Laureus Medien Preis 2005

München. „Sport has the power to change the world.“ Die Rede von Nelson Mandela wurde auf der großen Videowand im mondänen Witzigmann-Palazzo in München eingespielt und leitete beim „Laureus Medien Preis“ zur Preisverleihung in der gleichnamigen Kategorie über. Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Österreichs Ski- Legende Franz Klammer stellte als Laudator den 400 geladenen Gästen aus den Spitzen des Sports und der Schickeria die drei nominierten Kandidaten vor: Sport Bild, die Sportredaktion der Oldenburgischen Volkszeitung und die ZDF-Sportreportage. And the winner is: „Sport Bild“, verkündete Laureus-Chairman Boris Becker nach dem öffnen des Umschlags – vor OV und ZDF.

Aus über 100 Vorschlägen hatte der Verband Deutscher Sportjournalisten jeweils drei Kandidaten für die Kategorien „Spirit von Laureus“, „Sport has the power to change the world“ und „Medienperson des Jahres“ nominiert, aus denen Topsportler wie Boris Becker, Franz Beckenbauer, Franziska van Almsick, Katarina Witt und Dr. Klaus Steinbach oder Helmut Markwort (Focus) und der ehemalige Innenminister Otto Schily die Sieger wählten.

Seewolf mit Garnele und kleinen Tintenfischen auf Orzo mit Risina-Bohnen, Tomaten und Basilikum: Nachdem Starkoch Eckart Witzigmann diesen zweiten Speisegang im Spiegelsaal seines Restaurant-Theaters serviert hatte, stellte Franz Klammer die Kandidaten in Wort und Bild vor. So erfuhren die Gäste von den Anfängen von „Sportler gegen Hunger“ im Winter 84/85, von den sportlichen Aktivitäten im Kreis Vechta und von dem Erlös von rund 2 Millionen Euro. „Eine super Sache, die ihr da macht“, sagte der Abfahrtsolympiasieger zu OV-Sportchef Franz-Josef Schlömer. Die Sport Bild gewann schließlich mit einer dreiteiligen Serie über Außenseiter im Sport, die ZDF-Sportreportage war mit einer zweiteiligen Serie über den Anit-Doping- Kampf nominiert worden.

Lob und Anerkennung für „Sportler gegen Hunger“ gab‘s von vielen Seiten, etwa von Tischnachbar Günter Deister, dem 66-jährigen Sportchef der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Hier werden nicht nur die Beckmanns geehrt, hier kommt auch so ein sozialer Aspekt zur Sprache“, sagte Deister, der selbst als Kandidat in der Kategorie Medienperson des Jahres vorgeschlagen war. „Mit Hans Wilhelm Gäb gibt es da wohl einen zu starken Mann“, vermutete Deister schon vor dieser Wahl, die NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach moderierte. So kam es dort auch. Der 69-jährige Sporthilfe- Vorsitzende Gäb kommentierte die Laudatio auf ihn gewohnt humoristisch: „Wenn mein Vater das gehört hätte, wäre er stolz gewesen. Wenn meine Mutter das gehört hätte, hätte sie das alles auch noch geglaubt.“

Die Laureus-Bewegung wurde vor sechs Jahren von DaimlerChrysler und dem Schweizer Schmuckriesen Richemont (Cartier, Montblanc, IWC) initiiert. Die in dieser Zeit jährlich in Monte Carlo bzw. Lissabon vergebenen Laureus Sport Preise sollen weltweit zu den Oscars des Sports ausgebaut werden. Darüber hinaus setzt die Laureus-Stiftung jährlich zwei Millionen Dollar für soziale Sportprojekte auf der ganzen Welt ein. Um die Laureus-Bewegung noch bekannter zu machen, wurde erstmals der Laureus Medien Preis vergeben.

In puncto „Sport has the power to change the world“ sah dabei auch „Sportler gegen Hunger“ glänzend aus. „Das Bild von euch kam so sympathisch rüber. Die Franzi hat für die Oldenburgische Volkszeitung gestimmt“, verriet Regine Eichhorn, die Managerin von Franziska van Almsick, in der After-Show-Party aus der geheimen Wahl. Die OV in einem Atemzug mit Sport Bild und ZDF – das zerging genüsslich auf der Zunge wie „Meine Freudenträne“ aus Schokolade, Passionsfruchteis und exotischen Zitrus- Früchten, was Starkoch Witzigmann zum Finale auffahren ließ.

Foto: Tennis-Legende Boris Becker begrüßte Sport-Chef Franz-Josef Schlömer (rechts) und OV-Redakteur Volker Kläne (links) zur Gala „Laureus Medien Preis 2005“