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Kein Supercup – aber für SgH gibt’s Plan B

Hallenfußballspektakel kurz vor Weihnachten fällt aus / 1200 Solidaritäts-Tickets für Tombola mit 80 Gutscheinen

Vechta. Die Versicherungspolice für den Budenzauber kurz vor Weihnachten war bereits auf den Weg gebracht, das zwölfseitige Hygiene- und Lüftungskonzept für das Event hatte grünes Licht vom Landkreis erhalten, die Pläne für die 2G-Kontrolle lagen fertig in der Schublade, die 2500 Armbänder für die Einlassprozedur am Rasta-Dome waren bestellt und geliefert, diverse Helfer hatten ihr Okay für ein Mitwirken gegeben. Kurzum: Die Weichen für das Hallenfußballturnier um den 36. OV-Supercup waren gestellt. Aber: Der Klassiker für die OV/KSB-Aktion „Sportler gegen Hunger“, der am 22. Dezember (Mittwoch) im Rasta-Dome in Vechta stattfinden sollte, ist wie im Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Die OV-Sportredaktion, die das Event seit 1985 ausrichtet, zog am Wochenende die Notbremse.

„In einer Phase der Pandemie, in der die Corona-Zahlen besorgniserregend immer neue Höchstwerte erreichen, in der die Reduzierung von Kontakten dringend empfohlen wird und in der Vorsicht das oberste Gebot ist, wäre ein Indoor-Event mit mehr als 2000 Besuchern ein völlig falsches Signal“, sagte OM-Medien-Sportchef und Supercup-Organisator Carsten Boning im Gespräch mit den acht teilnehmenden Teams: „Die Absage ist für alle bitter, aber sie ist absolut alternativlos.“ Es gab auch einfach zu viele Fragezeichen. Wird die Hallenkapazität noch reduziert, vielleicht sogar halbiert? Gilt 2G oder 2G-plus? Macht die Kundschaft Letzteres überhaupt mit? Gilt Maskenpflicht im Dome? Zu viele offene Fragen, die wie ein Damoklesschwert über dem SgH-Turnier, das zum achten Mal im Rasta-Dome stattfinden sollte, schwebten. Allen war klar: Ein ausgelassenes Fußballfest mit reichlich Rambazamba unterm Hallendach ist so nicht möglich.

Am Wochenende wurden alle acht Teams in persönlichen Gesprächen über die Absage informiert. Falke Steinfelds Fußballobmann Stefan Ehrenborg, GW Mühlens Klubchef Ralf Kröger, BW Lohnes Trainer Henning Rießelmann und Oythes Vorstandsmitglied Hannes Lücker äußerten dabei ebenso ihr „vollstes Verständnis“ wie Holdorfs Fußballobmann Sascha Bley, TV Dinklages Koordinator Benedikt Bünger, GW Brockdorfs Trainer Matthias Lünsmann und Dammes Klubchef Matthias Theilmann. Letzterer brachte es stellvertretend auf den Punkt: „Schade, aber es macht keinen Sinn.“ Ähnlich äußerten sich Ralf Böck-mann, der mit seiner Firma Sport Böckmann seit über drei Jahrzehnten als OV-Supercup-Sponsor fungiert, sowie Rasta-Dome-Wirt Ludger Emken (Kühlings Festzelte), der ebenfalls seit Jahren ein starker Unterstützer des SgH-Events ist.

Als Zeichen ihrer großen Verbundenheit mit „Sportler gegen Hunger“ im Allgemeinen und mit dem OV-Supercup im Speziellen gaben die acht Teams aus der Oberliga, Landesliga, Bezirksliga und Kreisliga ihre Zusage für einen „Plan B“ für SgH. Alle Vereine erklärten sich bereit, ihr geplantes Sitzplatz-Kontingent im Rasta-Dome (150 Tickets pro Team) auch ohne Turnier zu übernehmen – zum „Supercup-Solidaritätspreis“ von fünf statt zehn Euro pro Karte. Der Erlös geht dank der Unterstützung von Rasta Vechta und Ticket-Dienstleister ADticket zu 100 Prozent an SgH. Alle Vereine, die ihr Kontingent komplett kaufen bzw. verkaufen, erhalten im Gegenzug drei hochwertige Spielbälle von Sport Böckmann im Wert von über 400 Euro. Und: Pro Fanblock werden jeweils zehn Gutscheine über 20 Euro (von Sport Böckmann) verlost – die Tickets sind damit eine Art Tombola-Los. „Tolle Idee, da sind wir sofort dabei“, sagte beispielsweise „Charly“ Ehrenborg von Falke Steinfeld. Mit dieser Reaktion war er nicht alleine. Und es reifte auch die spontane Idee, das Kontingent an einen Sponsor zu verkaufen und die Supercup-Tickets an ehrenamtliche Helfer im Verein zu verteilen.

Die 1200 Karten werden in dieser Woche auf der Rasta-Geschäftsstelle gedruckt und danach zu den Vereinen gebracht. Die Verlosung der 80 Gutscheine erfolgt am 22. Dezember um 18.30 Uhr – also exakt zu jenem Zeitpunkt, an dem eigentlich Titelverteidiger BW Lohne den 36. OV-Supercup eröffnen sollte.

Dieser 36. OV-Supercup für „Sportler gegen Hunger“ soll nun 2022 stattfinden – und zwar wieder am 22. Dezember (Donnerstag). Der Termin wurde bereits im Rasta-Dome-Kalender geblockt, Rastas Klubchef Stefan Niemeyer gab grünes Licht für das Fußball-Event im Basketball-Tempel. Verbunden mit der Hoffnung, dass in einem Jahr alle Schubladen mit einem Plan B geschlossen bleiben können.

Bild: Volles Haus und gute Stimmung: Beim OV-Supercup 2019 – hier der Fanblock von GW Mühlen bei der Teamvorstellung – gab’s noch keine Corona-Pandemie. In diesem Jahr fällt der SgH-Klassiker wie schon im Dezember 2020 aus. Foto: Schikora