Typisch Langförden: SgH-Lauf der Extreme wird von Minute zu Minute extremer
Von Franz-Josef Schlömer
Langförden. Die Drohung lief in einer Endlosschleife bei NDRâII im Radio. âHier eine Unwetter-Warnung fĂŒr den Nordenâ, hieĂ es permanent. Nichts Gutes also. Der SgH-Lauf Langförden und das Wetter â ob diese beiden Komponenten irgendwann mal zueinander finden? Am Samstag wieder mal nicht. Gefrorener Boden, leichter Schnee, Regen â das hielt viele LĂ€ufer von der Fahrt nach Langförden ab. Trotzdem kamen völlig ĂŒberraschend noch 237 LĂ€ufer und Walker. âIm Mittel der letzten Jahre, wo die Zahl bei 240 bis 260 lag, ist das hervorragend. Den vielen, die die Langfördener Organisatoren nicht allein gelassen haben, gilt ein groĂer Dankâ, sagte Mitorganisator Rainer Rohnstock.
Vorsichtiges Laufen auf glattem Terrain war mit dem Start angesagt. âLangförden war wieder eine wetterbedingte Herausforderung, quasi wie in jedem Jahrâ, meinte 11-km-LĂ€ufer Matthias Fortmann (Lohne). Gewohnt locker nahm es Johanna Wieferig (Vechta), die Zweitplatzierte ĂŒber 21 Kilometer: âDas kennt man von Langförden, wir sind das schon gewohnt.â Orkan, Starkregen, Eis: Langförden lebt zwischen den Extremen. Umso mehr sahen es einige als Pflicht, die Veranstaltung zu unterstĂŒtzen. Etwa Wolfgang Bilzer. âIch weiĂ, wie viel Arbeit in den Vorbereitungen steckt. Und deswegen kommen wir her, um das zu wĂŒrdigenâ, sagte der frĂŒhere FuĂballer von SFN Vechta, der wieder mit Tochter und Enkel die Herausforderung annahm.
Beim Start um 14.00 Uhr waren die Bedingungen noch gut. Als die 6-km-LĂ€ufer unversehrt das Ziel erreicht hatten, setzte aber zunehmend der fiese, feine SprĂŒhregen ein, der die Strecken mehr und mehr vereiste. Das traf die 11-km-LĂ€ufer auf den letzten zwei, drei Kilometern, aber viel mehr noch die 21-km-Starter, die schwer zu kĂ€mpfen hatten und teilweise am Rande der StraĂe laufen mussten. So war das legendĂ€re Bomhofer Loch, das schön zugefroren war, diesmal nicht das Problem, sondern die sonst herrlich zu laufenden und kaum befahrenen AsphaltstraĂen, die als Erstes vereisten. FĂŒr alle, die lĂ€nger unterwegs waren, geriet der Einsatz fĂŒr âSportler gegen Hungerâ wahrlich zu einem Lauf der Extreme.
Die nötigen Vitaminspritzen, um wieder auf Vordermann zu kommen, nahm vor allem die Familie Hintze mit, denn sie durfte ĂŒppige Apfelkisten vom Obsthof Bothe und dem ErzeugergroĂmarkt fĂŒr ihre Spitzenplatzierungen einpacken. Inga Hintze gewann souverĂ€n den 21-km-Lauf, Ehemann Benedikt wurde hinter dem bĂ€renstarken Andreas Bröring (Kroge/1:20:54) Zweiter ĂŒber diese Distanz und Schwester Barbara belegte Platz drei ĂŒber 11 Kilometer. Hier siegte ĂŒberraschend Kerstin Lohmann aus LĂŒsche, die sonst nur gelegentlich fĂŒr sich alleine lĂ€uft und jetzt erstmals an einem organisierten Lauf teilnahm.
In den Vordergrund lief sich auch der bislang eher auf kurzen Strecken beheimatete Stefan Fangmann (Lohne), der trotz der widrigen Bedingungen die 11 km in der starken Zeit von 42:40 Minuten gewann. An einer Abzweigung hÀtte er sich allerdings fast verlaufen, wenn der hinter ihm laufende Lokalmatador Malte Schlömer ihn nicht durch einen Zuruf umgelenkt hÀtte.
