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38. SgH-Saison endet mit 292.000 Euro

Der nächste Paukenschlag in Corona-Zeiten: Die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ hat ihre Erfolgsstory fortgesetzt und das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Initiative verbucht.

Von Carsten Boning

Die Erfolgsgeschichte der OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ ist um ein weiteres Kapitel reicher. Denn: Die Coronavirus-Pandemie, die seit März 2020 auch den Heimatsport beeinflusst, ihn teilweise sogar im Würgegriff hatte, konnte dem Gemeinschaftsprojekt der Oldenburgischen Volkszeitung und des Kreissportbundes Vechta nichts anhaben. Obwohl es auch im zweiten Corona-Winter massive Einschränkungen für die Veranstalter vor Ort gab, sorgte die heimische SgH-Bewegung für Furore.

Und das ist noch untertrieben: Die Saison 21/22, die 38. Auflage der OV/KSB-Aktion, endet mit dem sagenhaften Erlös von 292.000 Euro. Es ist das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Initiative. Oder mit anderen Worten: Es ist der nächste Paukenschlag in Pandemie-Zeiten, der uneingeschränkt gleichzusetzen ist mit dem Rekord aus dem Vorjahr (306.000 Euro). Der aktuelle Erlös liegt 32.000 Euro über der Bestmarke aus Vor-Corona-Zeiten (260.000 Euro im Winter 19/20). SgH hat in nunmehr 38 Jahren exakt 5.430.789 Euro eingespielt.

In der offiziellen SgH-Zeit seit dem 1. Dezember 2021 summierten sich die Spendenbeträge auf den drei Sonderkonten bis zum Wochenende auf 292 .48,21 Euro; dieser Betrag wird jetzt entsprechend gerundet. Knapp drei Monate trommelten die VEC-Sportler für ihre coronakonformen Events. Die Aktionen, die noch laufen (TuS Neuenkirchen) bzw. im Frühjahr anstehen (Fortuna Einen), bilden mit ihren Erlösen die Basis für den nächsten SgH-Winter.

Die kreativen Ideen der Orga-Teams vor Ort trafen wieder den Nerv der Sportler und lösten eine Welle der Spendenbereitschaft aus. Und vielerorts gingen die Erlöse wieder durch die Decke. Das Power-Wochenende von BW Langförden (52.500 Euro), der Boßel-Sonntag des SC Bakum (40.000 Euro), das Lohner Weihnachtssingen (23.900 Euro), der 24-Stunden-Lauf in Lutten (20.421 Euro) und das Mühlener Event „Silvesterlauf meets Awedi Gulfa“ (18.955 Euro) bildeten die „High Five“ mit einem Gesamterlös von knapp 156.000 Euro. Keine Frage: Die großen Brocken trieben das Spendenbarometer nach oben, aber die breite SgH-Basis hatte ebenfalls einen großen Anteil am Erfolg.

Nach dem Kassensturz für die Saison 2020/21 gab es insgesamt 19 Aktionen oder Events mit einem Erlös zwischen 1000 und knapp 9000 Euro, allein siebenmal lag ein Ergebnis deutlich über 5000 Euro. Hinzu kommen noch diverse Privatspender, die SgH seit Jahren die Treue halten.

Angesichts des riesengroßen Erfolgs des SgH-Winters 2021/22 erhalten sechs Missionsprojekte von heimischen Vertretern jeweils 15.000 statt 10.000 Euro. Bedacht werden die fünf Ordensschwestern Jordana Rechtien (Holdorf/Südafrika), Regina Kuhlmann (Oythe/Sambia), Beda Siewe (Lohne/Südafrika), Klara Kohorst (Steinfeld/Namibia) und Klara Lüers (Visbek/ Malawi) sowie Reimund Berding (Dinklage/SOS-Kinderdorf Mosambik).

Das Gros des Erlöses, nämlich 202.000 Euro, fließt in das fünfte Großprojekt von SgH. In Zusammenarbeit mit der Karlheinz-Böhm-Stiftung „Menschen für Menschen“ (MfM) entsteht in Awedi Gulfa ein kleinstädtisches Wasserversorgungssystem. Der Ort mit seinen 560 Haushalten gehört zum 659 Quadratkilometer großen Bezirk Dano, in dem MfM seit 2013 tätig ist und in dem auch die SgH-Schulen in Kelecha Jibat und Dobi stehen.

Nur elf Prozent der Bewohner von Awedi Gulfa können sich aktuell mit hygienisch einwandfreiem Wasser versorgen. Die anderen holen sich Wasser aus ungesicherten Stellen und Gewässern, an denen auch das Vieh getränkt und die Wäsche gewaschen wird. Die Folge: Krankheiten, die insbesondere bei Kindern oft tödlich enden.

In Awedi Gulfa entstehen nun ein Pumphaus mit Generator, ein Reservoir, Wasserleitungen und diverse Wasserentnahmestellen. Zum neuen SgH-Projekt, dessen Kosten bei 330.000 Euro liegen, gehört auch der Bau von öffentlichen Duschhäuschen. Und die Bevölkerung wird in Hygiene- und Sanitärfragen geschult. Parallel zum Bau des kleinstädtischen Wasserversorgungssystems in Awedi Gulfa schreitet auch der Bau der vierten SgH-Schule voran. Die Ijaji Higher Secondary School im Bezirk Illu Gelan (für über 2000 Schüler der Klassen neun und zehn) ist bereits komplett finanziert.