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Am Ende lässt sich sogar die Sonne blicken

300 Starter beim 6. OLB-Triathlon am 19 Grad kalten Heidesee / Hildesheimer Dag Störmer holt sich den Sieg

Von Andreas Hammer

Holdorf. Als sich am Sonntagmorgen der Nebel und die Wolken verzogen hatten und tatsächlich die ersten Sonnenstrahlen in den Zielbereich vor der Tennishalle am Heidesee schienen, musste Tobias Penski doch schmunzeln. „Gestern haben wir hier noch fünf Zentimeter tief im Wasser gestanden“, berichtete er kopfschüttelnd. „Der Boden war so aufgeweicht, dass wir beim Aufbauen die Holzpflöcke so in den Boden drücken konnten.“ Doch so widrig die Bedingungen für die Helfer am Samstag auch waren – als es tags drauf ernst wurde beim 6. OLB-Triathlon Heidesee, spielte plötzlich auch das Wetter mit.

„Die Leute sind alle gut zufrieden“, konnte Tobias Penski aus dem Organisationsteam von BW Lohne so am Sonntag stolz verkünden. Und auch die Starterzahlen durften die Veranstalter angesichts der trüben Gesamtwetterlage am Vortag getrost als Erfolg werten. 150 Einzelstarter und 51 Dreierstaffeln nahmen die 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen in Angriff. Insgesamt tummelten sich damit rund 300 Ausdauersportler auf dem Gelände. Pro Starter fließt nebenbei auch ein Euro an die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“.

„Damit sind wir sehr zufrieden, zumal wir die Olympische Distanz und den Kinder- und Jugendtriathlon diesmal nicht dabei hatten“, sagte Mitorganisator David Riesenbeck. „Und durch das schlechte Wetter hatten wir in den letzten Tagen auch nicht mehr so viele Anmeldungen.“ Am Veranstaltungstag selbst gab es dagegen sogar noch 17 spontane Nachmeldungen.

Und die Dreikämpfer zeigten Klasseleistungen. Bei den Männern, wo 115 Athleten finishten, bewältigte Dag Störmer aus Hildesheim die Strecke am schnellsten. Der 37-Jährige, der zuletzt vor vier Jahren in Holdorf gestartet war und damals ebenfalls gewonnen hatte, kam in 1:04:19 Stunden ins Ziel und verwies Paul Burow von den „Bären“ Oldenburg (1:06:50) mit mehr als zweieinhalb Minuten Vorsprung auf Platz zwei. Eine klasse Zeit angesichts des anspruchsvollen Kurses. „Die Laufstrecke ist schon sehr gewöhnungsbedürftig mit den vielen Wurzeln und Unebenheiten.

Und die Radstrecke war ein bisschen windanfällig“, berichtete Störmer. Dennoch war er von der Veranstaltung angetan: „Alles super“, so sein Gesamturteil. Lokalmatador Patrick Olberding schaffte in starken 1:07:18 Stunden als Dritter ebenfalls noch den Sprung aufs Siegerpodest.

Kurzzeitig durfte er sogar auf den Sieg hoffen. Denn da er in der ersten Startgruppe losgeschwommen war, lief er als Erster ins Ziel. Doch dann fiel der Lohner doch noch auf Platz drei zurück, da die 15 Minuten später gestarteten Störmer und Burow seine Gesamtzeit unterboten. Eine prima Zeit lieferte auch die Frauensiegerin ab: Die für BW Lohne startende Quakenbrückerin Lidia Hackmann triumphierte in 1:12:41 h – bei den Männern wäre sie damit Elfte geworden. Und in 7:15 min schwamm sie die 500 Meter sogar schneller als der beste Mann.

Noch schneller als die Einzelsieger kam die Siegerstaffel ins Ziel. Katharina Bick, Matthias Hüsemann und Peter Nowak vom TV Bohmte finishten in starken 1:02:38 h. Komplettiert wurde das Podium von Bekannten aus der heimischen Ausdauerszene: Hannah Wigger, Roman Koditek und Thomas Wigger alias „Die dreisten Drei“ wurden in 1:06:19 h Zweite. Markus Kruse, Rainer Haskamp und Carsten Höhle (BW Lohne/ 1:06:35) folgten knapp dahinter.

Als Bereicherung erwies sich die erstmalige Teilnahme von Inklusionsstaffeln des Vechtaer Andreaswerks. „Das hat gut geklappt. Ich glaube, die hatten alle Spaß“, sagte David Riesenbeck. Auch als Helfer an der Strecke waren einige Gäste vom Andreaswerk im Einsatz.
Großen Respekt nötigten den Organisatoren die zahlreichen Teilnehmer ab, die ohne Neoprenanzug in den Heidesee stiegen. „Das Wasser hatte 19 Grad. Das ist schon frisch“, berichtete Tobias Penski. „Und dann in Badehose – das ist hammerhart.“

Bild: Und los geht’s: Die 500 m lange Schwimmrunde bildete die erste Etappe des Ausdauer-Dreikampfes. Fotos: Schikora