Wie in den vergangenen Jahren fuhr Michael Reise als Fahrrad-Reise-Begleiter mit den LĂ€ufern mit. Er selbst hatte sich vor seiner HaustĂŒr mit dem Rad hingepackt. lieĂ sich aber nicht entmutigen und sprach allen LĂ€ufern permanent Mut zu, leitete und lenkte sie. Letztlich kamen alle ins Ziel; auch die D-JugendfuĂballer von Trainer Lukas Determann, die eigentlich an einem Turnier teilnehmen wollten; dies fiel bei diesen widrigen Bedingungen aus, sodass sie sich per WhatsApp zum Lauf auf der glatten Piste verabredeten.
Aber nicht nur die LĂ€ufer hatten es schwer, auch die Helfer waren gefordert. Reiner Klirsch, der die Tee-Station am Desumstein in eisiger KĂ€lte betreute, kam nach zwei Stunden durchgefroren zurĂŒck. Auch im Zielbereich hatten Ludger Nordiek, Andreas Ostendorf und Philipp Kirsch beim Aufschreiben der Zeiten mit total durchgefrorenen Fingern ihre Last.
Warm wurde allen aber wieder im Klubheim von BW Langförden, wo das beliebte Kuchenbuffet neue Kraft gab. Eine Neuerung, die sehr gut ankam, war die Verlosung eines riesigen, vom Combi-Markt gestifteten PrĂ€sentkorbes unter allen Startern: Juanita Breuker (Vechta) hatte das nötige LosglĂŒck.
AbschlieĂend bedankt sich das Orga-Team bei allen Spendern der Sachpreise und Kuchen sowie den vielen, auch neu eingestiegenen Helfern, ohne die sich eine solche Veranstaltung nicht realisieren lieĂe.
Bild: Beide Daumen hoch: 11-km-Siegerin Kerstin Lohmann (Mitte) hatte schon auf den ersten Metern ein gutes GefĂŒhl. Foto: Schikora
Typisch Langförden: SgH-Lauf der Extreme wird von Minute zu Minute extremer
Von Franz-Josef Schlömer
Langförden. Die Drohung lief in einer Endlosschleife bei NDRâII im Radio. âHier eine Unwetter-Warnung fĂŒr den Nordenâ, hieĂ es permanent. Nichts Gutes also. Der SgH-Lauf Langförden und das Wetter â ob diese beiden Komponenten irgendwann mal zueinander finden? Am Samstag wieder mal nicht. Gefrorener Boden, leichter Schnee, Regen â das hielt viele LĂ€ufer von der Fahrt nach Langförden ab. Trotzdem kamen völlig ĂŒberraschend noch 237 LĂ€ufer und Walker. âIm Mittel der letzten Jahre, wo die Zahl bei 240 bis 260 lag, ist das hervorragend. Den vielen, die die Langfördener Organisatoren nicht allein gelassen haben, gilt ein groĂer Dankâ, sagte Mitorganisator Rainer Rohnstock.
Vorsichtiges Laufen auf glattem Terrain war mit dem Start angesagt. âLangförden war wieder eine wetterbedingte Herausforderung, quasi wie in jedem Jahrâ, meinte 11-km-LĂ€ufer Matthias Fortmann (Lohne). Gewohnt locker nahm es Johanna Wieferig (Vechta), die Zweitplatzierte ĂŒber 21 Kilometer: âDas kennt man von Langförden, wir sind das schon gewohnt.â Orkan, Starkregen, Eis: Langförden lebt zwischen den Extremen. Umso mehr sahen es einige als Pflicht, die Veranstaltung zu unterstĂŒtzen. Etwa Wolfgang Bilzer. âIch weiĂ, wie viel Arbeit in den Vorbereitungen steckt. Und deswegen kommen wir her, um das zu wĂŒrdigenâ, sagte der frĂŒhere FuĂballer von SFN Vechta, der wieder mit Tochter und Enkel die Herausforderung annahm.
