Start

Herberge fĂŒr Familien und Kinder

Schwester Alma setzt sich mit SgH-Spenden fĂŒr Straßenkinder ein und gibt ihnen Bildung

Von Franz-Josef Schlömer

Uganda. Sie sitzen gemeinsam in kleinen GrĂŒppchen auf dem gepflegten GrĂŒn des Gartens zusammen und flechten kunstvolle Strohgebilde, rundherum HĂ€user und BĂ€ume. Eine friedliche Szene, die zeigt, wie gut es den Kindern und jungen Erwachsenen im St. Francis Street Children and Orphans Rehabilitation Center geht. Der Orden „Little Sisters of St. Francis“ fĂŒhrt dieses Waisenhaus, dem auch eine Schule angehört, in einem Vorort von Ugandas Hauptstadt Kampala. Motor des gesamten Projektes ist Schwester Alma, sie kĂŒmmert sich seit langem um die frĂŒheren Straßenkinder und Waisen, die in diesen HĂ€usern eine neue Heimat gefunden haben.

Der aus Visbek stammende Johannes Bahlmann, Bischof von Obidos (Brasilien), fĂŒhrt von SĂŒdamerika aus dieses Projekt seines Franziskanerordens. Aus der vergangenen OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“ erhielt Schwester Alma ĂŒber Bischof Johannes Bahlmann ebenfalls 10.000 Euro, ĂŒber ihre jĂŒngsten Erfolge und Projekte berichtete die Franziskanerschwester per Mail unmittelbar vor Heiligabend, sodass ihr ausfĂŒhrlicher Bericht mit Bildern heute nachgezogen wird.

Mit der letzten SgH-Spende hat Schwester Alma in diesem Jahr einiges geschafft: Sie renovierte einen Block mit KlassenrĂ€umen der Grundschule und der Oberschule, außerdem hat der Bau eines neuen Schlafsaals fĂŒr die MĂ€dchen begonnen. Desweiteren wurde ein Projekt ĂŒber das Wasserspeichern an der Oberschule ins Leben gerufen und dort ein Plumpsklo gebaut. Auch das GelĂ€nde erfĂ€hrt in Zukunft eine optische Aufwertung: Die Schwestern starteten ein Projekt, um PassionsfrĂŒchte anzubauen, und pflanzten auf einigen Äckern EukalyptusbĂ€ume.

Insgesamt erhielten in diesem Jahr weitere 52 Straßenkinder eine Unterkunft, insgesamt wurden 415 GrundschĂŒler und 156 Kinder in der weiterfĂŒhrenden Schule unterrichtet. Sie stammen meist aus sehr armen Familien oder sind frĂŒhere Straßenkinder, die auf dem GelĂ€nde wohnen. In der Schule erlernen sie auch Schneidern und Flechten. Desweiteren gibt der Orden 86 Personen aus lĂ€ndlichen und armen Gebieten gestĂŒtzte Kredite, sodass sie sich davon Tiere oder GegenstĂ€nde fĂŒr ein eigenes Unternehmen kaufen können. Außerdem nehmen sie an Workshops zum Verkauf teil.

Aber nicht nur Waisen, sondern auch Familien finden in der Gemeinschaft Hilfe. Im Seminar von Reverend Semakula Joseph Balikuddembe, einem katholischen Priester aus Uganda, beschÀftigen sie sich mit den LebensumstÀnden, Krankheiten und Lebensgewohnheiten in Familien. Heute geben 15 Geistliche ihr Wissen weiter.

Trotz all dieser positiven Nachrichten beschreibt Schwester Alma auch die Probleme, die die Geistlichen beschĂ€ftigen. Es gibt zu wenig Mitarbeiter, weil sie nur schlecht bezahlt werden können. Die HĂ€user der Jungen sind in einem schlechten Zustand und mĂŒssen unbedingt renoviert werden. Außerdem wird dringend eine Bibliothek fĂŒr die Grundschule benötigt. Es gibt viel Arbeit fĂŒr den Orden, der aber – angespornt von Spenden und Zuwendungen – nach vorne sieht. Schwester Alma schreibt: „Unsere Vorstellung ist eine Gesellschaft, die stark genug ist, um verletzliche Kinder und Frauen zu ernĂ€hren, zu bilden und um sie zu sorgen. Unsere Mission ist es, diese Gesellschaften mit nachhaltigen Entwicklungsprogrammen zu schaffen.“

Foto: Bildung: Mehr als 415 Kinder besuchen die Kevinite-Grundschule. Foto: Schwester Alma