Start

Eifrigen Botschaftern gehen die Lose aus

Vor der Sportwoche stehen in der Adolf-Kolping-Schule Lohne die Info-Tage ĂŒber „Sportler gegen Hunger“ an

Von Viktoria Willenborg

Lohne. Viel Hektik und Ratlosigkeit im Flur zum Sekretariat der Adolf-Kolping-Schule Lohne: Zahlreiche Losblöcke sind schon leer gerissen! „Herr Espelage, was sollen wir denn jetzt machen? Hat noch jemand Lose?“, fragen die SchĂŒler der Klassen 12 des Beruflichen Gymnasiums Technik aufgeregt. Aber Religionslehrer Martin Espelage beruhigt sie und verteilt die verbleibenden Blöcke.

Als Vorspiel zur Sportwoche, die am Freitag mit einem Volleyballturnier beginnt, gibt es die Info-Tage. 40 SchĂŒler zweier Klassen haben im Religionsunterricht PrĂ€sentationen ĂŒber die Arbeit von „Sportler gegen Hunger“ in Afrika erstellt und ziehen damit seit Montag durch alle 90 Klassen der gesamten Schule. Auch Hannah Runnebohm, Arndt Thobe, Jan-Philipp Thomann und Felix Schraad machen sich damit auf den Weg zu ihrer fĂŒnften PrĂ€sentation ĂŒber die OV/KSB-Aktion. Es gilt, die MitschĂŒler fĂŒr „Sportler gegen Hunger“ zu begeistern und Lose fĂŒr SgH zu verkaufen. Dabei gibt es nur vier Gewinne: eine Ballonfahrt und drei Geldpreise (75, 50 und 25 Euro).

Erste Station sind die Elektronik-Azubis. Sie kennen das SgH- Projekt mit dem Schulbau in Kelecha Jibat bereits. Anfangs reißen sie ein paar SprĂŒche, aber als die Botschafter ihr Referat vortragen, sind sie ruhig. Vor dem Losverkauf schĂ€rft Hannah sie noch mal auf den guten Zweck ein. Das macht sie gut: „Das Geld, was ihr gebt, kommt wirklich an“, betont die 17-JĂ€hrige. Immer wieder reißen Arndt und Hannah Lose ab, die MĂŒnzen klimpern in der großen schwarzen Geldtasche. Von Klasse zu Klasse werden sie routinierter. Wie echte Profis machen sie das, ohne Karteikarten oder Stottern. „Sind alle da? Dann können wir ja jetzt anfangen“, sagt Felix selbstbewusst. Und das, obwohl viele der SchĂŒler Ă€lter sind als die vier Botschafter. „Der erste Tag war schwer, so vor komplett Fremden zu reden. Aber jetzt haben wir den Aufbau im Kopf“, sagt Hannah. „Die Aufregung legt sich einfach auch mit der Zeit“, ergĂ€nzt Felix.

Unterwegs fĂŒhlen sie sich manchmal wie Lehrer: Es gibt Technikverzögerungen („Mag der PC keine USB-Sticks?“), manchmal mangelt es an der SchĂŒlerkonzentration. Das merkt die Gruppe, die vorne steht, sofort. „Es ist schwierig, die Aufmerksamkeit zu bekommen“, sagt Hannah. „Aber wenn wir das Bild aus Äthiopien mit den vielen SchĂŒlern im engen Raum zeigen, dann haben wir sie“, sagt die 17-JĂ€hrige. Alle Botschafter sind mit viel Eifer dabei. „Das schaukelt sich manchmal in den Klassen richtig hoch“, berichtet Espelage. So wollen die SchĂŒler sich im Kaufen und Verkaufen der Lose manchmal ĂŒberbieten. „Wir haben mega viel verdient, zwei Blöcke in einer Klasse“, sagt Botschafter Robin PflĂŒgge stolz. 200 Lose hat der 18-JĂ€hrige mit seiner Gruppe verkauft. Er macht gerne mit: „Es ist fĂŒr den guten Zweck. Wir können froh sein, dass wir hier so viel haben. Das ist ein gutes GefĂŒhl zu helfen“.

Hannah, Arndt, Jan-Philipp und Felix haben sich ein ambitioniertes Ziele gesetzt: „Wir wollen helfen, die vier Millionen Euro knacken“, gibt Hannah die Marschrichtung vor. Insgesamt hat SgH seit der GrĂŒndung vor 33 Jahren 3,829 Millionen Euro eingesammelt. Arndt ergĂ€nzt mit Blick auf den Erlös der Adolf-Kolping-Schule, die seit 1993 mitmacht: „Erst mal wollen wir unsere Zahlen aus den Vorjahren toppen.“

Auch heute ziehen die Gruppen weiter durch die Klassen. Martin Espelage ist stolz auf seine Botschafter, die Info-Tage fĂŒr SgH laufen wie von alleine. Seine wichtigste Aufgabe nun: neue Losblöcke holen.

Info: Die Gewinnnummern stehen demnÀchst in der OV und auf der Schulhomepage.

Bild: Begehrte Lose: Arndt und Hannah (Mitte) finden interessierte KĂ€ufer. Foto: Willenborg