Beim Start um 14.00 Uhr waren die Bedingungen noch gut. Als die 6-km-LĂ€ufer unversehrt das Ziel erreicht hatten, setzte aber zunehmend der fiese, feine SprĂŒhregen ein, der die Strecken mehr und mehr vereiste. Das traf die 11-km-LĂ€ufer auf den letzten zwei, drei Kilometern, aber viel mehr noch die 21-km-Starter, die schwer zu kĂ€mpfen hatten und teilweise am Rande der StraĂe laufen mussten. So war das legendĂ€re Bomhofer Loch, das schön zugefroren war, diesmal nicht das Problem, sondern die sonst herrlich zu laufenden und kaum befahrenen AsphaltstraĂen, die als Erstes vereisten. FĂŒr alle, die lĂ€nger unterwegs waren, geriet der Einsatz fĂŒr âSportler gegen Hungerâ wahrlich zu einem Lauf der Extreme.
Die nötigen Vitaminspritzen, um wieder auf Vordermann zu kommen, nahm vor allem die Familie Hintze mit, denn sie durfte ĂŒppige Apfelkisten vom Obsthof Bothe und dem ErzeugergroĂmarkt fĂŒr ihre Spitzenplatzierungen einpacken. Inga Hintze gewann souverĂ€n den 21-km-Lauf, Ehemann Benedikt wurde hinter dem bĂ€renstarken Andreas Bröring (Kroge/1:20:54) Zweiter ĂŒber diese Distanz und Schwester Barbara belegte Platz drei ĂŒber 11 Kilometer. Hier siegte ĂŒberraschend Kerstin Lohmann aus LĂŒsche, die sonst nur gelegentlich fĂŒr sich alleine lĂ€uft und jetzt erstmals an einem organisierten Lauf teilnahm.
In den Vordergrund lief sich auch der bislang eher auf kurzen Strecken beheimatete Stefan Fangmann (Lohne), der trotz der widrigen Bedingungen die 11 km in der starken Zeit von 42:40 Minuten gewann. An einer Abzweigung hÀtte er sich allerdings fast verlaufen, wenn der hinter ihm laufende Lokalmatador Malte Schlömer ihn nicht durch einen Zuruf umgelenkt hÀtte.
Wie in den vergangenen Jahren fuhr Michael Reise als Fahrrad-Reise-Begleiter mit den LĂ€ufern mit. Er selbst hatte sich vor seiner HaustĂŒr mit dem Rad hingepackt. lieĂ sich aber nicht entmutigen und sprach allen LĂ€ufern permanent Mut zu, leitete und lenkte sie. Letztlich kamen alle ins Ziel; auch die D-JugendfuĂballer von Trainer Lukas Determann, die eigentlich an einem Turnier teilnehmen wollten; dies fiel bei diesen widrigen Bedingungen aus, sodass sie sich per WhatsApp zum Lauf auf der glatten Piste verabredeten.
Aber nicht nur die LĂ€ufer hatten es schwer, auch die Helfer waren gefordert. Reiner Klirsch, der die Tee-Station am Desumstein in eisiger KĂ€lte betreute, kam nach zwei Stunden durchgefroren zurĂŒck. Auch im Zielbereich hatten Ludger Nordiek, Andreas Ostendorf und Philipp Kirsch beim Aufschreiben der Zeiten mit total durchgefrorenen Fingern ihre Last.
Warm wurde allen aber wieder im Klubheim von BW Langförden, wo das beliebte Kuchenbuffet neue Kraft gab. Eine Neuerung, die sehr gut ankam, war die Verlosung eines riesigen, vom Combi-Markt gestifteten PrĂ€sentkorbes unter allen Startern: Juanita Breuker (Vechta) hatte das nötige LosglĂŒck.
AbschlieĂend bedankt sich das Orga-Team bei allen Spendern der Sachpreise und Kuchen sowie den vielen, auch neu eingestiegenen Helfern, ohne die sich eine solche Veranstaltung nicht realisieren lieĂe.
Bild: Beide Daumen hoch: 11-km-Siegerin Kerstin Lohmann (Mitte) hatte schon auf den ersten Metern ein gutes GefĂŒhl. Foto: Schikora