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Weihnachtssingen kommt gigantisch an

Digitalversion der Lohner Traditionsveranstaltung fĂŒr „Sportler gegen Hunger“ wird zum großen Erfolg

Von Steffen LĂŒnsmann

Lohne. Die Illusion war perfekt. Die Moderatoren Jörg Zerhusen und Horst „Hottea“ Kamphaus standen auf der schicken BĂŒhne, auf dem Pult ein Adventskranz – und im Hintergrund das weihnachtlich beleuchtete Haus Uptmoor. Bis hierhin wirkte es fast so, als wĂ€re das 32. Lohner Weihnachtssingen fĂŒr die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ eine ganz normale Auflage der Traditionsveranstaltung. Doch das Duo stand nicht etwa wirklich in der Lohner FußgĂ€ngerzone, sondern in einer Halle der Firma Road Sound, direkt an der A1. Das Haus Uptmoor wurde ĂŒber einen riesigen Bildschirm in den Hintergrund projiziert. Das Lohner Weihnachtssingen prĂ€sentierte sich coronabedingt im anderen Gewand. Alles digital. Doch auch diese 32. Auflage war eine besondere. Perfekt inszeniert, mit schönen musikalischen Einspielern und viel Liebe zum Detail. So kam auch per Livestream in den Wohnzimmern der Stadt Weihnachtsstimmung auf. Das Spendenergebnis der Veranstaltung war nicht weniger ĂŒberragend: Alleine ĂŒber das Online-Portal waren bis Sonntagmittag 19.096 Euro eingegangen.

„Ein gigantischer Betrag“, jubelte Horst „Hottea“ Kamphaus am und berichtete, dass die weiteren SpendenkanĂ€le – wie etwa der „Spenden-Drive-in“ und das Bier-Taxi noch ausgewertet werden mĂŒssen. Bis zum heutigen Montag sind die KanĂ€le auch noch offen.

Mit einer Nachbetrachtung des Abends taten sich „Hottea“ Kamphaus und Jörg Zerhusen schwer. „Wir haben da einfach zu zweit in die Kamera geschaut“, sagt Kamphaus zur ungewohnten Situation in der Halle von Road Sound, wo sich auch das Impfzentrum des Landkreises Vechta befindet.

Um 18.00 Uhr war das Event der BWL-Basketballer, der BlĂ€ser und ihrer Freunde am Mittwoch online gegangen. Zwei Stunden lang fĂŒhrten Jörg Zerhusen und „Hottea“ Kamphaus durch das kurzweilige Programm. Zu sehen gab es fĂŒr die „Streamer“ an den Bildschirmen aufwendig vorproduzierte Musik-Clips und weitere kleine Einspieler mit Gedichten und Geschichten. Man merkte schnell: Das Team um Jörg Zerhusen, „Hottea“ Kamphaus, Matthias Tebben und Leon Schumacher hatte zusammen mit den Event-Spezialisten von Road Sound ganze Vorarbeit geleistet.

Apropos Arbeit: Die verrichtete auch Christian „Posse“ Zerhusen als Geldeintreiber auf dem abgesperrten Parkplatz vor dem alten Rathaus. Und er war nicht alleine: Sohn Franz unterstĂŒtzte ihn beim „Spenden-Drive-in“ – er sollte als Mann fĂŒr die Zukunft schon einmal in die Rolle hineinwachsen.

Die beiden Weihnachtssingen-Außendienstler nahmen reichlich Spenden entgegen – was in mehreren Live-Schalten vom Road-Sound-Studio in die Lohner Innenstadt auch zu bestaunen war. Phasenweise staute sich der Verkehr regelrecht. Es lieferten aber nicht nur Autofahrer, sondern auch Fahrradfahrer und FußgĂ€nger ihre Spenden ab – weshalb „Posse“ den „Drive-in“ kurzerhand zum „Geh-in“ erklĂ€rte.

Viel zu tun hatten derweil auch die Bier-Taxi-Fahrer, die mit dem Lohner GetrĂ€nkehaus Elsen kooperierten. Im Vorfeld hatten die Lohner Bier- und GlĂŒhweinbestellungen aufgeben können. Vier Taxen waren schließlich am Mittwoch im Einsatz und brachten zig Bestellungen an den Mann und die Frau. Auch dabei entstanden noch einige Fotos und kurze Videos, die dann in das Programm eingebettet wurden.

Die erste HĂ€lfte des Weihnachtssingens verlief musikalisch traditionell. Aus den in einzelnen Kabinen entstandenen Aufnahmen wurden mit viel Aufwand schöne MusikstĂŒcke kreiert – dank der herausragenden Hilfe von Andre Menke. Zum Abschluss des ersten Teils lief dann der Klassiker „Heal the World“ von Michael Jackson. Es war zugleich die StaffelĂŒbergabe an die Lohner „Stadtstreicher“, die mit der Anmoderation von Johannes Vallo die BĂŒhne ĂŒbernahmen. Es folgte ein rund zweistĂŒndiges DJ-Programm mit DJ Bolle und Niklas Cue inklusive Verlosungen.

Nebenbei ging der Blick wĂ€hrend des Livestreams immer mal wieder nach oben links. Denn dort wurde in Echtzeit der Stand der Spenden erhoben, die ĂŒber das Portal „Betterplace“ eingegangen sind. Am Sonntagmittag standen sensationelle 19.096 Euro auf der Uhr. Die Spenden aus Posses Drive-in und dem Bier-Taxi-Erlös waren noch nicht mit eingerechnet. Auch die Zahl der Stream-Besucher wird in den kommenden Tagen noch ermittelt; die Organisatoren sind sehr gespannt.
„Hottea“ Kamphaus war unterdessen auch am Donnerstagmorgen noch voll im digitalen Tunnel. „Ich bin immer noch im Internet und find‘ da auch nicht mehr raus“, sagte er mit einem Grinsen. Das erste Feedback sei schon mal positiv gewesen, zumal ja auch technisch alles reibungslos funktionierte.

Bei all ihrer Freude ĂŒber die schönen Einspieler und BeitrĂ€ge zum Lohner Weihnachtssingen prĂ€sentierten sich die Moderatoren allerdings auch ein bisschen wehmĂŒtig. Dass die Pandemie das Winterfest mit ĂŒber 2000 Menschen in der Lohner Innenstadt verhindert hatte, stimmte das Duo doch ein wenig traurig. Und so sprach Jörg Zerhusen prompt eine Einladung fĂŒrs Weihnachtssingen 2021 aus. Dann wieder vor dem echten Haus Uptmoor.

Bild: Der musikalische Auftakt: Die BlĂ€ser machten beim 32. Lohner Weihnachtssingen fĂŒr „Sportler gegen Hunger“ den Anfang. Es folgten viele weitere Aufnahmen, die aufwendig zusammengeschnitten wurden. Screenshots: weihnachtssingen-lohne.de