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Einfaches Mauern ist nichts fĂŒr Bakumer Bauherren

30. SgH-Vereinsmeisterschaft: Beurener Straße gewinnt Duell der Baugebiete / 27 000 verkaufte Lose / Akrolohnikas liefern Aha-Effekte

Von Franz-Josef Schlömer

Bakum. Im beschaulichen Bakum wird immer und ĂŒberall gebaut – und sonntags sogar noch fĂŒr „Sportler gegen Hunger“. Doch wer gestern das Mauern der jĂŒngsten Bauherren beim Duell der Baugebiete erlebte, dĂŒrfte so seine Zweifel haben, ob ihre HĂ€user lĂ€nger stehen. Kinder hĂ€tten die geforderte Winkelmauer mit den großen Lego-Steinen wohl schneller und standfester errichtet. Immerhin: Nach den Problemen in der Vorrunde hatten die Bauherren die Lösungswege kapiert, sodass es ein spannendes Finale gab, in dem sich die Beurener Straße vor dem Berliner Ring und Kirchesch III den Sieg und einen handgefertigten Stehtisch sicherte.

Das Duell der Baugebiete bildete den Höhepunkt und Abschluss der 30. SgH-Show des SC Bakum. Ein bewĂ€hrtes Wintervolksfest, das wieder fĂŒr eine proppenvolle Sporthalle sorgte. Vor allem das Showprogramm lockte die Bakumer an.

Die handwerklichen FĂ€higkeiten der Bauherren waren bei fĂŒnf PrĂŒfungen gefragt. Schieben eines Partners in einer Schubkarre ĂŒber eine Wippe, Bau einer Winkelmauer mit großen Lego-Steinen, Klettern mit einem Farbeimer ĂŒber die Langfördener Dietmar-Trumme-Leiter, Leeren einer bauĂŒblichen „Handgranate“ und Aufrollen einer Kabeltrommel.

WĂ€hrend die Kids in ihrer Spielecke meterhohe TĂŒrme erstellten, fielen die Bauherren durch ungeschicktes Hantieren mit den Lego-Steinen auf. Als sich dies besserte, lief es beim Leeren der Bier-Pulle, was die meisten im ersten Durchgang mit einem Ansetzen schafften, schon wesentlich langsamer. Vorsichtiges Drehen war auch beim Rollen der Kabeltrommel nötig. Jonas Burhorst machte es mit so viel Schwung, dass er wahrlich Kabelsalat produzierte. Damit verbaute er Vestrup den Weg ins Finale – und das Entzerren des KabelknĂ€uels ĂŒberließ der Maurermeister nach langem vergeblichem Kampf seinen Handlangern, und zwar zwei Helfern des Bakumer SgH-Teams.

Sieben Baugebiete traten an, den Sieg ließ sich die Beurener Straße nicht nehmen. Das Team ging bestens vorbereitet in das Duell. „Wir hatten den Vorteil, dass wir bei der SgH-Party das Biertrinken trainiert haben. Und wir konnten uns beim Fußballturnier gut aufwĂ€rmen“, verriet KĂ€mpfer Michael Frilling. Teamchef Hanno Tabeling junior, der als Pilot in der Schubkarre den leichtesten Part ĂŒbernommen hatte, betonte ausdrĂŒcklich: „Wir haben gewonnen, weil wir ohne BĂŒrgermeister und Bauamtsleiter gespielt haben.“

FĂŒr die ersten Aha-Momente dieses Nachmittags hatte das Bubble-Soccer-Spiel gesorgt, fĂŒr das Jonas HĂŒsing (BĂŒhren) das Equipment stellte. In den dicken, luftgepolsterten AnzĂŒgen duellierten sich die Bakumer Landjugend und der Bakumer Jungkolping. Da bekam das Spiel ohne Ball oft eine ganz andere Bedeutung. Mit Wucht wurden die Gegenspieler gerammt, sodass sie weit durch die Luft flogen. Einer blieb sogar im Kopfstand liegen – und konnte sich nicht von allein aus dieser Lage befreien. Am Ende, als alle Spieler völlig ausgepumpt waren, siegte die Landjugend – nach dieser klaren Ansage von Klubchef Willi Hoping: „Das nĂ€chste Tor entscheidet.“

Waren die ÜberschlĂ€ge bei diesem Fußballspaß eher unfreiwillig und komisch, so waren sie bei dem Auftritt der Lohner Showturngruppe „Akrolohnikas“ gewollt – und vor allem gekonnt. Die schöne Choreographie erhielt zwischendurch wiederholt Beifall. Vor allem, als die kleinsten MĂ€dchen hoch durch die Luft gewirbelt wurden, blieb nur Staunen im Publikum. Die Zugabe erfĂŒllten die jungen Damen von BW Lohne gerne.

In der Halle verkaufte SCB-Jugendleiter Norbert Kemper auch die letzten Lose der Tombola. Im Vorjahr gingen 25.000 Lose weg. „Wir haben gedacht, das Ende der Fahnenstange sei erreicht. Aber wir haben diesmal 27.000 Lose verkauft, das hĂ€tten wir nicht fĂŒr möglich gehalten“, staunte selbst der SgH-Team-Älteste Bernd Arkenstette.

Er hatte zuvor wĂ€hrend einer Konzertpause des Musikvereins Bakum zusammen mit Willi Hoping von der gemeinsamen Reise zur Schuleinweihung in Kelecha Jibat (Äthiopien) berichtet, das Video und viele Bilder wurden in der Halle auf eine Leinwand gebeamt. „Wenn wir mit diesem SgH-Turnier dort die Lebensbedingungen etwas verbessern können, ist das eine wunderbare Sache. Wir haben Spaß und können damit helfen“, sagte Willi Hoping ĂŒbers Hallenmikrofon.

Somit wird nicht nur in Bakum immer und ĂŒberall gebaut, sondern auch in Äthiopien.

Bild: Fußball von der lustigen Seite: Das Bubble-Soccer der Landjugend gegen den Jungkolping brachte einfach Spaß. Foto: Schikora