Start

„Summer Run“ startet von null auf 252

Starke Premiere des Vechtaer Sommerlaufs / Wasserhahn wird rechtzeitig zugedreht / Zwei Bäume liegen im Weg

Von Franz-Josef Schlömer

Vechta. Land unter in der vergangenen Woche im Landkreis. Sintflut auf Sintflut ergoss sich Donnerstag, Freitag und Samstag über die Region. Und dann: „Wir haben den Wasserhahn zugedreht“, begrüßte Volksbanken- Sprecher Benno Fangmann lächelnd die wartenden Läufer. In der Tat: Ein, zwei Stunden vor dem „1. Voba Summer Run“ am Samstagnachmittag in Vechta hatte Petrus die Schleusen geschlossen – rechtzeitig, damit auch die noch zögernden Läufer nach draußen strömen konnten. Von null auf 252 – so lautete schließlich die Erfolgsformel der Premiere des Sommerlaufs, der mit 252 Teilnehmern einen imponierenden Start hinlegte.
Mit diesem neuen Event für die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ startete auch die dritte Auflage des „Volksbanken- Laufcups“, der kontinuierlich an Beliebtheit gewinnt. Waren beim zweiten Mal schon 180 Läufer registriert, so sind es mittlerweile 239. „Schon nach zwei Jahren ist der Volksbanken-Laufcup für uns eine Erfolgsgeschichte.

Uns geht das Herz auf, wenn wir die Läuferschar sehen, die dabei ist“, sagte Benno Fangmann und blickte vor dem Start bei der Wunderbar auf den gefüllten Platz der Bühne. Der Sprecher der Volksbanken im Kreis Vechta bedankte sich noch bei Maik Escherhaus (Langenberg), Franz Steinkamp und Olaf Dickmajer (beide Osterfeine), die als Privatläufer die Serie aus der Taufe gehoben hatten. „Wenn sich keiner darum kümmert, dann passiert so was auch nicht“, lobte Benno Fangmann, bevor er gemeinsam mit dem Trio die Siegerehrung der abgeschlossenen Serie vornahm.

Einen Gutschein für ein gemeinsames Abendessen hatte Fangmann auch für die zwölf Azubis der Volksbanken aus dem gesamten Kreis dabei, die den Lauf organisierten. „Die haben das sehr, sehr gut gemacht. Auf der Strecke gab es nullkommanull Probleme“, erklärte Maik Escherhaus, der natürlich auch als Läufer unterwegs war. Und der Vorsitzende des SV Langenberg ergänzte: „Die Premiere ist ein absoluter Erfolg. Die Location ist top gewählt, hier geht man keinem auf den Geist. Die Streckenführung können sie genauso wieder machen.“

Von der Wunderbar ging es schließlich direkt in die Waldgebiete von Welpe und Füchtel. Das Unwetter zuvor hatte die Azubis aber mit unverhofften Problemen konfrontiert, denn auf der Strecke lagen plötzlich zwei umgekippte Bäume. Mit einer Axt, die aus der nahen Siedlung geholt wurde, ging’s dabei.

Einer konnte weggeräumt werden, der andere wurde so bearbeitet, dass er frei von Ästen war und übersprungen werden konnte. „Der Baumstamm war ja klein. Wer da nicht rüberkommt . . .“, schmunzelte Silvia Bultmann. Die Dammerin gewann den 10-km-Lauf der Damen und genoss ihre Premiere in Vechta: „Das war ’ne schöne Strecke, die gut ausgeschildert war. Ich laufe ja sowieso lieber im Wald als in der Stadt.“

Vorsicht, so ein erfahrener Voba-Runner, hätte man nur bei den zwei Brücken walten lassen müssen, die aufgrund der Nässe doch etwas rutschig gewesen seien. Und bei Autofahrern, die Absperrungen auf Bürgersteigen umfahren hätten.

Für ein Kuriosum sorgte übrigens der Garreler Michael Majewski, der die 10-km-Strecke praktisch im Sprint durchzog und in 33:38 Minuten überlegen gewann, dann aber auch noch die 5-km-Distanz in Angriff nahm, wo ihm im Sprint um den Sieg gegen seinen Bruder Tobias dann die Körner ausgingen. Den ersten Lauf hätte er sich mit Blick auf das packende Bruderduell wohl besser aufgespart, meinte Voba-Azubi Jan-Bernd Echtermann, der abends locker-flockig die Siegerehrung durchführte.

Da hatten die Kids, die im Kinderlauf wohl erstmals bei so einen Event starten, ihre Überraschungstüten schon längst verstaut. Auch sie genossen es, unter dem Trommelwirbel von Sambalaon und Samba Landaya ins Ziel gepusht zu werden.

Nach Tagen des Dauerregens lugte bei der trockenen Summer- Run-Premiere am Ende sogar die Sonne hervor. „Die 21- km-Läufer werden hinten raus noch ganz schön ins Schwitzen kommen, eine Klimaanlage haben sie ja auch nicht dabei“, unkte Streckenmoderator Bernhard Bünnemeyer. Bei Andreas Bröring traf das in keinem Fall zu: Der Lohner lief bei seinem Halbmarathon- Sieg in 1:23:14 Stunden so locker und frisch durchs Ziel, als ob er nur um die Häuserecke spaziert wäre.

Bild: Locker durch die Wälder rund um Welpe und Füchtel: Das Streckenprofil des Sommerlaufs erntete viel Lob. Foto: Schikora