Leipzig. Durch das Glasdach hoch über den Giebeln der Stadt Leipzig schien am 8. Juli 2003 verhalten die Mittagssonne, in den Pausen lauschten die Gäste gebannt den Klängen eines A-capella-Sextetts, und die Ansprache hielt der Landesvater persönlich. Der Vergleich eines der Redner, der den Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung einen „Oscar für das druckende Gewerbe“ nannte, hinkte dann aber doch ein wenig. Es brach auch niemand in Tränen aus, und herzzerreißende Dankesreden gab es auch nicht.
Eine feierliche Stimmung machte sich dennoch breit unter den rund 150 Gästen, die an jenem Montag im Sommer 2003 auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Leipzig gekommen waren. Vor allem natürlich unter den Preisträgern des Lokaljournalistenpreises, der seit 25 Jahren vergeben wird und als wertvollste Auszeichnung dieses Genres gilt. Und zu diesen Preisträgern gehörte diesmal auch die Sportredaktion der Oldenburgischen Volkszeitung, die von der Jury für die Initiierung und journalistische Begleitung der Aktion „Sportler gegen Hunger“ mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurde. Das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro haben die OV-Sportler längst gespendet – natürlich für „Sportler gegen Hunger“. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt und Beate Neuss vom Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung überreichten den Preis an die OV-Sportredaktion mit Franz-Josef Schlömer, Andreas Hausfeld, Andreas Hammer und Carsten Boning.
Die Jury unter Leitung von Dieter Golombek von der Bundeszentrale für politische Bildung würdigte damit das zwei Jahrzehnte lange Engagement der OV-Sportredaktion für den Breitensport im Kreis Vechta und die Hungerhilfe in Afrika. Die Beständigkeit über so viele Jahre unterschied „SgH“ deutlich von den Projekten der übrigen Preisträger. „Aus einer spontanen Idee ist eine Volksbewegung geworden“, sagte Golombek. „Und die OV begleitet diese Aktion journalistisch flott und mit menschlicher Wärme.“
Der Konrad-Adenauer-Preis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen für Tageszeitungen in Deutschland. „Es ist der Journalistenpreis, der am schwersten zu erringen ist“, sagte Golombek. „Denn eine große Reportage, ein Leitartikel reicht nicht. Hier geht es um mehr: um Kontinuität, Konzepte, Aktionen, Projekte. Um Arbeiten, die positive Folgen haben.“
Jahr für Jahr muss sich die Konrad-Adenauer-Stiftung laut Golombek zwischen 400 bis 500 Vorschläge entscheiden. Und im Jahre 2002 stufte sie die OV-Sportredaktion auf Platz drei hinter dem Sieger Leipziger Volkszeitung und der zweitplatzierten Braunschweiger Zeitung.
Bild: Über den Dächern von Leipzig überreichten Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (2. von links) und Beate Neuss von der Konrad-Adenauer-Stiftung (4. von links) den Lokaljournalistenpreis an die OV-Sportredaktion mit Sport-Chef Franz-Josef Schlömer (Mitte)