28. SgH-Turnier von Halter 05: Helden der Kreisklasse werden noch ausgebremst / FC Varnhorn auf Platz drei
Von Henrik Schumacher
Visbek. Als ihr Keeper Lukas Binder den letzten Neunmeter des dreitägigen Hallenspektakels pariert hatte, gab’s bei den Jungs von „Los Fenomenos“ kein Halten mehr. Jubelschreie in der Visbeker Sporthalle, wilde Freudentänze beim neuen Champion. Mit einem 5:3 nach Neunmeterschießen gegen die „Helden der Kreisklasse“ holten sich Los Fenomenos am Sonntagnachmittag den Titel beim 28. Hobbyfußballturnier von Halter 05 – es war ihr zweiter Triumph beim Klassiker für „Sportler gegen Hunger“ nach 2007.
Alexander Jahrand, Uwe Börgerding, Christian kl. Holthaus und Lukas Binder waren schon vor zehn Jahren dabei, 2017 stießen Marc Pallentien, Henning Johanning, Athanasios Milios, Florian Greiffendorf, Florian Olberding und Dennis Jex dazu. Der Coup wurde ausgelassen gefeiert, bei einer „Pressekonferenz“ kurz vor Mitternacht wurde vor allem die Abwehr in den Himmel gelobt.
Das Finale verlief dramatisch: Über weite Strecken sahen die Helden der Kreisklasse wie der sichere Sieger aus. Bis zwei Minuten vor dem Ende führte der Champion von 2015 mit 3:0. Und dann begann der Wahnsinn, Finale furioso mit Los Fenomenos: Oythes Rückkehrer Jex traf zum 1:3, Jahrand kurz danach zum 2:3. Der umjubelte Ausgleichstreffer folgte dann 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff: Christian kl. Holthaus, einer von vier Landesliga-Spielern beim Sieger, schoss sein Team mit seinem Tor ins Neunmeterschießen. Da blieben die neuen Champions eiskalt. Der Rest war Riesenjubel. „Es war unglaublich. Am Anfang haben wir nicht dran geglaubt, aber wie es im Fußball so ist: Plötzlich kommt die Hoffnung wieder“, versuchte Christian kl. Holthaus zu erklären, was gerade passiert war: „Am Ende war es wohl ein Mix aus Glück und Abgezocktheit.“ Auch Teamkollege Uwe Börgerding konnte es kaum glauben: „Wir waren gefühlt tot. So ein Spiel zu gewinnen, ist einfach super.“
Auf Seiten der Helden der Kreisklasse war die Stimmung nach dem Endspiel gedrückt. Dennis Bart, im Liga-Alltag Torjäger bei GW Mühlen, war enttäuscht: „Wir waren eigentlich klar das bessere Team. Am Ende haben wir aber einfach nicht konsequent genug verteidigt.“ Trotzdem blieb der Angreifer der Helden kämpferisch: „Wir kommen wieder. Nächstes Jahr soll es wieder der Titel sein.“
Im Spiel um Platz drei setzte sich derweil ein Überraschungsteam durch: Die Lokalmatadoren vom FC Varnhorn gewannen mit 1:0 gegen Lokomotive N07. Die Außenseiter profitierten im gesamten Turnier von ihrer starken Defensive: In der Zwischenrunde reichten drei Remis, im Viertelfinale ein 0:0 mit anschließendem Sieg im Neunmeterschießen. Auch gegen die Helden der Kreisklasse gab es im Halbfinale kein Gegentor, hier mussten sich die Varnhorner aber vom Neunmeterpunkt geschlagen geben.
Und abseits des Platzes? Hier sorgte besonders der FC Kopinnacken für Feierstimmung: Die Visbeker Clique, letztes Jahr im Finale gegen Smash Bros unterlegen, schürte vor Beginn die Vorfreude mit einem satirischen Facebook-Video. Nachdem bis in die Morgenstunden gefeiert wurde, reichten die Kräfte in der Endrunde nicht mehr zum Weiterkommen. Kein Tor, kein Punkt. Aron Tönjes fasste es zusammen: „Wir sind hier, weil es einfach einen Riesenspaß macht. Für uns Visbeker ist das Halter-Turnier eines der Highlights des Jahres. Das Ergebnis ist dann fast schon Nebensache.“
Der allgemeinen Begeisterung schloss sich auch Halters Klubchef Clemens Busse an: „Absolut großartig. So ein spannendes, hochklassiges Finale hab ich bei diesem Turnier noch nicht gesehen“. Am Ende freute sich der 05-Motor aber vor allem darüber, dass alles reibungslos ablief: „Die Party wird immer größer.“ Und es gab schöne Anekdoten. Ein Beispiel: Am Freitagabend, als der Turnierneuling FC Alte Börse aus Osterfeine mit einem Reisebus an der Visbeker Sporthalle vorfuhr, stiegen nicht nur die Spieler aus. Auch einige Frauen und Kinder waren dabei, die Clique aus dem Südkreis nutzte das SgH-Spektakel mit 64 Teams und 176 Spielen zum großen Familienausflug. „Die haben eine super Show geboten“, fand Busse: „Es war schön zu sehen, dass die Kinder genauso viel Spaß hatten wie die Spieler selber. Aus dem Turnier einen Familientag zu machen, war eine glänzende Idee“, so Busse.
