âMfMâ setzt in Dano auf Wiederaufforstung, Erosionsschutz und verbessertes Saatgut
Von Carsten Boning
Dano. Zu Beginn ein kleiner Blick in die Statistik: Sieben von zehn Menschen leben in Ăthiopien von der Landwirtschaft. Im Projektgebiet Dano, in dem die Stiftung âMenschen fĂŒr Menschenâ (MfM) seit 2013 tĂ€tig ist und in dem bereits die beiden SgH-Schulen in Kelecha Jibat und Dobi stehen, ist es nicht anders. Die ĂŒber 100.000 Einwohner in der Region Dano, die 200 Kilometer sĂŒdwestlich von Addis Abeba liegt und sich ĂŒber 659 Quadrat-Kilometer auf einem Hochplateau mit einigen wenigen HĂŒgeln erstreckt, leben vom Ackerbau sowie von der Viehzucht. Allein: Es reicht zum Ăberleben kaum aus.
Die OV/KSB-Aktion âSportler gegen Hungerâ will konkret an dieser Stelle helfen. Parallel zum Bau der 4. SgH-Schule in Ijaji/Illu Gelan flieĂen zweckgebundene Spenden in das MfM-Projekt âNachhaltige Landwirtschaft und ErnĂ€hrungâ. Dass fĂŒr viele Kleinbauern der Ertrag oft nicht einmal bis zur nĂ€chsten Ernte reicht, hat mehrere GrĂŒnde. Die Experten der Stiftung berichten von ausgelaugten Böden durch einseitige Bewirtschaftung, von fortschreitender Erosion und veralteten Anbau- und BewĂ€sserungsmethoden, von fehlendem Saatgut und Ernteverlusten durch falsche Lagerung, von ausbleibenden oder unregelmĂ€Ăigen RegenfĂ€llen und zu kleinen AnbauflĂ€chen. Die MĂ€ngelliste möchte das Duo MfM/SgH, das seit 1984 kooperiert, verkĂŒrzen.
Das Anlegen terrassenförmiger Felder und die Befestigung durch tief wurzelndes Vetivergras sind wichtige langfristige MaĂnahmen gegen die Erosion wĂ€hrend der zwei Regenzeiten im FrĂŒhjahr und Herbst. Die Stiftung gibt auĂerdem Kurse fĂŒr Anbau- und BewĂ€sserungsmethoden. Die Bauern lernen, wie sie ihre Felder richtig terrassieren und bepflanzen. MfM baut darauf, dass die Landwirte ihr Wissen weitergeben, dass sie Nachahmer finden. Die Familien erhalten zudem Zugang zu verbessertem Saatgut und neuen Obst- und GemĂŒsesorten wie Karotten, Mangold, Kohl, roten RĂŒben oder Tomaten. âSomit können Eltern ihre Kinder langfristig ausgewogener und damit gesĂŒnder ernĂ€hrenâ, so MfM. In Baumschulen werden unterdessen Obst-, GemĂŒse- und Baumsetzlinge gezogen â jedes Jahr sind’s rund 20 Millionen Setzlinge. Die Stiftung fĂŒhrt auĂerdem produktivere HĂŒhner und verbesserte Bienenstöcke ein.
Ein zentrales Thema ist auch die Aufforstung von erodiertem Land. Lediglich zwölf Prozent des Landes sind bewaldet. Der Bedarf nach neuen AnbauflĂ€chen war jahrelang sehr groĂ, da die alten AckerbauflĂ€chen unbrauchbar geworden sind. MfM versucht nun, der Abholzung des Baumbestandes entgegenzuwirken. Es gibt groĂflĂ€chige Aufforstungsgebiete und Schutzzonen fĂŒr BaumbestĂ€nde. Verbunden mit der Hoffnung, dass die BĂ€ume den Boden festigen und ihm NĂ€hrstoffe zurĂŒckgeben. Da Holz aber fĂŒr die Landbevölkerung ein kostbares Gut fĂŒr den Haus- und HĂŒttenbau ist, wird eigens dafĂŒr gepflanztes Nutzholz zur VerfĂŒgung gestellt. Und: Die Familien erhalten energiesparende Ăfen, mit den sogenannten âGreen Stovesâ ist der Holzverbrauch erheblich geringer. Das Zusammenspiel aller MaĂnahmen soll die ErnĂ€hrungssicherheit einer ganzen Region verbessern und die Familien in die Lage versetzen, VorrĂ€te anzulegen und sich so fĂŒr ErnteausfĂ€lle abzusichern.
