Preis der Bundesliga-Stiftung 2009

Berlin. Mit vier Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 1936 machte sich Jesse Owens unsterblich. Das Schmuckstück des Berliner Olympiastadions, das nur einem elitären Kreis zugänglich ist, heißt folgerichtig Jesse-Owens-VIP-Lounge. Dort gab es am späten Montagabend immerhin zweimal Gold. Im Rahmen der Berufswettbewerbe 2009 des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) zeichnete die Bundesliga-Stiftung der Deutschen Fußball Liga DFL zwei Preisträger in der Kategorie „Soziales Engagement“ aus: den Fernsehsender Sky und die Sportredaktion der Oldenburgischen Volkszeitung.

„Es war schwierig, den Richtigen zu finden. Am Ende blieben zwei übrig, die es verdient hatten. Da haben wir uns gesagt: Wenn schon, denn schon. Der Preis wird nicht halbiert, sondern es gibt doppelt Gold“, erklärte DFL-Geschäftsführer Tom Bender bei der Laudatio vor 150 Sportjournalisten aus ganz Deutschland. Die prominent besetzte Jury, der auch Bundesliga-Rekordspieler „Charly“ Körbel angehörte, zeichnete die OV-Sportredaktion für ihre Jubiläumsaktion „25 Jahre Sportler gegen Hunger“ aus. Gold bedeutete dabei eine riesige Urkunde der Bundesliga-Stiftung, die OV-Sportchef Franz-Josef Schlömer von Tom Bender und VDS-Präsident Erich Laaser überreicht bekam, und eine Prämie von 3000 Euro, die natürlich SgH zugute kommt. „Die Oldenburgische Volkszeitung gehört zu den kleinsten deutschen Tageszeitungen mit Vollredaktion. Und ihre Sportredaktion hat aus einem ersten Spendenaufruf vor 25 Jahren ein großes Sportangebot initiiert und damit über 2,6 Millionen Euro für die Hungerhilfe eingespielt“, skizzierte Tom Bender den Weg vom Winter 1984 bis zum Silberjubiläum 2009.

Der Preis für „Soziales Engagement“ wurde erstmals verliehen, die DFL betrat damit Neuland. „Die Auszeichnungen sollen Sportredaktionen in ganz Deutschland dazu ermutigen, neben der Pflicht der Berichterstattung auch gesellschaftliche Verantwortung zu leben“, sagte Bender. Der Preis solle dazu animieren, nicht nur über bewegende Schicksale zu schreiben, sondern daraus auch eigenes Engagement zu entwickeln. Eine Ehrung dafür, dass man sich auf besondere Art und Weise für Schwache und Hilfsbedürftige einsetzt. „Bei den Vorschlägen waren alle Facetten dabei, unterschiedlichste Sportarten, große Sender und Verlage, aber auch kleine Zeitungen wie ihr“, berichtete DFL-Kommunikationsdirektor Christian Pfennig.

Über die Kontinuität und Dimension von „Sportler gegen Hunger“ herrschte großes Staunen unter den renommierten Sportjournalisten. Erster Gratulant war Tischnachbar Heribert Faßbender. „Respekt. Eine fantastische Sache. Was für eine Auflage habt ihr eigentlich?“, wollte der einstige „Mr. Sportschau“ der ARD gleich wissen. „Mensch, macht ihr das immer noch? Darüber haben wir doch schon im letzten Jahrhundert berichtet“, schmunzelte VDS-Vizepräsident Jochen Zwingmann; dem früheren Sportchef des dpa-Büros Hannover sagte SgH natürlich noch etwas. Auch NDR-Reporter Alexander Bleick, selbst Preisträger in der Kategorie Hörfunk, gratulierte: „Schön, dass auch mal eine regionale Zeitung hier für ihr Engagement ausgezeichnet wird.“

Vor der Ehrung im Olympiastadion gab’s mitten in Berlin die Prämierung der „kicker“- Sportfotos des Jahres. Standesgemäß beim Sponsor Mercedes in der exquisiten „Mercedes Gallery“ unter den Linden. Neben dem rasanten Auto namens SLR Stirling Moss. „Bitte nicht berühren“, stand auf der Hinweistafel. Grundpreis: 892.000 Euro. Farbe: Silber. Später am Abend gab’s Gold zum Anfassen – für Sportler gegen Hunger.

Bild: Die Urkunde mit dem Logo der Bundesliga-Stiftung, das einen zum Herzen geformten Mittelkreis darstellt, erhielt OV-Sportchef Franz-Josef Schlömer (Mitte) von Tom Bender (links) und Erich Laaser (rechts). Foto:Camera 4