Bild: Strahlende Sieger: Los Fenomenos gewannen das traditionelle SgH-Hobbyturnier – genau wie vor zehn Jahren. Foto: Wenzel
28. SgH-Turnier von Halter 05: Helden der Kreisklasse werden noch ausgebremst / FC Varnhorn auf Platz drei
Von Henrik Schumacher
Visbek. Als ihr Keeper Lukas Binder den letzten Neunmeter des dreitägigen Hallenspektakels pariert hatte, gab’s bei den Jungs von „Los Fenomenos“ kein Halten mehr. Jubelschreie in der Visbeker Sporthalle, wilde Freudentänze beim neuen Champion. Mit einem 5:3 nach Neunmeterschießen gegen die „Helden der Kreisklasse“ holten sich Los Fenomenos am Sonntagnachmittag den Titel beim 28. Hobbyfußballturnier von Halter 05 – es war ihr zweiter Triumph beim Klassiker für „Sportler gegen Hunger“ nach 2007.
Alexander Jahrand, Uwe Börgerding, Christian kl. Holthaus und Lukas Binder waren schon vor zehn Jahren dabei, 2017 stießen Marc Pallentien, Henning Johanning, Athanasios Milios, Florian Greiffendorf, Florian Olberding und Dennis Jex dazu. Der Coup wurde ausgelassen gefeiert, bei einer „Pressekonferenz“ kurz vor Mitternacht wurde vor allem die Abwehr in den Himmel gelobt.
Das Finale verlief dramatisch: Über weite Strecken sahen die Helden der Kreisklasse wie der sichere Sieger aus. Bis zwei Minuten vor dem Ende führte der Champion von 2015 mit 3:0. Und dann begann der Wahnsinn, Finale furioso mit Los Fenomenos: Oythes Rückkehrer Jex traf zum 1:3, Jahrand kurz danach zum 2:3. Der umjubelte Ausgleichstreffer folgte dann 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff: Christian kl. Holthaus, einer von vier Landesliga-Spielern beim Sieger, schoss sein Team mit seinem Tor ins Neunmeterschießen. Da blieben die neuen Champions eiskalt. Der Rest war Riesenjubel. „Es war unglaublich. Am Anfang haben wir nicht dran geglaubt, aber wie es im Fußball so ist: Plötzlich kommt die Hoffnung wieder“, versuchte Christian kl. Holthaus zu erklären, was gerade passiert war: „Am Ende war es wohl ein Mix aus Glück und Abgezocktheit.“ Auch Teamkollege Uwe Börgerding konnte es kaum glauben: „Wir waren gefühlt tot. So ein Spiel zu gewinnen, ist einfach super.“
Auf Seiten der Helden der Kreisklasse war die Stimmung nach dem Endspiel gedrückt. Dennis Bart, im Liga-Alltag Torjäger bei GW Mühlen, war enttäuscht: „Wir waren eigentlich klar das bessere Team. Am Ende haben wir aber einfach nicht konsequent genug verteidigt.“ Trotzdem blieb der Angreifer der Helden kämpferisch: „Wir kommen wieder. Nächstes Jahr soll es wieder der Titel sein.“
Im Spiel um Platz drei setzte sich derweil ein Überraschungsteam durch: Die Lokalmatadoren vom FC Varnhorn gewannen mit 1:0 gegen Lokomotive N07. Die Außenseiter profitierten im gesamten Turnier von ihrer starken Defensive: In der Zwischenrunde reichten drei Remis, im Viertelfinale ein 0:0 mit anschließendem Sieg im Neunmeterschießen. Auch gegen die Helden der Kreisklasse gab es im Halbfinale kein Gegentor, hier mussten sich die Varnhorner aber vom Neunmeterpunkt geschlagen geben.
Und abseits des Platzes? Hier sorgte besonders der FC Kopinnacken für Feierstimmung: Die Visbeker Clique, letztes Jahr im Finale gegen Smash Bros unterlegen, schürte vor Beginn die Vorfreude mit einem satirischen Facebook-Video. Nachdem bis in die Morgenstunden gefeiert wurde, reichten die Kräfte in der Endrunde nicht mehr zum Weiterkommen. Kein Tor, kein Punkt. Aron Tönjes fasste es zusammen: „Wir sind hier, weil es einfach einen Riesenspaß macht. Für uns Visbeker ist das Halter-Turnier eines der Highlights des Jahres. Das Ergebnis ist dann fast schon Nebensache.“
Der allgemeinen Begeisterung schloss sich auch Halters Klubchef Clemens Busse an: „Absolut großartig. So ein spannendes, hochklassiges Finale hab ich bei diesem Turnier noch nicht gesehen“. Am Ende freute sich der 05-Motor aber vor allem darüber, dass alles reibungslos ablief: „Die Party wird immer größer.“ Und es gab schöne Anekdoten. Ein Beispiel: Am Freitagabend, als der Turnierneuling FC Alte Börse aus Osterfeine mit einem Reisebus an der Visbeker Sporthalle vorfuhr, stiegen nicht nur die Spieler aus. Auch einige Frauen und Kinder waren dabei, die Clique aus dem Südkreis nutzte das SgH-Spektakel mit 64 Teams und 176 Spielen zum großen Familienausflug. „Die haben eine super Show geboten“, fand Busse: „Es war schön zu sehen, dass die Kinder genauso viel Spaß hatten wie die Spieler selber. Aus dem Turnier einen Familientag zu machen, war eine glänzende Idee“, so Busse.
Bild: Strahlende Sieger: Los Fenomenos gewannen das traditionelle SgH-Hobbyturnier – genau wie vor zehn Jahren. Foto: Wenzel