Zur Kroger Wanderung raffen sich auch Couchpotatoes auf

Trotz Handball-WM und durchwachsenem Wetter spazierten 160 Teilnehmer für SgH durch Kroge-Ehrendorf

Kroge. Deutschland bestritt bei der Handball-WM gerade sein Spiel um Platz drei gegen Frankreich. Und auch das Wetter war, mal wieder, bescheiden. Beste Voraussetzungen eigentlich für einen gemütlichen Sonntag auf der Couch. Aber gewiss nicht in Kroge-Ehrendorf, wenn es heißt: Waldwanderung.

Auch wenn die Organisatoren bei der 30. Ausgabe für die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ durch die Umstände mal wieder gezwungen waren, spontan die Route zu ändern und Deutschland gegen Frankreich ein spannendes WM-Spiel bot, rafften sich knapp 160 Teilnehmer auf und liefen unbeirrt durch Kroge. Und im Orga-Team lief es auch: nämlich rund. Das bestätigte Kroges Pressewart Hendrik Zerhusen: „Jeder wusste, wo er anpacken musste.“

Eben nicht alle Umstände waren so widrig wie das Wetter. „Im Pfarrheim findet man den Zuckerpott auch nach 40 Jahren immer noch an derselben Stelle“, gab Zerhusen Einblicke in die anschließende Zusammenkunft in der Kroger Einrichtung. Er lobte dabei auch die Spielerfrauen der Fußballer, die sich dort um das leibliche Wohl der Wanderer kümmerten: „Die sind ja mit dem Pfarrheim im Dorf aufgewachsen, von ihrer Erfahrung und ihrem ehrenamtlichen Einsatz haben bei dem Event alle profitiert.“ Die Damen gesellten sich zu ihren Sportlern dazu, die vor allem bei der Zwischenstation Fest- und Flüssignahrung an die Wanderfreunde reichten.

Knapp vier bis fünf Kilometer spazierten die Teilnehmer durch den Ort, aufgrund der feuchten Böden und aus Rücksicht auf ältere Teilnehmer vermehrt auf befestigten Wegen, unter anderem vorbei am Sportplatz und über die Diepholzer Straße. Wer nicht mehr so gut zu Fuß war, kehrte direkt im Pfarrheim ein. Kroges Vereinsvorsitzender Peter Willenborg zeigte sich bei seiner Begrüßungsrede vor dem Start zudem besonders erfreut über zahlreiche Wanderer aus umliegenden Sportvereinen.

Der ehrenamtliche Einsatz der Helfer ließ auch zum Ende der Veranstaltung nicht nach, lobte Sprecher Hendrik Zerhusen: „Wenn man dann Leute dabei hat, die sich auch nicht drum scheren, mal Handfeger und Besen in die Hand zu nehmen, geht der Tag schnell vorbei.“ Um 18.00 Uhr verließen die letzten Aktiven das Kroger Pfarrheim. Bei der in diesem Jahr erstmals nicht ausgetragenen Fußball-Ortsmeisterschaft erwäge man für die kommenden Jahre nun Alternativen, sagte er weiter.

Die Tatsache, dass in der WhatsApp-Gruppe seines Teams im Anschluss an die Wanderung kein Gesprächsbedarf mehr bestand, wertete Zerhusen als Beweis für eine erfolgreiche Veranstaltung. Eine Geschichte brachte ihn dabei auch einen Tag nach der Veranstaltung noch zum Schmunzeln. Ein Einheimischer und in Kroge aufgewachsener Bekannter gestand ihm als zugezogenen Kroger, „dass er es jetzt mit 50 Jahren das erste Mal überhaupt geschafft hätte, die komplette Strecke mitzugehen“. Ob er in seinem bisherigen Leben auch ein Dasein als Couchpotato fristete, wurde nicht überliefert.

Bild: Mit Schirm und Charme – in Kroge schon Methode: Die Naturfreunde ließen sich auch in diesem Jahr bei der 30. Ausgabe der Wanderung für „SgH“ nicht vom Wetter abhalten. Foto: Wenzel