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Bobrennen 2023: Dinklage feiert die himmelblauen Helden

Der WSC Ritzer ist an Neujahr wieder fĂŒr „Sportler gegen Hunger“ durch den imaginĂ€ren Eiskanal gerast. Es hagelte Bestzeiten. Die Kultkneipe platzte wieder aus allen NĂ€hten.

Als der Mannschaftsbus um 13.00 Uhr auf dem alten Marktplatz anhielt und das Team des WSC Ritzer ausstieg, lieferte der Dinklager Wintersportclub den gespannten GĂ€sten schon mal ein optisches Highlight. SpĂ€testens da wussten alle, in welcher Farbe das Bobteam im Jahr 2023 in den Eiskanal steigen wird: himmelblau. Das war ein gutes Omen. Schließlich ist es eine Trikotfarbe des amtierenden Fußball-Weltmeisters Argentinien. Was sich dann am Neujahrstag in und am Ritzer abspielte, war ebenfalls absolute Weltspitze: Der WSC Ritzer fuhr ab 14.15 Uhr im Stundentakt zu neuen Rekorden – und sammelte unter den zahlreichen GĂ€sten auch wieder Spenden fĂŒr „Sportler gegen Hunger“.

Nachdem mit dem Kolpingorchester sowie Ehrengast und BĂŒrgermeister Carl Heinz Putthoff die Nationalhymne gesungen worden war, gab es nach dreijĂ€hriger Coronapause endlich wieder Hochleistungssport in Dinklage zu sehen. Bobteam-Manager Udo Quaschigroch fungierte gleichzeitig als Anpeitscher und als gewissenhafte Zeitnehmer. Bei der Ankunft im Ziel ging sein Blick direkt auf sein extrem genaues digitales MessgerĂ€t – und dann konnte er schon nach dem Bruchteil einer Sekunde durch die Boxen inner- und außerhalb der Ritzers verkĂŒnden: „Bestzeit!“ Damit löste er bei der anwesenden WSC-Ritzer-Fanschar kurzerhand Ekstase aus. Derartige Szenen gab es auf dem Globus zuletzt wohl bei den WM-Feierlichkeiten in Buenos Aires zu sehen.

Himmelblau – das passte zwar nicht eins zu eins zu den Wetterbedingungen rund um den Eiskanal. Aber das Wichtigste war: Es war trocken. Und fĂŒr Wintersport war es außerdem extrem warm. Somit war es eine gute Entscheidung, beim Comeback auf ein Zelt vor der Kneipe Ritzer zu verzichten und stattdessen auf der gesperrten Straße zwei Bierpavillons und drei Schirme aufzustellen.

Der Wettkampftag hatte fĂŒr den WSC Ritzer morgens um 9.30 Uhr mit dem FrĂŒhstĂŒck bei Claudia und Baker Kalvelage begonnen. Von dort aus ging es mit dem Teambus von Kohorst Reisen zunĂ€chst ganz kurz zu Boxenluder Franzi, wo ein spontaner Lauf ums Haus erfolgte. Von da aus geht die Reise weiter zum Alten Gesellenhaus. Vor den Feuerwehrleuten gab Udo den Anpfiff zum ersten Probelauf – die Form stimmte. EhrenprĂ€sidentin Liesel Kohorst begeisterte alle Anwesenden noch mit plattdeutschem Neujahrslied, wofĂŒr sie umgehend mit SgH-Spenden belohnt werden wollte – und wurde.

Nach der StÀrkung bei Fetisch-Jordan in Form einer Suppe gab es neben dem zweiten Probelauf vor den Augen der StammgÀste noch ein Extra: einen Frauenlauf. Die Boxenluder zeigten dabei ihre starken Bob-QualitÀten, sie waren sogar schneller als die MÀnner.

Anschließend ging es zum Wintersport-Mekka in die Dinklager Innenstadt, wo nach dem ersten Lauf auch ein Promilauf, ein Zeitlupenlauf und ein Flutlichtlauf die Fans elektrisierten. Im Nachgang wurden gemeinsam die neuen Weltbestzeiten gefeiert. Der krankheitsbedingten Ausfall von „Stengi“ konnte durch eine geschlossene Teamleistung kompensiert werden. Udo Quaschigrosch und Co. waren angetan von der „hervorragenden Stimmung“.

Schon im Vorfeld hatte sich der WSC Ritzer ĂŒber die Spenden von Bob-Freunden gefreut. Unter anderem hatten „Tanzen verbindet“ sowie Christian Garvels und Robert Blömer mit ihrer „Oldie-Party“ gemeinsam 1118 Euro gespendet.