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Lohner Weihnachtssingen: 750 Besucher trotzen dem Regen

Den Klassiker fĂŒr „Sportler gegen Hunger“ gab’s endlich wieder live in der City. Leider spielte das Wetter nicht mit.

Sie hatten sich so sehr auf ihr „Weihnachtssingen – wie in alten Zeiten“ gefreut, auf die Wiederbelebung des Live-GeschĂ€fts, auf die RĂŒckkehr zu den bewĂ€hrten Wurzeln. Und dann das: Regen beim Aufbau, Regen beim Auftritt, Regen beim Abbau, Regen bei der „Nachspielzeit“ an den GlĂŒhwein- und Bratwurst-Stationen. Nichts als Regen, Regen, Regen. „Das ist einfach schade, aber da kann man nichts machen“, sagte Jörg Zerhusen, einer der Organisatoren beim Lohner Weihnachtssingen fĂŒr die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“. Keine winterlich-frostige Traumkulisse am Freitagabend in der Lohner City, stattdessen nur Regenschirm an Regenschirm. „Wir freuen uns aber, dass trotz der Bedingungen noch so viele Leute gekommen sind“, so Zerhusen.

Zum 34. Mal hatten die Basketballer von BW Lohne, ihr Nachwuchs, ihr Freundeskreis sowie der BlĂ€serkreis der Musikschule um Fritz Winkler zum SgH-Klassiker eingeladen. Die Ausgaben 32 und 33 hatten coronabedingt digital stattgefunden, als „Weihnachtssingen im anderen Gewand“. Eine ebenso kreative wie höchst erfolgreiche Alternative fĂŒr SgH.

Nun, beim Comeback des Originals, kamen rund 750 Menschen in die Lohner Innenstadt, um dem Chor unter der Regie von Dirigent und Programmdirektor „Hottea“ Kamphaus zu lauschen. Vor drei Jahren, beim letzten richtigen Weihnachtssingen vor Corona, hatten noch rund 2100 Besucher fĂŒr eine drangvolle Enge, fĂŒr eine prĂ€chtige Kulisse zwischen der Kirche St. Gertrud und Haus Uptmoor gesorgt. Daran war in diesem Jahr natĂŒrlich nicht zu denken, die Ă€ußeren Bedingungen erinnerten stark an das Jahr 2018, als das Event der „Magic Laiens“ von BWL Ă€hnlich verregnet daherkam.

„Auf der einen Seite sehr Ă€rgerlich, dass es wieder so ist“, sagte Zerhusen, „aber das Ärgern bringt ja auch nichts.“ Bei seinem Gang durch die bestens ausgestattete Besucherschar gab es immer wieder Zuspruch fĂŒr die Protagonisten des Abends. „Viele haben gesagt: ‚Wir lassen euch doch nicht im Stich‘“, berichtete Zerhusen bei seinem Stopp vor der BĂŒhne. Die Rechnung, die man mit dem Wettergott noch offen habe, werde nun immer höher, sagte Zerhusen.

Die SĂ€nger und Musiker spulten ihr Repertoire trotz der ungemĂŒtlichen Bedingungen mit der bewĂ€hrten Begeisterung ab – tontechnisch und mit Equipment unterstĂŒtzt von der Firma Road Sound. Ein Klassiker jagte wieder den nĂ€chsten.

Mit „Tochter Zion“ ging’s los, gefolgt vom „Winter Wonderland“ und „Leise rieselt der Schnee“, von „Morgen, Kinder wird’s was geben“ und „O du fröhliche“, von „Stille Nacht“ und „Lasst uns froh und munter sein“, von „I’m dreaming of a white christmas“ und „Jingle Bells“. Die Lohner und die, die inzwischen auswĂ€rts leben und zum Fest nach Hause kommen, bekamen bekanntes Liedgut prĂ€sentiert. Und zum Finale gab es wie immer „Heal the world“, den Michael-Jackson-Klassiker. „Ich glaub‘, wir haben noch nie etwas geĂ€ndert“, meinte Zerhusen mit Blick auf die Playlist. Warum auch? Kommt ja Jahr fĂŒr Jahr gut an.

Das eine oder andere StĂŒck wurde auch etwas rockiger prĂ€sentiert – leichtes Mitwippen und Schunkeln im Dauerregen inklusive. „Es war wieder ein besonderes VergnĂŒgen“, sagte Zerhusen ĂŒber das 45-minĂŒtige Programm, das Kamphaus mit einigen Anmerkungen auflockerte. Mal waren es ernste Gedanken („Still schweigt Kummer und Harm“, aus Leise rieselt der Schnee), mal der Wunsch nach Frieden auf der Welt, und mal war’s auch nur ein Ignorieren der Großwetterlage („Bleibt noch ein bisschen, es wird immer trockener“). Zerhusens Fazit: „Alle haben einen tollen Job gemacht.“ Der Regen sei ein „Bestellfehler“ fĂŒr das „Weihnachtssingen – wie in alten Zeiten“ gewesen.

Bild: Spielen unter erschwerten Bedingungen: Der BlĂ€serkreis der Musikschule unterstĂŒtzte die Lohner SĂ€nger. Foto: Schikora