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Torflut in Neuenkirchen: 131 Treffer in 20 Spielen

11. Champions League: Ende 2017 noch stolze 2018 Euro fĂĽr SgH

Von Franz-Josef Schlömer

Neuenkirchen. Eine Regenflut ergoss sich zum Jahreswechsel über den ganzen Landkreis, eine Torflut kam in Neuenkirchen dazu – nämlich bei der 11. Champions League des TuS Neuenkirchen für „Sportler gegen Hunger“. Insgesamt 131 Tore in 20 Spielen – so viele wie noch nie, da krachte es gewaltig. Bezeichnend das Stadtderby im Finale: Manchester City gewann gegen Manchester United nach einem packenden 5:5 mit 5:4 im Neunmeterschießen. Passend zur Knallerei kurz vor Silvester 2017 fiel der Erlös an Neujahr aus – nämlich 2018 Euro für SgH.
Für die klangvollen Traditionsklubs spielten natürlich aus allen TuS-Teams bunt zusammengewürfelte Kicker. Den entscheidenden Neunmeter in Finale erzielte Tim Hollenstädter, der etatmäßig in der 2. B-Jugend der SG Neuenkichen-Vörden spielt. Und zum weiteren Matchwinner avancierte City-Keeper Elias Hasspecker, der zuvor einen Neuner gehalten hatte. ManCity-Kapitän Christoph Oevermann überließ dann dem Torhüter aus der zweiten A-Jugend die ehrenvolle Aufgabe, den Henkelpott von Obmann Andreas Berens abzuholen.

Die treffsichersten Schützen in der allgemeinen Torflut waren zwei Frauen (ihre Tore zählten doppelt), und zwar die etatmäßige Landesliga-Torhüterin Anne Brickwedde (ManU) und Umran Sert (ManCity), die nach ihrer Babypause im Sommer wieder in der „Zweiten“ eingestiegen ist. Kurios: Ihr Bruder Yahya Yildiz (Tottenham), der bei Güvenspor Damme kickt, holte sich zusammen mit TuS-Torjäger Christian Buse die Kanone bei den Männern – beide kamen auf sieben Tore. Bei insgsamt 131 Treffern brauchte Oldie Christoph Rechtien auch kein Stechen beim Tore-Tipp anwenden, trotz der 389 Tipps hatte auf diese Topquote nur der verwegen setzende Ralf Feldkamp richtig spekuliert.

Auch bei der Tombola ging’s zur Sache. Stefan Wehinghaus und Hendrik Landwehr wurden die Lose fĂĽr die 100 Preise förmlich aus der Hand gerissen. Um fĂĽr weitere Spannung zu sorgen, packte Andreas Berens kurzerhand sein Lottogerät fĂĽr das Zusatzzahl-Tippen aus.

Zum Highlight entwickelte sich das erstmals durchgeführte Einlagespiel der kleinen Champions: Die Jungs und Mädels der G-Jugend waren mächtig stolz, vor so einer großen Kulisse gegen die befreundeten Bambinis von RW Damme zu spielen. Ein toller Fight auf dem Hallenparkett, der 2:2 endete. Jonas Gude traf zweimal für den TuS, Sönke Droppelmann und Ben Henjes erzielten Dammes Tore. Anschließend gab es als Belohnung ein „Stiefeltrinken“ – aber anders, als es die ganz großen Champions kennen.

Innerhalb von nur drei Jahren hat sich auch das von Marielle Middendorf ins Leben gerufene Mega-Dart etabliert, das das Promi-Schießen bzw. Promi-Werfen auf den Basketballkorb abgelöst hat. „Wenn Marielle ruft, folgen ihr fast alle Freunde und Gönner des Vereins“, meinte Andrea Berens. 17 Personen machten diesmal mit, darunter mit Mechthild Flottemesch und Renate Pohlmann auch zwei Damen. Nach jeweils drei verdeckten Würfen über eine hohe Matte auf die Dartscheibe auf dem Hallenboden kamen sechs ins Finale, wo Stefan Thye-Lokenberg mit einem Bullseye (100 Punkte) vor Guido Oevermann und Vorjahressieger Georg Weimer (je 80) gewann. Am VIP-Tisch wurden danach nicht nur die Würfe analysiert – hier erwies sich der stellvertretende Fußballobmann „Wille“ Kolhosser als guter Gastgeber und vor allem als glänzender Motivator.

Das Werfen mit den kleinen Sandsäckchen bescherte den Promis auch einige strittige Situationen. So wähnte Friedhelm Biestmann einen seiner Würfe auf der 80er–Linie, doch die knallharte Marielle Middendorf sah nur eine „60“ – und Biestmann forderte fürs nächste Jahr die Einführung des Videobeweises.

So ging es bei der 11. Champions League auf allen Ebenen hoch her, natürlich auch in der Cafeteria, wo Christiane Middendorf und Birgit Wernke ihren Laden im Griff hatten und keine Wünsche unerfüllt ließen. Den sportlichen Part der Organisation bewältigten Stephan Krämer und Dominik Schulte in bewährter Manier, auch die Brüder Thomas und Peter Buschermöhle bestachen als Schiedsrichter mit stoischer Souveränität. Am Ende passte alles zusammen, sodass 2017 stolze 2018 Euro für SgH zusammenkamen.

Bild: Keine Angst vor den FuĂźballern: Lara Sudendorf marschiert durch die LĂĽcke. Foto: Wenzel