Bild: Hier ist Ackerbau schwierig: Ein Blick in die Àthiopische Projektregion Dano. Foto: MfM
âMfMâ setzt in Dano auf Wiederaufforstung, Erosionsschutz und verbessertes Saatgut
Von Carsten Boning
Dano. Zu Beginn ein kleiner Blick in die Statistik: Sieben von zehn Menschen leben in Ăthiopien von der Landwirtschaft. Im Projektgebiet Dano, in dem die Stiftung âMenschen fĂŒr Menschenâ (MfM) seit 2013 tĂ€tig ist und in dem bereits die beiden SgH-Schulen in Kelecha Jibat und Dobi stehen, ist es nicht anders. Die ĂŒber 100.000 Einwohner in der Region Dano, die 200 Kilometer sĂŒdwestlich von Addis Abeba liegt und sich ĂŒber 659 Quadrat-Kilometer auf einem Hochplateau mit einigen wenigen HĂŒgeln erstreckt, leben vom Ackerbau sowie von der Viehzucht. Allein: Es reicht zum Ăberleben kaum aus.
Die OV/KSB-Aktion âSportler gegen Hungerâ will konkret an dieser Stelle helfen. Parallel zum Bau der 4. SgH-Schule in Ijaji/Illu Gelan flieĂen zweckgebundene Spenden in das MfM-Projekt âNachhaltige Landwirtschaft und ErnĂ€hrungâ. Dass fĂŒr viele Kleinbauern der Ertrag oft nicht einmal bis zur nĂ€chsten Ernte reicht, hat mehrere GrĂŒnde. Die Experten der Stiftung berichten von ausgelaugten Böden durch einseitige Bewirtschaftung, von fortschreitender Erosion und veralteten Anbau- und BewĂ€sserungsmethoden, von fehlendem Saatgut und Ernteverlusten durch falsche Lagerung, von ausbleibenden oder unregelmĂ€Ăigen RegenfĂ€llen und zu kleinen AnbauflĂ€chen. Die MĂ€ngelliste möchte das Duo MfM/SgH, das seit 1984 kooperiert, verkĂŒrzen.
Das Anlegen terrassenförmiger Felder und die Befestigung durch tief wurzelndes Vetivergras sind wichtige langfristige MaĂnahmen gegen die Erosion wĂ€hrend der zwei Regenzeiten im FrĂŒhjahr und Herbst. Die Stiftung gibt auĂerdem Kurse fĂŒr Anbau- und BewĂ€sserungsmethoden. Die Bauern lernen, wie sie ihre Felder richtig terrassieren und bepflanzen. MfM baut darauf, dass die Landwirte ihr Wissen weitergeben, dass sie Nachahmer finden. Die Familien erhalten zudem Zugang zu verbessertem Saatgut und neuen Obst- und GemĂŒsesorten wie Karotten, Mangold, Kohl, roten RĂŒben oder Tomaten. âSomit können Eltern ihre Kinder langfristig ausgewogener und damit gesĂŒnder ernĂ€hrenâ, so MfM. In Baumschulen werden unterdessen Obst-, GemĂŒse- und Baumsetzlinge gezogen â jedes Jahr sind’s rund 20 Millionen Setzlinge. Die Stiftung fĂŒhrt auĂerdem produktivere HĂŒhner und verbesserte Bienenstöcke ein.
Ein zentrales Thema ist auch die Aufforstung von erodiertem Land. Lediglich zwölf Prozent des Landes sind bewaldet. Der Bedarf nach neuen AnbauflĂ€chen war jahrelang sehr groĂ, da die alten AckerbauflĂ€chen unbrauchbar geworden sind. MfM versucht nun, der Abholzung des Baumbestandes entgegenzuwirken. Es gibt groĂflĂ€chige Aufforstungsgebiete und Schutzzonen fĂŒr BaumbestĂ€nde. Verbunden mit der Hoffnung, dass die BĂ€ume den Boden festigen und ihm NĂ€hrstoffe zurĂŒckgeben. Da Holz aber fĂŒr die Landbevölkerung ein kostbares Gut fĂŒr den Haus- und HĂŒttenbau ist, wird eigens dafĂŒr gepflanztes Nutzholz zur VerfĂŒgung gestellt. Und: Die Familien erhalten energiesparende Ăfen, mit den sogenannten âGreen Stovesâ ist der Holzverbrauch erheblich geringer. Das Zusammenspiel aller MaĂnahmen soll die ErnĂ€hrungssicherheit einer ganzen Region verbessern und die Familien in die Lage versetzen, VorrĂ€te anzulegen und sich so fĂŒr ErnteausfĂ€lle abzusichern.
Bild: Hier ist Ackerbau schwierig: Ein Blick in die Àthiopische Projektregion Dano. Foto: MfM