf in der 2. Basketball-Bundesliga ProA ab und erlief dank eines persönlichen Sponsors 1000 Euro (zehn Runden Ă 100 Euro).
Die 2. Herren des TuS Lutten, die die Stunde von 21.00 bis 22.00 Uhr gebucht hatte, absolvierte aus RĂŒcksicht auf zwei Corona-Genese in der 10er Gruppe eine Wanderung â und unterwegs gab’s diverse Spielchen fĂŒr SgH. Der Schatzmeister der Truppe konnte nach einer Stunde volle Taschen ausleeren. Damit nicht genug der Anekdoten: Eine LĂ€uferin kam direkt aus der Nachtschicht zum Platz, eine andere lief erstmals wieder nach einem Kreuzbandriss. Und die Feuerwehr Lutten, die wie im Vorjahr die Nachtwache ĂŒbernahm, leuchtete die Strecke nachts neu aus, als die Aschenbahn nicht mehr passierbar war.
FĂŒr die Teilnehmer gab’s eine kleine Verpflegungsstation mit Kuchen, BockwĂŒrstchen sowie kalten und warmen GetrĂ€nken. Die Organisatoren bedankten sich beim Fazit ausdrĂŒcklich fĂŒr die Disziplin in Sachen 2G-Kontrolle, Maske und Abstand. Und das SgH-Sparschwein im Foyer der Lutter Sporthalle wurde auch krĂ€ftig gefĂŒttert.
Bild: Unterwegs fĂŒr den guten Zweck: Eine Szene vom 24-Stunden-Lauf in Lutten â als es mal nicht regnete. Foto: Schikora