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DĂŒmmerlauf wird zur Schlammschlacht

432 LĂ€ufer trotzen fĂŒr „SgH“ dem Schmuddelwetter / Siegerin Katharina Stark umrundet den See sogar zweimal

Von Jan von Holt

DĂŒmmerlohausen. Als 10-Kilometer-LĂ€ufer Eduard Abrams seine beiden Kinder im FahrradanhĂ€nger mit ĂŒber die Ziellinie schob, hĂ€tte er das GefĂ€hrt eigentlich direkt in die nĂ€chste Waschstraße fahren können. Genauso wie die Biker des Osterfeiner Lauftreffs ihre FahrrĂ€der, mit denen sie die LĂ€ufergruppen vorne und hinten begleiteten. Der 7. DĂŒmmerlauf fĂŒr die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ am gestrigen Tag der Deutschen Einheit verkam zur Schlammschlacht. Zeugnis war der Einheitslook, mit denen die Sportler am Olgahafen in DĂŒmmerlohausen ins Ziel sprinteten: Matsch-Flecken vom RĂŒcken runter bis an die FĂŒĂŸe.

Die widrigen UmstĂ€nde beeindruckten die Teilnehmer jedoch keineswegs: Kurz vor dem Ziel zogen viele noch einmal an und klatschten die Zuschauer mit einem LĂ€cheln im Gesicht ab. Hier und da bekamen sie auch noch einen flotten Spruch aus dem Publikum hinterher geworfen. 432 LĂ€ufer zĂ€hlten die Organisatoren in diesem Jahr. Mit Blick auf das Schmuddelwetter ĂŒbertrug Mitorganisator Dawid Wadulla ein bekanntes Sprichwort aus dem Eheleben ins Sportliche: „Im siebten Jahr musste ja irgendwas passieren“, sagte er im Anschluss, verlor dabei aber ebenfalls nicht sein LĂ€cheln: „Wir sind sehr zufrieden, auch weil wir bei der Anmeldung Neuland betreten haben und das wunderbar funktioniert hat.“ Die LĂ€ufer mussten sich zu Beginn dieses Mal bei den neuen SeglerhĂ€usern registrieren.

Überhaupt nicht neu und fast schon traditionell waren die Sieger ĂŒber die 18 Kilometer bei den Herren: Wie im letzten Jahr gewann der Lohner Andreas Bröring vor Lars Rolfes aus Damme. Bröring gelang dabei in diesem Jahr mit 1:05:10 Stunden eine neue persönliche Rekordzeit auf der Runde um den DĂŒmmer. Dritter wurde Darge Hochtraßner aus Damme.

Und dann durchlief auch schon die erste Frau den Zielbogen: Katharina Stark aus Lohne siegte bei den Damen. Kurios: Sie ĂŒberquerte die Ziellinie in diesem Moment bereits zum zweiten Mal. „Ich war schon anderthalb Stunden vor Beginn des Laufs hier und habe eine erste Runde um den DĂŒmmer gedreht“, sagte sie. ErklĂ€rung: Am 27. Oktober startet Katharina Stark beim Frankfurt-Marathon, „und dann kann man die Wettkampf-Bedingungen hier schon mal simulieren“, sagte die 27-JĂ€hrige. 36 Kilometer spulte sie gestern also insgesamt ab. Ungewöhnlich auch der Zieleinlauf der Verfolgerinnen: Da sich die Gruppe um Silvia Bultmann, Silvia Koditek und Johanna Wieferig nicht auf eine Zweitplatzierte einigen konnte, liefen die drei Hand in Hand ins Ziel. Und quetschten sich bei der Siegerehrung dann zusammen auf einen Podestplatz.

Die StartschĂŒsse zu den Runden hatte Prothesen-LĂ€ufer Thomas Wedig abgegeben. „Es gibt ja nunmal kaum einen schöneren Ort fĂŒr einen Lauf hier in der Region. Und er ist direkt vor der HaustĂŒr“, schwĂ€rmte Wedig und lobte das Ambiente. Lob verdienten sich auch die zahlreichen Helfer und UnterstĂŒtzer, darunter der SĂŒdoldenburger Seglerclub, der Seglerverein Olgahafen, der Bauhof Damme sowie das DĂŒmmerheim.

Bild: Mittendrin: Andreas Bröring (Nr. 5061) und Lars Rolfes (5300) heften sich am DĂŒmmer an die Fersen der JĂŒngsten. Foto: Schikora