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Mit lässigem Schmiss die Kugeln legen

Gemeinsam spielen Besucher aus Spaß an der Freude und für den guten Zweck von „Sportler gegen Hunger“

Von Viktoria Willenborg

Erlte. Das Licht aus der Erlter Boule-Scheune erleuchtete die Umgebung, das Klönen der gut gelaunten Spieler und Besucher rang bis nach draußen vor: Die SG Teutonia Erlte hatte zum 12. Promi-Cup zugunsten der OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ eingeladen. Und gekommen waren viele: „Wir haben 60 Anmeldungen, so viele Leute hatten wir lange nicht mehr hier“, berichtete Herbert Grave, erster Vorsitzender der Spielgemeinschaft Teutonia Erlte. „Die Stimmung ist sehr gut und die Leute sind alle gut zufrieden“, ergänzte Jogy Nageler, Leiter der Abteilung Boule.

Grave war zufrieden mit dem Andrang: „Es ist ein guter Mix aus den verschiedenen Jahrgängen gekommen.“ Ob Schützenthron, stellvertretender Bürgermeister, Messdiener oder Gemeinderatsmitglied: Beim Boule-Spiel steht der Spaß im Vordergrund.

„Das ist das Schöne. Viele, die hier sind, können nicht boulen. Es ist es umso lustiger, wenn man nicht trifft“, berichtete André Hüttemeyer, stellvertretender Bürgermeister von Visbek. Er schätzte besonders die gute und lockere Atmosphäre. Der 26-Jährige war im vergangenen Jahr bereits dabei und gewann: „Ich habe da ein ganz gutes Team mitbekommen.“ Sein Patentrezept in diesem Jahr? „Ich schaue mir was von den Profis ab, zum Beispiel den lockeren Wurf aus dem Handgelenk“, sagte Hüttemeyer. Das half aber nur wenig, diesmal landete er nur auf dem 18. Platz – von insgesamt 20 Mannschaften. Gewonnen hat am Ende das Team mit Doris Meyer, Katrin Kollhoff und Dennis Haskamp.

Ob in einer angedeuteten Hocke oder mit geraden Beinen: In der Boule-Scheune war beim Wurf alles erlaubt. Ab und an zückten die Vereinsmitglieder das Maßband, um den Abstand der Kugeln genau zu bestimmen. Im Kreis beratschlagten sie dann über die Taktik und, wie die Kugel möglichst nah an die Zielkugel kommen könnte. Die Spieler konnten ihre Kugeln entweder mit einem lässigen Schmiss „legen“, also sanft in der Nähe der Zielkugel platzieren, oder „schießen“, um so eine andere Kugel rauszukicken. Pro Durchgang hatten sie 40 Minuten Zeit dafür, sie spielten insgesamt drei Durchgänge mit drei Spielern pro Team.

Die Organisatoren hatten einiges auf die Beine gestellt: Neben Glühwein und Verpflegung stellten sie jeder Mannschaft ein Vereinsmitglied zur Seite, das den Unerfahrenen den richten Dreh vermittelte. „Wir versuchen das ausgeglichen zu machen, auch um das Interesse für den Sport zu wecken“, erklärte Grave. Bei der Teambildung müsste man einiges beachten, erklärte Jogy Nageler: „Es hat sich bewahrheitet, dass Ehrgeiz aufkommt, wenn sie zum ersten Mal richtig spielen. Daher sollten Paare nicht zusammenspielen. Sonst kann es Stress geben.“

Grave ließ sich bei seinen Versuchen besonders viel Zeit und taxierte das Ziel genau. „Wir haben überlegt, ob das der richtige Termin ist, aber viele haben uns darin bestätigt und finden den genau richtig“, sagte Grave. Abschließend dankten die Organisatoren der Gemeinde Visbek, die das Turnier für den guten Zweck unterstützte.

Die Leiter der Messdiener, die Oberministranten, bildeten eine der jüngsten Besuchergruppen. „Es ist sehr entspannt, macht Spaß und ist für den guten Zweck“, sagte Jannes Schmunkamp. Er war schon öfter dabei und kommt gerne wieder.

Bild: Das Ziel im Blick: „Profi“ Herbert Grave schwingt die Boule-Kugel locker mit dem Unterarm in die Erlter Bahn – den Beobachtern bleibt nur Staunen. Foto: Schikora