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„Essen auf Rädern“ in Südafrika

Schwester Theresia Siewe aus Lohne berichtet über Corona-Hilfen

Schwester „Beda“ Theresia Siewe aus Lohne ist seit über 40 Jahren in Südafrika in der Mission tätig und wird schon länger von „Sportler gegen Hunger“ unterstützt. Die Spende, die in diesem Jahr zum Holy Cross Convent in Pretoria geflossen ist, hat die Ordensschwester „mit Freude und Dankbarkeit“ aufgenommen. In einem Schreiben an die „Sportler gegen Hunger“-Vertreter berichtet sie: „Wir haben die Spende im März 2020 erhalten, gerade zu der Zeit, wo auch das Corona-Virus in Südafrika Einzug hielt.“

Am 26. März wurde in Südafrika ein strenger Lockdown eingeführt. Dabei ist die Senioren-Tagesstätte Ikhwezi Mphatlalatsane geschlossen worden. Für die 45 betroffenen Senioren gab es damit auch keinen Zuschuss mehr. Und die 13 Helfer, die für Haushalt und Pflege sorgten und den Garten bebauten, hatten nun kein Einkommen mehr. Damit war auch das Produzieren von Kerzen und das Stricken von Pullovern nicht mehr möglich. Schwester Beda: „Von heute auf morgen wurden sie arbeitslos. Keiner durfte wegen der Ansteckungsgefahr unser Grundstück betreten.“ Zu Anfang erhöhte der Staat die Soziale Altersrente um umgerechnet rund zwölf Euro und die Helfer bekamen zweimal etwas Arbeitslosengeld.

Schwester Beda weiter: „Im Juni fing dann aber die Not an.“ Hunger trat auf, die Kinder trieben sich infolge der Schulschließungen auf der Straße herum. Nur mit besonderer Erlaubnis, so Schwester Beda, „durften wir als Krankenschwestern in extremen Notfällen und bei der Lebensmittelausteilung helfen“ – alles natürlich unter besonderen sanitären Vorschriften.
Als der Lockdown im August/ September gelockert wurde, führte der Holy Cross Convent „Essen auf Rädern“ ein. Seitdem wird den Senioren dreimal pro Woche eine zubereitete Mahlzeit ins Haus geliefert, wodurch auch die Angestellten wieder in Arbeit kamen. Außerdem wird Gemüse im Garten geerntet und dann für die Mahlzeiten zubereitet. Dazu wurden Kerzen und Stricksachen verkauft, was zusätzliche Hilfe brachte.

Schwester Beda schreibt dazu: „Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir wegen der Corona-Krise im Projekt noch keine Todesfälle hatten. Wir halten uns streng an die Vorschriften. Mit der großzügigen Spende von ‚Sportler gegen Hunger‘ konnten wir unseren sehr bedürftigen 45 Senioren und unseren Helfern und deren Familien Überleben schenken – und Hoffnung und Mut.“ Und so hoffen alle, dass auch die zweite Corona-Welle überstanden wird – gesundheitlich und finanziell.

Bild: Essens-Spenden für die bedürftigen Senioren wurden in Pretoria im August/September eingeführt. Foto: Siewe